Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft
ist ein praktisch denkender Mann, dessen Hausmeister eine ganze Menge Hilfe umsonst bekommen. «
Sie lachte, und der Klang rückte etwas in ihm wieder an seinen richtigen Platz.
»Möchtest du mich jetzt beschimpfen?«, fragte er. Er sah, wie Wärme und Erheiterung ihre wundervollen haselnussbraunen Augen füllten.
»Ich denke darüber nach«, erwiderte sie.
Ein Frage-Antwort-Ritual, etwas, das nur ihnen gehörte.
Er hielt ihr die Hand hin. Cassidy ergriff sie ohne Zögern.
»Fahren wir morgen zurück nach Grayhaven?«, fragte er.
Cassie nickte. »Es wird Zeit. Powell wird ein paar Protokollbücher hierherschicken, damit Reyhana, Janos und einige andere anfangen können, sich die Grundlagen anzueignen.«
»Janos? Ich dachte, er interessiert sich mehr für Waffen als für Bücher.«
»Das tut er auch.« Cassies Lächeln wurde breiter. »Aber er hat einen älteren Bruder, der entschieden hat, er müsse das Protokoll lernen oder es setzt was.«
»Ranon ist in Grayhaven«, hob Gray hervor. »Bücher sind schnell vergessen, wenn man den Atem des großen Bruders nicht im Nacken spürt.«
»Nicht ganz so schnell, wenn man geprüft wird, wenn ich das nächste Mal zu Besuch komme. Und es von seinem Wissen abhängt, ob er Reyhanas Begleiter werden kann – sie kommt nämlich auch wieder zu Besuch.«
»Ah. Bestechung.« Er sah hinüber zur Herberge. Man musste ein bisschen Arbeit hineinstecken, aber er fühlte sich wohl in diesem Haus, in diesem Dorf. Als gehöre er hierher. »Wir kommen also wieder?«
Cassie nickte. »Hoffentlich habe ich die Möglichkeit, einige der anderen Königinnen kennenzulernen, die den Hexensturm überlebt haben und über Teile Dena Neheles herrschen. Wenn sie nicht wissen, wie man dem Land Kraft gibt, kann ich es ihnen beibringen. Vorsichtig. «
Ein mentales Schulterklopfen ließ ihn zum Haus hinüberblicken. »Ranon ruft. Ich denke, das Abendessen ist fertig.«
»Ich denke auch.«
Hand in Hand betraten sie den Speisesaal. Gray bemerkte, wie alle Männer des Ersten Kreises sich absichtlich bemühten, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und ihm ein Nicken oder ein Lächeln zu schenken.
Alle bis auf Theran.
KAELEER
Die Tür des Arbeitszimmers öffnete sich ohne ein Klopfen oder irgendeine andere Bitte um Einlass.
Leicht verärgert ob des ungefragten Besuchs sah Daemon auf – und sein Ärger verwandelte sich in warme Freude. Er schob seinen Stuhl zurück und glitt auf die Stelle zu, an der Surreal auf ihn wartete.
»Willkommen zurück«, sagte Daemon und küsste sie auf die Wange.
»Es ist schön, wieder hier zu sein«, erwiderte sie und strich sich das lange schwarze Haar hinter eines ihrer leicht
spitz zulaufenden Ohren. »Obschon ich wohl eine kleine häusliche Krise ausgelöst habe.«
»Ach?« Daemon hob eine Augenbraue. Da niemand in sein Arbeitszimmer gestürzt war, um von einer Krise zu berichten, konnte sie so schlimm nicht sein.
»Die Dea al Mon haben eine sehr … unklare … Vorstellung davon, welches Grünzeug in ihre Häuser gehört. Als Beale mich vor ein paar Minuten hoch in meine Zimmerflucht geführt hat, war ich so aufgeregt, dass kein Baum mitten in meinem Schlafzimmer wuchs, dass ich… Na ja, ich habe ihn umarmt.«
Daemon lachte. »Er wird es überleben. Und unter diesen Bedingungen denke ich, wird Mrs. Beale dir verzeihen.«
»Wenn sie es nicht tut, verstecke ich mich hinter dir.«
Nicht sehr wahrscheinlich. Surreal neigte dazu, ihre Kämpfe selbst auszufechten. Ihr femininer Körper wirkte zart, verfügte aber über ungeahnte Stärke. Ihr Gesicht war lieblich, mit sanft sonnengebräunter Haut. Schwarzes Haar, gold-grüne Augen. Und diese leicht spitz zulaufenden Ohren. Den Hautton hatte sie von ihrem hayllischen Vater, ihr sonstiges Aussehen stammte vom Volk ihrer Mutter und entsprach ganz den Dea al Mon.
»Jaenelle ist mit Sylvia, Tersa und Rainier in Halaway. Mikal spielt in einer Musikaufführung mit, und sie sehen es sich alle an«, sagte Daemon.
»Und du bist darum herumgekommen, indem du …?
»Mikals Proben mitangehört und siebenundzwanzig Arten gefunden habe, zu sagen: »Das war gut, braucht aber noch ein wenig Arbeit«. Ich habe Rainier als meinen Stellvertreter hingeschickt, damit auch ein Mann anwesend ist
– und ich habe meiner Frau für heute Nacht ausgezeichneten Sex versprochen, wenn ich die Veranstaltung ausfallen lassen kann.«
Sie lachte. »Bekommt sie den nicht jede Nacht?«
»Doch, aber in manchen Nächten ist
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