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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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zwei fehlenden Finger erinnerten daran, dass dieser Mann kein leichtes Leben geführt hatte – auch nicht, nachdem er zum Dämonentoten geworden war.
    Eine Minute später schlüpften Archerr, Spere und Shaddo hinter den Schuppen. Kurz darauf schlossen Bardric und Cayle sich ihnen an.
    »Burne, Haele und Radley zeigen heute Abend Präsenz im Salon«, sagte Talon. »Archerr, du übermittelst Burne und Haele ihre Instruktionen. Cayle, du informierst Radley.«
    *Ich bin dein Stellvertreter*, sagte Ranon auf einem gezielten Speerfaden, damit nur Talon ihn hörte.
    *Ich weiß, was du bist*, erwiderte Talon scharf. *Du hast die Aufgabe, Gray und die Schwarze Witwe im Zaum zu halten. Und dich selbst.*
    Verdammt. *Du bittest ja nicht gerade um viel.*

    *Wenn du es dir nicht zutraust, sag es mir jetzt.*
    Das saß. Ranon antwortete nicht.
    »Was ist mit Powell?«, fragte Archerr.
    »Mit dem Haushofmeister rede ich«, sagte Talon.
    *Was hat Powell gesagt?*, wollte Ranon wissen und fragte sich, ob noch jemand das kurze Zögern in Talons Antwort bemerkt hatte.
    *Später.* »Unserer Königin geht es nicht gut. Grund sind die Besucher. Wir müssen herausfinden, warum.«
    »Woher kennt Kermilla Lady Cassidy?«, fragte Spere.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass die beiden außer ihrer Kaste etwas gemeinsam haben«, sagte Shaddo.
    »Sie erinnert mich an einen Aasfresser, der an einem Knochen herumpickt«, sagte Bardric.
    Shaddo nickte. »Und Dena Nehele ist das Skelett. Schlampen wie sie haben wir schon ein paarmal gesehen.«
    »Sie ist unterhaltsam«, sagte Cayle. »Und sie ist falsch. Man kann es an ihren Augen sehen. Was will sie hier?«
    Archerr schnaubte. »Die Kontrolle über den Rest von uns. Was sonst?«
    »Und wenn sie diese Kontrolle hätte?«, fragte Talon.
    Eis schoss durch Ranons Adern, aber ein stählerner Blick von Talon ließ ihn schweigen.
    Die anderen traten unruhig von einem Fuß auf den anderen und sahen aus, als fühlten sie sich nicht wohl in ihrer Haut. Schließlich sagte Spere: »Diese Begleiter sind keine Kämpfer. Sie sind ausgebildet – das sind alle Begleiter –, aber sie sind nur Krieger, keine Kriegerprinzen.«
    Shaddo nickte. »Wie müssen schnell und brutal vorgehen. Jemand den anderen hinterherschicken, der stark genug ist, die Hexe fertigzumachen – Herz und Gehirn mit einem einzigen mächtigen Schlag zerstören, der ihre Juwelen vernichtet und die Sache zu Ende bringt.«
    Ranon schluckte trocken. Er hatte gedacht, er sei der Einzige, der über so etwas nachdachte. Offenbar nicht.
    Talon nickte, als höre er, was er erwartet hatte. »Noch nicht. Sie ist eine Königin aus einem anderen Territorium.
Einem anderen Reich. Wir haben den Fehler, nicht nach gesellschaftlichen Verbindungen zu Dunkler Macht zu suchen, schon einmal begangen, als Cassidy gekommen ist. Kermilla deutet ständig an, sie hätte mächtige Freunde, also wollen wir nicht noch einmal nachlässig sein. Cayle, Bardric, ihr beiden werdet am wenigsten als Bedrohung wahrgenommen, also will ich, dass ihr Zeit mit Kermillas Kriegerprinzen verbringt. Bekommt heraus, was ihr könnt – über ihren Hof und ihre Verbindung zu Cassidy. Sie sind keine Freundinnen, also lasst uns herausfinden, wie genau sie zueinander stehen.«
    »Wir könnten die inneren Barrieren des Kriegers mit den hellsten Juwelen brechen und uns die Informationen, die wir wollen, einfach nehmen«, sagte Archerr leise.
    »Und genauso werden wie die, gegen die wir all die Jahre gekämpft haben?« Talon schüttelte den Kopf. »So etwas tut man niemandem an, der kein Feind ist. Und noch wissen wir nicht, ob diese Männer Feinde sind.«
    »Wir wissen, dass ihre Anwesenheit Cassidy nicht guttut«, sagte Ranon.
    »Ja, das wissen wir«, stimmte Talon ihm zu.
    Ranon hörte Bedauern – und vielleicht ein bisschen Schuld? – in Talons Stimme.
    »Wenn wir mehr herausgefunden haben, entscheiden wir, wie wir damit umgehen«, fuhr Talon fort. »Das war’s. Alles, was ihr erfahrt, gebt ihr an Ranon oder mich weiter.«
    »Und Theran gegenüber erwähnen wir nichts?«, fragte Spere.
    Sogar im Dunkeln sah Ranon die Trauer in Talons Augen.
    »Theran gegenüber erwähnen wir nichts«, bestätigte Talon. »Ich hoffe, es ist nur die Lust, die ihm den Verstand raubt. Aber wenn er dieselbe Bindung zu Kermilla verspürt wie wir zu Cassidy, können wir ihm nicht vertrauen, für die Königin einzustehen, der er den Dienst geschworen hat.«
    Einer nach dem anderen umgaben sich die Männer mit

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