Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
niemanden anvertrauen, der mir etwas bedeutet. Sie ist … anders. Nicht verdorben, wie die Königinnen, die vor dem Hexensturm geherrscht haben. Aber irgendetwas stimmt nicht mit ihr.«

    »Vae sagt, Kermilla riecht schlecht. Nicht ihr Körper, ihre mentale Signatur.«
    »Verdammt.«
    Gray sah hinüber zum Haus – und blieb stocksteif stehen. »Was im Namen der Hölle treibt Theran da? Ich dachte, sie sollte gehen.«
    Aber da war Kermilla, Arm in Arm mit Theran, der die Unverfrorenheit besaß, ihr zu zeigen, an welcher Stelle der tote Honigbirnbaum so lange gestanden hatte – bis Cassie die Zauber gelöst und den verborgenen Schatz von Grayhaven freigelegt hatte.
    Einen Schatz, der auch dreizehn Honigbirnen enthalten hatte, die jahrhundertelang konserviert worden waren. Jetzt bildeten sie die Setzlinge eines neuen Obstgartens.
    »Gray, nicht«, sagte Ranon sanft. »Cassidy fühlt sich nicht wohl. Zu viel Aufregung.«
    »Nur ein Idiot könnte erwarten, dass sie sich mit so etwas an einen Tisch setzt.« Und er hatte das übelkeiterregende Gefühl, Theran würde genau das erwarten – und wäre verärgert, wenn Cassie nicht erschien.
    »Sie isst heute Abend zusammen mit Shira in ihren Gemächern«, sagte Ranon.
    Gray nickte.
    »Lass es gut sein, Gray. Wir beide müssen es gut sein lassen. Was auch immer Kermilla von Cassidy wollte, es ist vorbei. Morgen kehrt sie dorthin zurück, wo sie hergekommen ist, und unser Leben geht weiter.«
    Gray nickte noch einmal.
    »Schläfst du heute Nacht im Haus?«, fragte Ranon.
    Er zögerte. Dürre. Pest. Unkraut, das die guten Pflanzen erstickte. Das war es, was er fühlte, wenn er Kermilla ansah. Er wollte nicht in ihrer Nähe sein, nicht hinter Mauern gefangen, wo sie ihn erreichen konnte. Die alte Angst nagte an ihm, doch etwas anderes, etwas Neues trieb ihn voran.
    »Glaubst du, es würde Cassie etwas ausmachen, wenn ich auf dem Sofa in ihren Gemächern schliefe?«, fragte er.
    »Ich denke, sie würde es verstehen, wenn du dich im Familienflügel nicht wohlfühlst.«
    Mit niemandem außer Theran in der Nähe und dem »Gast« hilflos ausgeliefert.
    »Ich fürchte mich davor, heute Nacht alleine zu schlafen, aber das ist nicht alles«, sagte Gray.
    »Was ist es denn noch?«
    Er sah Ranon an. »Wenn ich auf dem Sofa schlafe, führt der einzige Weg zu Cassie an mir vorbei.«

    Talon lehnte sich an einen Baum, nur ein weiterer schwarzer Schemen in der Nacht, und wartete. Welches Mitglied des Ersten Kreises käme nach draußen, um mit ihm zu sprechen?
    Beim Feuer der Hölle. Er war in einer Kutsche voller hoffnungsfroher, zufriedener Männer eingeschlafen und wieder aufgewacht, um das Anwesen der Grayhavens bemannt mit zwei Armeen vorzufinden, die sich kaum an den Befehl halten konnten, den Frieden zu wahren. Ranon und Theran sahen aus, als wollten sie sich gegenseitig die Kehle herausreißen, und Gray … Er war sich nicht sicher, was in Grays Kopf vorging, und das machte ihm Sorgen. Vor allem, weil Cassidy sich bereits vor dem Abendessen unter dem Vorwand, sich nicht gut zu fühlen, in ihre Gemächer zurückgezogen hatte.
    Und Schuld an dem ganzen Drama trugen die Besucher aus Dharo.
    Als er den Mann erkannte, der auf ihn zukam, war er ein wenig erstaunt, dass es Powell war und nicht einer der Kriegerprinzen. Doch als er einen Moment darüber nachdachte, begriff er, dass nur er infrage kam. Dem Haushofmeister fiel die Aufgabe zu, den Hauptmann der Wache aufzusuchen, um zu besprechen, welche Anweisungen der Erste Kreis brauchte, um der Königin zum Besten zu dienen.
    »Talon«, sagte Powell.

    Ein Mann mittleren Alters, dessen linke Hand von der letzten Königin, der er gedient hatte, böse gebrochen worden war. Powells ruhiges Gemüt erwies sich als guter Ausgleich für die unbeständigeren Mitglieder des Hofes.
    »Draußen, um ein bisschen Luft schnappen?«, fragte Talon.
    »Da braut sich ein Sturm zusammen.«
    »Vielleicht zieht er vorüber.« Sie sprachen nicht über das Wetter. Talon atmete hörbar aus. »Was im Namen der Hölle ist passiert? Von beiden Seiten habe ich nur einen Haufen Mist gehört.«
    Powell spannte die Muskeln an.
    Dünnes Eis, dachte Talon. Zwei Königinnen im selben Haus und alle Männer auf der Hut oder einfach zum Töten bereit. » Lass die Kaste mal einen Augenblick lang außer Acht und sag mir, was du davon halten würdest, wenn es um gesellschaftlichen Status ginge.«
    Powell entspannte sich. »Ah. Gut. Einfaches Mädchen. Kommt aus einer einfachen

Weitere Kostenlose Bücher