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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Gehorsams kontrollieren zu lassen«, antwortete Talon grimmig. »Viele Männer gaben nach. Die Hälfte der Frauen oder Kinder wurden trotzdem getötet.«
    »Mutter der Nacht«, flüsterte Cassidy. Kein Wunder, dass diese Männer ihr mit so viel Vorsicht begegnet waren.
    »Diesen Herbst findet die Geburtszeremonie meines ältesten
Sohnes statt«, sagte Shaddo. »Soli wollte die väterliche Blutlinie nicht anerkennen.«
    »Aber dann wäre dein Sohn ein Bastard«, erwiderte Gray. »Er hätte keinerlei sozialen Status.«
    »Aber er wäre am Leben.«
    »Wo sind sie?«, fragte Talon.
    »In einem Dorf nahe der Westgrenze. Eigentlich sogar noch ein Stück nördlich des westlichen Reservats«, antwortete Shaddo.
    Cassidy schluckte ihre Tränen hinunter. Ihre Stimme klang ein wenig rauer als sonst. »Shaddo, deine Frau sollte nicht ohne ihren Ehemann leben müssen und deine Söhne nicht ohne ihren Vater. Wenn die Dorfältesten keine Einwände haben, gibt es keinen Grund, warum sie nicht hier bei dir sein können.«
    Zwölf Männer musterten sie, und sie wusste, dass sie die Tränen hörten, die sie nicht ganz verbergen konnte.
    »Die Ältesten werden nichts dagegen haben«, sagte Ranon. »Aber das hier ist eines der Reservate. Ich glaube nicht, dass wir ihnen das Leben bieten können, das sie gewöhnt sind.«
    »Jedes dieser Häuser ist besser als das, in dem sie jetzt leben«, erwiderte Shaddo.
    »Ich habe eine Schwester«, sagte Archerr. »Sie hat drei Kinder, zwei Jungen und ein Mädchen. Ihr Dorf wurde während der Landenaufstände niedergebrannt. Sie haben überlebt, weil sie an dem Tag nicht zu Hause waren. Sie waren Beeren pflücken, und als sie den Rauch gesehen haben, haben sie sich versteckt. Sie tut, was sie kann, aber sie braucht Hilfe, um mit den Kindern noch einmal von vorne anfangen zu können.«
    Und niemand von euch hat diese Frauen und Kinder in den ganzen Wochen erwähnt, seit der Hof besteht? Cassidy wollte sie am liebsten dafür anschreien, nicht früher etwas gesagt zu haben. Aber sie konnte es nicht. Sie wusste genau, was Lucivar und ihr Cousin Aaron sagen würden: Schützen und verteidigen. Für Shaddo und Archerr war der
beste Weg, die Menschen zu beschützen, die sie liebten, die Königin eben nicht auf sie aufmerksam zu machen.
    Bis heute.
    »Shaddo, wenn du möchtest, nimm einen deiner Hofbrüder, damit er dir hilft, die Sachen deiner Familie einzupacken und sie hierherzuholen. Während du dich im Westen aufhältst, kannst du jeder Königin, die du erreichen kannst, eine Nachricht von mir übermitteln. Powell und ich haben Briefe ausgesandt, in denen steht, wie man die königliche Gabe einsetzt, um das Land fruchtbarer zu machen. Die Ladys müssen wissen, wo sich mich finden können, wenn sie Hilfe brauchen. Dasselbe gilt für dich, Archerr. Powell, du bist dafür verantwortlich, die Räume herzurichten, die der Hof als Arbeitszimmer oder für Zusammenkünfte braucht.«
    Cassidy holte tief Luft und atmete seufzend wieder aus. Jetzt würde der Kampf beginnen. »Ihr anderen geht mir zur Hand.«
    »Bei was?«, fragte Gray und zog die Augenbrauen zusammen.
    Langsam wurde er zu gut darin, zu spüren, dass sie einen Eimer Wasser über einem Sack voll Katzen ausleeren wollte, wie ihr Vater sagen würde.
    »Es ist Saatzeit«, sagte Cassidy. »Das Land braucht dringend Hilfe. Die Königinnen müssen etwas unternehmen, um die Ernte zu verbessern, und sie müssen es jetzt tun.«
    »Nein«, sagte Gray.
    »Gray – «
    »Nein!«
    Seine Stimme hallte donnernd durch den Raum, während er auf die Füße sprang und dabei seinen Stuhl umwarf.
    Cassidy schob ihren Stuhl zurück und stand auf. Er hatte zu ihrer Linken gesessen, zwischen ihnen befand sich nur die Ecke des Tisches. Alles, was sie tun mussten, damit ihre Nasen fast aneinanderstießen, war, sich ein Stück vorzubeugen.
    »Ja«, sagte sie.
    »Es hätte dich fast das Leben gekostet, Cassie.«
    »Ich war unvorsichtig. Diesen Fehler werde ich nicht wiederholen.
Aber es ist lebensnotwendig, sich jetzt um das Land zu kümmern. Du weißt, dass es so ist, Gray. Die Gabe der Königinnen wird das Leben aller Bewohner Dena Neheles verbessern. Und es ist ein Ritual. Es ist Teil der Alten Traditionen, die ihr euch alle zu lernen gewünscht habt.«
    »Nicht wenn dabei Gefahr droht, dass du wieder verletzt wirst!«, fauchte Gray.
    »Ich bin Grays Meinung«, sagte Ranon und wollte aufstehen.
    »Du bleibst sitzen!« Cassidy richtete einen Finger auf ihn.
    Ranon fror mitten

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