Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft
Durchsehen der Nachrichten, die am Nachmittag eingetroffen waren, bestätigte ihm, dass nichts seine unmittelbare Aufmerksamkeit verlangte. Also ging Daemon nach oben in Jaenelles Schlafzimmer. Er betrachtete es als Einladung, als sie die Seite ihres Buches markierte und es zur Seite legte. Er hob sie hoch und setzte sich, mit ihr auf dem Schoß, auf den Polstersessel.
»Unsere Gäste sind auf dem Heimweg?« Sie fuhr mit den Fingern durch sein Haar, eine zärtliche, beruhigende Geste.
»Das sind sie.« Er rief Jareds Tagebuch herbei und hielt es hoch, damit sie es sah.
»Sie wollten es nicht?« Enttäuschung lag in ihrem Blick und ihrer Stimme.
»Sie wollen das Original erhalten und gleichzeitig in der Lage sein, den Inhalt mit anderen zu teilen. Cassidy hat dem Tagebuch eine Notiz beigelegt, in der sie fragt, ob das Geschenk an die Königin etwas ausgedehnt werden könnte. Sie möchte ein paar Kopien anfertigen lassen, damit die Menschen Jareds Schilderung seiner Reise mit Lia lesen können.«
Sie musterte ihn. »Klingt nicht nach einer übertriebenen Bitte.«
»Ist es auch nicht. Aber es ist auch keine zweckdienliche Bitte.«
»Ach so. Und was würde mein Lieblingsprinz für eine zweckdienliche Bitte halten?«
Er zuckte mit den Schultern. »Tausend Ausgaben wären ein guter Anfang.«
Sie lachte. »Was willst du denn mit tausend Ausgaben dieses Tagebuchs anfangen?«
»Zum Beispiel kann ich sie in dem Warenhaus anbieten, das ich in Eyota eröffne. Die Menschen können das Buch dort kaufen, dann in das Kaffeehaus hinübergehen, das ich ebenfalls eröffnen werde, und es lesen, während sie ein oder zwei Tassen ihres Lieblingsgetränks genießen.«
Sie lachte laut auf. »Zu wie vielen Läden haben Gray und Ranon dich überredet?«
Er fiel in ihr Lachen ein. »Zu vier. Und zu einem Darlehen, das der Hof dazu einsetzen kann, den Menschen zu helfen, ihr Leben und ihre Dörfer wieder aufzubauen.«
Dann verstummte sein Lachen. Er zog Jaenelle fest an sich. Er brauchte ihre Nähe.
»Was hast du?«, fragte sie.
»Habe ich das Richtige getan?«
»Wie hoch ist das Darlehen?«, fragte sie.
»Fünf Millionen Goldmünzen.«
Sie lachte leise. »Das erklärt, warum die beiden aussahen, als könnten sie sich nicht daran erinnern, wie man atmet, als du sie aus dem Dorf zurückgebracht hast, und während des ganzen Abendessens keinen zusammenhängenden Satz herausbekommen haben.«
»Jaenelle, habe ich das Richtige getan?«
»Warum fragst du?«
»Weil Dena Nehele fallen wird.«
Sie legte eine Hand auf sein Herz. »Daemon, tu so, als hättest du das niemals gehört. Verhalte dich, als hättest du das niemals gehört. So werde ich es tun.«
»In diesem Fall werde ich mit Lord Burle darüber reden, ob er ein bisschen Arbeit in meinen neuen Grundbesitz in Eyota stecken möchte.«
»Du könntest die Häuser als Lehrstätte nutzen, wenn es im Dorf ein paar Jungen gibt, die das Schreinerhandwerk erlernen wollen. Und wenn Lord Burle bereit ist, sie zu unterrichten. «
»Das könnte ich wohl, nicht wahr?«
Sie gab ihm einen Kuss, süß und warm. Dann grinste sie. »Ja, mein Lieblingsprinz, das könntest du.«
Kapitel achtzehn
TERREILLE
T heran hat den Koch aus dem besten Gasthaus Grayhavens angestellt, um das Menü für die Dinnerparty zuzubereiten«, sagte Kermilla, während sie, Correne und ihre Begleiter, die Lords Bardoc und Kenjim, zu dem Treffpunkt fuhren, an dem sie sich mit ihren zwei hinreißenden Kriegerprinzen Garth und Brok treffen wollte. »Wenn man überlegt, was für ein Geizhals Theran ist, müssen diese Gäste wohl sehr wichtig sein.«
Correne verdrehte die Augen. »Aber nicht sehr interessant. Kriegerprinzen?« Sie schauderte dramatisch. »Warum sollte man eine gute Mahlzeit an sie verschwenden? Es ist nicht so, als würden sie den Unterschied erkennen. Schließlich leben sie die ganze Zeit in den Geächtetenlagern oder führen Krieg.«
Mit einem Blick auf die wenig belustigten Mienen ihrer Männer flüsterte Kermilla: »Hör auf. Das ist respektlos.«
»Aber es ist wahr.«
Was sollte sie dazu sagen? Theran pflügte sich durch Speisen, die sie kaum hinunterbekam, und es kümmerte ihn nicht, ob ein Gericht fade oder die Kartoffeln klumpig waren. Sofern es nicht dreckig und lange genug gekocht war, damit es nicht mehr davonrannte, beschwerte er sich nicht. Da er sich um ihre Residenz kümmern würde, wenn sie Königin war, würde sie an seinem Geschmack arbeiten müssen. Dann würden sie
Weitere Kostenlose Bücher