Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft
Monat hier«, entgegnete Burle.
Sie sah den Glanz in den Augen ihres Vaters. Sie wusste nicht, was für eine Vereinbarung Daemon Sadi mit Burle getroffen hatte – und sie war sich sicher, dass keiner der Männer ihr die genauen Bedingungen dieser Vereinbarung verraten würde –, aber Burle war begeistert ob der Fülle der Möglichkeiten.
»Selbstverständlich liegt die Entscheidung nicht bei mir, Lord Burle«, sagte Rainier mit einem Lächeln, »aber ich habe den Höllenfürsten bereits mehr als einmal sagen hören, eine Tochter käme vor jeder anderen Art von Arbeit.«
»Vor jeder anderen Art von Arbeit, was?« Burle lachte.
Rainier deutete auf den Mann zu seiner Linken. »Lady Cassidy, darf ich Lord Marcus vorstellen, Prinz Sadis Geschäftsbeauftragten. «
»Es ist uns eine Ehre«, sagte Cassidy.
»Ich schlage vor, Gray und Ranon zeigen Marcus und mir die Ladengebäude«, sagte Rainier. »Du kannst ein bisschen Zeit mit deinem Vater verbringen, und dann kann Lord Burle sich ansehen, was in der Königlichen Residenz und im Heilerinnenhaus getan werden muss. Prinz Sadi hat betont, dass diese beiden Gebäude an erster Stelle stehen müssen.«
»Wenn das so ist, setzen Cassie und ich uns ein wenig zusammen, bevor wir mit der Arbeit anfangen«, sagte Burle.
Sie wartete, bis die Männer die offene Kutsche bestiegen. Ranon saß bereits auf dem Kutschbock. Dann wandte sie
sich an ihren Vater. »Ich bin so froh, dass du kommen konntest, um uns zu helfen.«
»Du bist doch mein kleines Mädchen. Natürlich helfe ich. Außerdem ist es wichtig, ein paar junge Männer auszubilden, damit sie einem Handwerk nachgehen können. Das ist auch einer der Gründe, aus denen ich hier bin.«
»Kommt Mutter auch zu Besuch?«
»Das wird sie. Sie wollte erst noch ein paar Dinge erledigen und sich uns dann anschließen. Und dein Bruder hat auch vor, für ein paar Tage vorbeizuschauen und auszuhelfen. « Burle drehte sich um, betrachtete die Residenz und sagte wehmütig: »Ich verabscheue es, gutes Tageslicht zu vergeuden.«
Da sie für den Garten dieselbe Leidenschaft hegte wie er für das Tischlerhandwerk, lächelte sie. »Wenn das so ist, bringen wir schnell deine Sachen in eines der Gästezimmer. Dann holen wir uns einen Happen zu essen, damit wir nicht schwindeln müssen, wenn man uns fragt, ob wir uns Zeit dafür genommen hätten. Und dann unterhalten wir uns, während ich dir helfe, das Heilerinnenhaus auszumessen.«
»So machen wir’s, Kätzchen. So machen wir’s.«
»Lady, ich denke es wäre klüger, die Einkäufe in einem anderen Teil der Stadt zu erledigen.«
»Oh, la, Kenjim«, sagte Kermilla. »Es gibt keinen Grund, sich aufzuregen.« Außerdem würden die Händler sie nichts mehr anschreiben lassen, bis Theran die Rechnungen der wenigen Aristokratenläden beglichen hatte, die sie in diesem dreckigen Dorf gefunden hatte.
»Deine Begleiter besitzen einen fragwürdigen Ruf«, sagte Kenjim.
»Wie kannst du so etwas sagen?« Kenjim diente ihr, aber Garth und Brok gehörten ihr. »Wie wagst du es, das zu sagen?«
»Ich wage es, weil ich im Ersten Kreis diene. Lady, wir sind nicht in Dharo. Wir sind nicht einmal in unserem eigenen
Reich. Das hier ist kein freundlicher Ort, und diese jungen Burschen könnten dich hier in Schwierigkeiten bringen, die in Blutvergießen enden.«
»Das ist lächerlich!«
»Ist es das?«
Mit zitternder Unterlippe wandte sie sich von ihm ab. Die Tatsache, dass er bei der Kutsche blieb, anstatt sie zu den Warentischen zu begleiten, verriet ihr deutlich genug, dass er ihr keine Minute über seinen Vertrag hinaus dienen würde. Und das machte sie sowohl wütend als auch traurig. Kenjim hatte sie immer als »Wohltat für die Sinne« empfunden. Jetzt kritisierte er sie nur noch.
Das hier nannten sie einen Kunsthandwerkermarkt? Kermilla betrachtete die halbleeren Tische und die verdrießlichen Mienen der Landen. Sie musterten sie mit einem Ausdruck in den Augen, der sie nervös machte. Vielleicht hatte Kenjim Recht. Vielleicht war dies nicht der richtige Teil der Stadt für sie. Doch jetzt nachzugeben würde bedeuten, den Befehl eines Mannes anzunehmen, der ihr dienen sollte. Und keine Königin mit etwas Stolz im Leib würde das tun.
Sie schloss sich Correne an, die ein paar Ledergürtel betrachtete.
»Dieser hier wäre in Ordnung«, sagte Correne. »Die Schnalle ist beinahe hübsch.«
Das Leder war seidenweich und wie dafür gemacht, die süßen Kurven einer weiblichen Taille
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