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Die Schwarzen Roben

Die Schwarzen Roben

Titel: Die Schwarzen Roben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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links von ihm. Und Arakasi war zu einem Schatten im Gras neben dem Herrenhaus geworden. Er hielt den Atem an.
    Die Wache blieb stehen. Arakasi zählte; der Schweiß brach ihm aus. Bei einer bestimmten Zahl ging der Mann weiter. Sofort sprang Arakasi auf, nahm ein Seil von seinem Gürtel und warf das beschwerte Ende über einen Ast, der sich zum Haus hinwand, zwischen die Balkone, hinter denen noch mehr Wachen waren. Von drei Seiten ungeschützt hatte er nur wenige Sekunden, bevor die nächste Wache um die Ecke bog. Das Glück mußte ihm hier hold sein. Arakasi wuchtete sich empor, dicht am dicken Stamm, um das Geräusch raschelnder Blätter zu vermeiden. Er warf sich bäuchlings auf den Ast.
    Ab hier halfen ihm seine Beobachtungen nicht weiter. Er konnte auf keine Weise das Leben im Haus erforschen und hatte somit auch keinerlei Wissen, außer einem ungefähren Grundriß, den er sich aus dem Kommen und Gehen der Bediensteten zurechtgebastelt hatte.
    Arakasi hörte Stimmen und wußte, daß die Bewohner des Hauses erwachten. Schon bald würden Köche und Leibdiener ihren Pflichten nachgehen, und er mußte sich an seinem Platz befinden.
    Arakasi zog sich am Ast entlang. Er mußte vorsichtig sein. Dies war ein Takai-Baum, der wegen seiner saftigen Früchte angebaut wurde; die Zweige des tragenden Baumes waren schwach und brachen leicht, sobald zusätzliches Gewicht sie belastete. Das Laub war dünn und bot nur wenig Schutz, als er unter die Balken eines der Balkone kletterte. Die Notwendigkeit, sich lautlos zu verhalten, ließ seine Muskeln verkrampfen, und der angehaltene Atem brannte in seinen Lungen wie Feuer.
    Häuser auf Kelewan besaßen gewöhnlich ein wenig Platz für Luft zwischen dem inneren und äußeren Dach, damit die Hitze aus den Dachvorsprüngen entweichen konnte. Dieses Haus würde nicht anders sein, aber möglicherweise war ein Gitter aus Holz hinzugefügt worden, um den Schutz zu erhöhen. Arakasi hatte keinen sicheren Hafen mehr, und er war zu weit im Bereich des Herrenhauses, um sich mit einer auch nur geringen Chance zurückziehen zu können. Der Himmel wurde bereits silbrig, doch unter den Dachsparren herrschte noch absolute Finsternis. Arakasi tastete sich in den Schatten weiter.
    Der Weg ins Innere, den er zu finden gehofft hatte, existierte, doch wie er vermutet hatte, versperrten dünne Holzlatten den Zugang zu dem schmalen Platz zwischen den Dachziegeln oberhalb und dem Gipsdach unterhalb. Arakasi zog eines seiner Wurfmesser aus Metall hervor. Der Stahl hielt der Belastung stand, als er die Latten aus ihren zusammengebundenen Enden löste, während eine tsuranische Klinge aus laminiertem Leder längst zerbrochen wäre. Arakasi arbeitete schnell. Er zog sich Splitter und Kratzer zu, als er sich durch die schmale Öffnung wand, dann benutzte er seinen eigenen Schweiß, um die Pflöcke ohne Quietschen zurückzubiegen. Er gestattete sich einen Augenblick stummen Jubels. Er hatte das Unmögliche geschafft. Er war eingeschlossen in einem viel zu kleinen Spalt, aber immerhin im Innern des Gebäudes.
    Er ruhte sich aus, während die Wachen draußen wechselten. Dann tastete er sich weiter über die Balken, bis er den First ausgemacht hatte. Er machte sich auf eine längere Wartezeit gefaßt, denn den vor ihm liegenden Tag wollte er dazu nutzen, die Anordnung der Räume unter sich auszukundschaften.

    Arakasi lag auf dem Rücken und lauschte angestrengt dem wohltuenden Klang der Frauenstimmen von unten. Sein Erfolg hing jetzt davon ab, ob der Obajan seine Frauen besuchen würde, denn der Supai bezweifelte, daß er noch einen Tag schwitzend in dem luftarmen Spalt unter dem Dach überleben würde.
    Das rauhe Holz der staubigen Dachsparren drückte sich in seine Oberschenkel und Arme und schürfte die Haut durch die dünne Kleidung hindurch auf. Er ertrug es und bewegte abwechselnd die einzelnen Glieder, um sie vor mangelnder Durchblutung zu bewahren. Die Luft war noch stickiger geworden, seit die Sonne die Dachziegel erhitzt hatte. Obwohl er seit mittlerweile zwei Tagen nicht geschlafen hatte, widerstand er wild entschlossen dem Wunsch nach Schlaf. Hier oben seinen körperlichen Bedürfnissen nachzugeben, würde seinen Tod bedeuten. Wenn er einnickte, konnte er von dem schmalen Querbalken fallen und durch die dünne Gipswand unter ihm krachen. Mit grimmigem Humor dachte er auch daran, wie schnell sein Schnarchen die Wachen zu seinem Versteck führen würde. Kampfbereit mit dem Stahl in seinen Händen lag

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