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Die Schwarzen Roben

Die Schwarzen Roben

Titel: Die Schwarzen Roben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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nötig hielt, ihrer Aufgeblasenheit ein paar Kratzer zu verpassen. Als Motecha bereit schien, von seinen vorbereiteten Bemerkungen Abstand zu nehmen, fügte Hochopepa hinzu: »Aber bitte, ich wollte nicht unterbrechen; fahrt bitte fort.«
    Motecha war trotzdem aus dem Tritt gekommen. Er versuchte etwas lahm, ein Zögern zu überwinden. »Sie wird die Anasati vernichten –«
    Fumita stand auf; er repräsentierte die erfahreneren Mitglieder der Versammlung. Auf Hodikus zustimmendes Nicken sagte er: »Vergebt mir die Unterbrechung, Motecha, doch eine Niederlage der Anasati steht weder fest, noch ist sie wahrscheinlich. Geht man von den Schätzungen der Streitkräfte aus, die den beiden Seiten zur Verfügung stehen, ist es so gut wie sicher, daß Jiro als Antwort ebenfalls den Clan anrufen wird. Allein sind die Truppen der Anasati keine Gegner für die Acoma, und Lady Mara hat kühn gesprochen, als sie den Clan Hadama anrief. Das hat ihr bereits politischen Schaden zugefügt. Sie wird mächtige Verbündete verlieren – tatsächlich werden zwei durch Blutsverbindungen gezwungen sein, sich auf Jiros Seite zu stellen –, doch wenn die Acoma auch über ehrfurchtgebietenden Wohlstand und Macht verfügen, so sind die beiden Clans praktisch gleich stark.«
    Hochopepa grinste freimütig, denn Motechas dürftig verschleierter Versuch, die Versammlung auf die Seite der Anasati zu ziehen, war gescheitert. Statt sich wieder zu setzen, fuhr Fumita fort: »Es gibt eine andere Angelegenheit, die hier besprochen werden sollte.«
    Motecha hob arrogant sein Kinn und gab angewidert das Muster des Sprechers frei. Da kein anderer Erhabener Anspruch darauf erhob zu sprechen, gab Hodiku Fumita mit einem leichten Wink die Erlaubnis fortzufahren. »Die Angelegenheiten der Ehre gelten als unverletzbar, doch wir müssen eines bedenken: Wird dieser Zusammenprall der Clans die innere Struktur des Kaiserreiches so schwächen, daß seine Stabilität in Gefahr gerät?«
    Gemurmel erhob sich unter den Anwesenden, doch niemand trat vor, um zu dem Thema etwas zu sagen. Der Clan Ionam und der Clan Hadama waren große Gruppen, das stimmte, doch keiner besaß genügend Anhänger, um die Ordnung für immer zu zerstören. Hochopepa wußte, daß Fumita, sein Verbündeter, Zeit schinden wollte; die wirkliche Sorge hinter dieser Taktik umfaßte mehr als die Wiederherstellung der Ehre eines Hauses wegen einer Beleidigung. Die schlimmste Befürchtung hatte sich bereits zur Hälfte bewahrheitet: Der Konflikt zwischen den Anasati und den Acoma würde eine Bündelung der Gruppen bewirken, die Ichindar entgegenstanden. Unorganisierte Abweichler hatten sich bereits auf Jiros Seite geschlagen und eine traditionalistische Partei gegründet, die zu einer ernstzunehmenden Opposition gegen die neue Ordnung werden konnte. Noch waren sie nicht erzürnt genug, um an dem Blutvergießen teilzunehmen; doch es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß sie bei einer Abstimmung in diesem Augenblick Lord Jiro zum Kriegsherrn wählen würden, gäbe es noch einen Hohen Rat mit genügend Handlungsbefugnis. Es gab Magier, die Ichindars Aufstieg zur Macht als gottlosen Notbehelf betrachteten und wollten, daß das Gleichgewicht so wiederhergestellt werden solle, wie es vor der Zeit des Alten Feindes gewesen war – mit einem Licht des Himmels, das sein Amt den Traditionen gemäß ausübte. Hochopepa führte ein kleines Kontingent von Männern an, die Veränderungen begrüßten; er achtete kaum auf Fumitas Ablenkungsversuche, sondern betrachtete Motecha, um zu sehen, an wen er sich nun wenden würde. Seinen Kollegen vertraute er an: »Ah, da ist die Hand hinter Jiros Sache.«
    Mit leichtem Kopfnicken deutete er auf den Magier, mit dem Motecha jetzt sprach, ein athletisch wirkender Mann, der gerade seiner Jugend entwachsen war, unauffällig bis auf die roten Haare, die unter seiner schwarzen Kapuze herausschauten. Er hatte dicke Augenbrauen und einen beinahe finsteren Blick; und er hatte die Haltung eines Mannes, der dazu neigte, vor starker Nervenanspannung zu zappeln,
    »Tapek«, erkannte Shimone. »Er ist derjenige, der beim Ausüben seiner Fähigkeiten ein Gebäude niedergebrannt hat. Er kam sehr früh zu seiner Gabe, doch es dauerte lange, bis er sie beherrschen lernte.«
    Hochopepas sanftes Gesicht legte sich in nachdenkliche Falten. »Er ist kein Freund von Jiro. Ich frage mich, was er damit zu tun hat.«
    Shimone zuckte kaum wahrnehmbar mit den Schultern; eine Geste, die dem

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