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Die Schwarzen Roben

Die Schwarzen Roben

Titel: Die Schwarzen Roben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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Eure magische Macht aufzunehmen, und wenn es den vollständigen Ruin des Kaiserreiches bedeutete: Ich werde nicht erlauben, daß jemand die Vormachtsstellung des Kaisers untergräbt. Habt Ihr das verstanden?‹«
    Hochopepa ließ seinen finsteren Blick über die Versammlung schweifen. »Ich versichere euch, es war Ichindar ernst. Er gehört nicht zu jenen, die leichtfertig drohen. Unsere vorherigen Kaiser mögen damit zufrieden gewesen sein, einfach nur dazusitzen und ihre Zeit in heiliger Hingabe in den Tempeln und mit dem Zeugen von Erben mit ihren verschiedenen Frauen und Mätressen zu verbringen« – er ließ seine Stimme wieder anschwellen –, »doch Ichindar ist anders! Er ist ein Herrscher, keine göttliche Marionette im Gewand eines religiösen Führers!«
    Er senkte seine Stimme und zwang dadurch jeden der anwesenden Magier, ihm seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. »Wir, die an der Bestattung des Sohnes der Guten Dienerin teilgenommen haben, wissen sehr gut, daß Maras Fehltritt aus überwältigender Trauer entstanden ist. Jetzt muß sie die Konsequenzen ihrer Schande tragen. Von dem Augenblick an, da sie Jiro mit bloßen Händen angriff, war dieser Konflikt unvermeidlich. Da es unser Auftrag ist, das Kaiserreich zu bewahren, bezweifle ich sehr, daß wir es rechtfertigen können, uns zu Handlungen hinreißen zu lassen, in deren Folge wir uns alle« – die Halle bebte unter seinem donnernden Gebrüll – »auf einem Schlachtfeld den Armeen des Kaisers gegenüber finden könnten – wegen einer persönlichen Angelegenheit, einer Beleidigung!« Ruhig und sachlich fuhr er fort: »Wir würden natürlich gewinnen, doch es würde nur wenig vom Kaiserreich übrigbleiben, was es dann noch zu bewahren gäbe.« Er endete mit einer abwinkenden Geste seiner Hand. »Es war alles, was ich sagen wolle.« Und er setzte sich wieder.
    Es blieb nur einen kurzen Augenblick still, dann schoß Tapek in die Höhe. Hodiku gab mit einem Nicken seine Einwilligung, und Tapek stapfte mit wehenden Gewändern und hektischen, seine Erregung verratenden Schritten zum Muster des Sprechers.
    Sein Gesicht war blaß, als er die versammelten Magier – alle in stillem Nachdenken vertieft – betrachtete. »Wir haben genug von Lady Mara gehört. Doch es ist Lord Jiro, dem Unrecht angetan wurde, wie ich ganz deutlich betonen muß. Er hat keinerlei Anlaß zu irgendeiner Art von Feindseligkeit gegeben.« Tapek hob die Arme. »Ich bitte euch alle, zur Abwechslung einmal die direkten Beweise anzuschauen, anstatt Worten zu lauschen!« Er machte eine ausholende Bewegung mit der Hand und malte ein Bild in die Luft. Eine Beschwörung verließ seine Lippen, und vor ihm sammelte sich Licht. Ein Spiel aus Regenbogenfarben wurde zum scharfen Bild eines Raums voller Bücher und Rollen, in dem Jiro in einer Robe, die so elegant wie einfach war, erregt auf und ab schritt. Auf einem Kissen in einer Ecke saß Chumaka, das ledrige Gesicht sorgsam ausdruckslos.
    »Wie kann Lady Mara es wagen, mir zu drohen?« wütete Jiro voller Zorn. »Wir hatten mit dem Tod ihres Sohnes nichts zu tun! Die Unterstellung, wir wären ein so ehrloses Haus, daß wir auf die Idee kommen könnten, einen Jungen mit Anasati-Blut in den Adern zu ermorden, ist absurd! Der Beweis bei diesem Tong-Attentäter ist ein durchsichtiger Versuch, uns die Schuld zuzuschieben – und deshalb müssen wir jetzt einen Krieg der Clans führen!«
    Chumaka verschränkte die Finger; er hatte die Ringe aus Corcara, die er bei der Bestattung getragen hatte, noch nicht abgelegt. »Der Clan Ionani wird dieses Unrecht erkennen«, erklärte er in dem Versuch, seinen Herrn zu beruhigen. »Wir werden nicht ohne Unterstützung in diesen Krieg ziehen.«
    »Krieg!« Jiro wirbelte herum, die Augen vor Abscheu zu schmalen Schlitzen zusammengezogen. »Die Lady ist nichts als ein Feigling, sonst hätte sie den Ruf zu den Waffen nicht erklingen lassen! Sie glaubt, uns schlagen zu können, ohne sich die Hände schmutzig zu machen. Sie will uns mit schierer Übermacht auslöschen. Nun, wir werden uns etwas einfallen lassen und ihr eine Lehre erteilen. Der Clan Ionani mag uns unterstützen, um so besser. Doch ich werde niemals vergessen, daß sie uns zu diesem Schritt gezwungen hat. Sollte unser Haus diesen plumpen Angriff überstehen, werden sich die Acoma einen Feind geschaffen haben, den sie fürchten müssen!«
    Chumaka fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. »Die politische Arena ist aufgewühlt und

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