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Die Schwarzen Roben

Die Schwarzen Roben

Titel: Die Schwarzen Roben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
Vom Netzwerk:
mir zu sagen habt?« Wie alle im Raum Anwesenden genau wußten, hielt Jiro nachmittags mit den Maklern Hof, um sich um Geschäftliches zu kümmern. Wenn sich das Treffen mit den Scholaren verschob, würde es bis zum nächsten Morgen warten müssen, wodurch ihm wiederum die gewohnte Stunde zum Lesen geraubt werden würde.
    Der Erste Berater der Anasati lächelte trocken und überreichte ihm rasch den Bericht. »Er bezieht sich auf Lady Mara und jene Verbindung, die ich einmal in bezug auf die besiegten Tuscai geäußert habe.«
    Jiros Interesse nahm zu. »Da gibt es eine Verbindung?«
    Chumakas Schweigen vor den Bediensteten war Antwort genug. Jetzt war Lord Jiro neugierig geworden und klatschte nach dem Läufer in die Hände. »Such meinen Hadonra und sage ihm, er soll sich um die Unterhaltung unserer Gäste kümmern. Laßt ihnen mitteilen, daß ich aufgehalten worden bin und sie morgen früh treffen werde. Damit diese Änderungen sie nicht verärgern, sollen sie erfahren, daß ich eine Schirmherrschaft erwäge, wenn es ihnen gelingt, mich mit ihrer Kunst des Debattierens zu beeindrucken.«
    Der Läufer verneigte sich bis zum Boden und eilte davon. Chumaka leckte sich erwartungsvoll die Lippen, als sein Herr sich mit ihm zum äußeren Laden aufmachte, der zum Garten führte.
    Jiro setzte sich auf eine Steinbank, die bei einem Fischteich im Schatten stand. Er ließ die Finger lässig durch das Wasser gleiten, während er Chumaka aufmerksam ansah. »Sind es gute oder schlechte Nachrichten?«
    Wie immer war die Antwort des Ersten Beraters nicht eindeutig. »Ich bin nicht sicher.« Bevor sein Herr seinem Mißfallen Ausdruck verleihen konnte, rückte Chumaka seine Robe zurecht und fischte ein Bündel Dokumente aus einer tiefen Tasche. »Vielleicht beides, Mylord. Eine kleine, vorbeugende Überwachung, die ich angeordnet hatte, brachte uns auf die Spur einer Person, die ganz weit oben im Spionage-Netzwerk der Acoma angesiedelt ist.« Er hielt inne, mit seinen Gedanken bei irgendwelchen unzugänglichen, vagen Spekulationen.
    »Und was ist dabei herausgekommen?« drängte Jiro. Er war nicht in der Stimmung für schlaue Spielchen, denen zu folgen ihm das Geschick fehlte.
    Chumaka räusperte sich. »Er ist uns entwischt.«
    Jiro blickte verärgert drein. »Wie können das gute Nachrichten sein?«
    Chumaka zuckte mit den Schultern. »Wir wissen ganz sicher, daß er jemand von großer Wichtigkeit war; das gesamte Netzwerk in Ontoset wurde danach stillgelegt. Der Makler des Hauses Habatuca wurde plötzlich genau das, was er immer zu sein vorgegeben hatte: ein Makler.« Nach einem kurzen Moment fügte er hinzu: »Das Geschäft läuft schlecht, daher können wir annehmen, daß die Waren, mit denen dieser Mann handelte, den Acoma gehörten, nicht den Habatuca.« Er warf einen Blick auf eines seiner Dokumente und faltete es zusammen. »Wir wissen, daß die Habatuca keine Günstlinge der Acoma sind, sondern fest im Clan Omechan verwurzelt. Außerdem sind sie Traditionalisten, die uns eines Tages noch von Nutzen sein könnten. Sie haben nicht den leisesten Verdacht, daß dieser Mann nicht ihr loyaler Diener ist. Allerdings ist das ganze Haus ziemlich unorganisiert.«
    Jiro tippte sich mit einem sorgfältig manikürten Finger gegen das Kinn. »Die Entfernung dieses Maklers aus dem Netzwerk – ist das ein bedeutungsvoller Schritt?«
    »Ja, Mylord«, sagte Chumaka. »Der Verlust dieses Agenten wird die Unternehmungen der Acoma im Osten behindern. Ich bin ziemlich sicher, daß beinahe alle Informationen, die aus diesem Gebiet kamen, durch Ontoset liefen.«
    Jiro lächelte, doch es war ein kaltes Lächeln. »Nun denn, haben wir ihnen also einen Stich versetzt. Doch jetzt wissen auch sie, daß wir sie mit unseren eigenen Agenten überwachen.«
    »Das war nicht zu vermeiden, Mylord«, sagte Chumaka. »Ich bin überrascht, daß sie nicht früher auf uns aufmerksam geworden sind. Ihr Netzwerk ist gut aufeinander eingespielt und hat viel Erfahrung. Daß wir sie so lange unentdeckt beobachten konnten, grenzt an ein Wunder.«
    Jiro bemerkte den Glanz in den Augen seines Ersten Beraters. »Was gibt es noch?«
    »Ich sagte, daß dies etwas mit dem lang verstorbenen Lord der Tuscai zu tun hat, mit einer Zeit, da Ihr noch nicht geboren wart. Kurz bevor Jingu von den Minwanabi das Haus Tuscai vernichtete, hatte ich die Identität eines ihrer wichtigsten Agenten herausgefunden. Als der Natami der Tuscai begraben wurde, nahm ich an, daß dieser Mann

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