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Die Schwarzen Roben

Die Schwarzen Roben

Titel: Die Schwarzen Roben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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Wissen von den Aktionen der Tuscai in Jamar sollte uns befähigen, unsere eigenen Leute in sein Netzwerk einzuschleusen. Nach einigen Jahren haben wir möglicherweise Zugang zu dem Mann selbst, und dann können wir die Informationen in Maras Netz so manipulieren, wie wir wollen. Um von unserem eigentlichen Ziel abzulenken, werden wir immer wieder versuchen, den Handel der Acoma und ihre Beziehungen zu ihren Verbündeten zu stören. In der Zwischenzeit werden die Tong ebenfalls alles tun, um Mara zu vernichten.«
    »Vielleicht könnten wir die Bruderschaft in ihren Bemühungen ein bißchen ermutigen«, bot Jiro hoffnungsvoll an.
    Schon allein dieser Vorschlag ließ Chumaka hastig nach Luft schnappen. Er verneigte sich, ehe er sprach, was er nur tat, wenn er aufs höchste beunruhigt war. »Mylord, das können wir nicht wagen. Die Tong sind eine verschworene Gemeinschaft, und sie verstehen ihre tödliche Arbeit zu gut, als daß wir uns mit ihnen anlegen sollten. Am besten sorgen wir dafür, daß die Angelegenheiten der Anasati so wenig wie möglich mit den Machenschaften der Tong in Berührung kommen.«
    Mit Bedauern mußte Jiro ihm in diesem Punkt recht geben, während der Erste Berater bereits voller Optimismus fortfuhr: »Die Hamoi-Bruderschaft wird nicht unüberlegt oder hitzig handeln, nein. Wenn sie auf eigene Faust arbeiteten, taten sie es immer sehr langsam und kaltblütig. Es gab Handel zwischen den Hamoi und Midkemia, was ich damals nicht verstanden habe; doch jetzt vermute ich, daß es ein Teil eines auf lange Sicht angelegten Plans ist, den Acoma zu schaden. Die Lady hat eine wohlbekannte Schwäche für barbarische Ideen.«
    »Das ist wahr«, räumte Jiro ein. Seine Wut wich der Nachdenklichkeit; er betrachtete das Spiel der Fische. Kein anderes Haus besaß einen Berater wie Chumaka, der wie kein zweiter dazu in der Lage war, Informationen miteinander zu verknüpfen, die scheinbar nichts miteinander zu tun hatten. Und das gesamte Kaiserreich hatte die Gerüchte über Lady Maras Tändelei mit einem midkemischen Sklaven gehört. Darin lag eine Verletzbarkeit, die man sehr wohl ausnutzen konnte.
    Jiro hatte sich mittlerweile wieder beruhigt, wie Chumaka wohl bemerkt hatte. Er hatte auf diesen Augenblick gewartet und wählte seine Worte mit Bedacht. »Die Anasati können diese kleine Beleidigung durch die stümperhaften Beweise ertragen. Narren und Kinder mögen so plump dargebrachte Informationen glauben. Doch die weiseren Herrscher wissen alle, daß die Tong ihre Geheimnisse sorgsam hüten. Die Mächtigen im Kaiserreich werden niemals ernsthaft einem solch durchsichtigen Trick Glauben schenken, mit dem Euer Name mit einem gemieteten Mörder in Verbindung gebracht werden soll. Der Name der Anasati ist alt. Seine Ehre ist untadelig. Zeigt Kühnheit angesichts derart armseliger Beleidigungen, Mylord. Sie verdienen die Aufmerksamkeit eines großen Lords nicht. Laßt irgendeinen Herrscher vortreten und das Gegenteil behaupten, und Ihr werdet die Angelegenheit überzeugend berichtigen.« Chumaka beendete seine Ausführungen mit einem Zitat aus einem Stück, das Jiro besonders schätzte. »Kleine Taten sind für kleine Häuser und kleine Geister.«
    Der Lord der Anasati nickte. »Ihr habt recht. Meine Wut macht mich manchmal blind.«
    Chumaka verneigte sich bei dem Kompliment. »Mylord, ich bitte um die Erlaubnis, mich zurückzuziehen. Ich habe bereits damit begonnen, über Fallen nachzudenken, die wir Maras Supai stellen könnten. Denn während wir so tun, als würden wir mit unserer inzwischen enthüllten Hand in Ontoset herumfuchteln, lenken wir ihre aufmerksamen Blicke von der anderen ab, die in aller Stille in Jamar daran arbeitet, der Lady der Acoma den Dolch an die Kehle zu legen.«
    Jiro lächelte. »Exzellent, Chumaka.« Er klatschte als Zeichen der Entlassung in die Hände. Während sein Erster Berater sich erneut verneigte und davoneilte und dabei bereits mögliche Pläne vor sich hinmurmelte, blieb der Lord noch am Fischteich sitzen. Er dachte über Chumakas Ratschlag nach und spürte ein tiefes Gefühl von Befriedigung. Als die Versammlung der Magier den Krieg zwischen seinem und Maras Haus verboten hatte, war er ganz im geheimen begeistert gewesen. Denn von dem Augenblick an, da die Lady ihre Armee nicht mehr einsetzen durfte und damit ihrer deutlichen Überlegenheit auf dem Schlachtfeld beraubt war, stand es unentschieden zwischen ihnen.
    »Verstand«, murmelte der Lord der Anasati, während er mit

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