Die Schwerelosen
beisteuerte. Obwohl er darauf insistierte, Nella Larsen einzubeziehen, entschieden wir schließlich, dass es nur zwei Mitglieder geben würde, uns beide, und dass die Gruppe LOS OBJETIVICIOS heißen solle. Die Idee war, dass ich, wenn Z uns Gedichte vorlas, sie schnell übersetzte, und Federico siedann irgendwo öffentlich vortragen oder singen sollte (seine Theorie war, dass sich auf Andalusisch alles reimte, sodass es ein Leichtes sein würde, den Geist und die unmöglichen Reime von Zs Gedichten zu bewahren, sogar, oder vor allem, wenn wir auch mal rein phonetische Übersetzungen machten). Außerdem könnten wir ein wenig Geld damit verdienen.
Der arme Z wusste natürlich nichts von unseren Plänen und dachte, wir wollten ihm zuhören, sodass er, als wir darum baten, er möge uns erneut jene Verse aus
That
vorlesen, die uns so gut gefallen hatten, sehr zufrieden und fein gemacht zum Platz vor der Columbia kam. Diesmal erklärte er uns, dass es ihm in dem Fragment darum gehe, die Dinge sprechen zu lassen. Ich übersetzte:
Hier werden die Dinge sprechen.
Wie sollen die Dinge sprechen?
Federico is asking how come do things speak.
Z sah uns beide etwas väterlich an und sagte absolut ernst:
I’m trying to make the table eat grass, although I can’t make it eat grass.
Zu Federico sagte ich: Du sollst den Mund halten und dich ins Gras setzen.
Z zog seine Zettel heraus und begann zu lesen. Das Gedicht begann mit einem ziemlich seltsamen Verb, »Behoove«, und die Metrik erschloss sich nicht gleich, war aber zweifellos gut durchgearbeitet. Es war, als höre man eine Fuge von Bach, aber eine irre. Es war schwer, die Bedeutung der Verse zu erfassen, aber das war vielleicht auch nicht so wichtig, es kam vielmehr darauf an, den inneren Mechanismus zu entdecken. Ich tat mein Möglichstes, es Federico zu übersetzen:Am Anfang spricht er von den Hoover, mit denen man den Staub aufsaugt. Aber ich meine, er hat »behoover« gesagt, also meint er wohl das Staubsaugen selbst, da siehst du mal, wie sie im Englischen aus allen beknackten Substantiven Verben machen. Die Dinge bitten also darum, von jemandem aufgesaugt zu werden, so etwas in der Richtung. Und von da an geht es um das, was die Dinge sagen, während sie von einem Hoover aufgesaugt werden. Ich fuhr fort: Die letzten vier Verse vor dem Schluss, das sind die, die er uns das letzte Mal vorgelesen hat, großartig. Ich versuche besser, sie auf Papier zu übertragen, und dann sag ich’s dir. Notier dir inzwischen alle wichtigen Worte, und dann sehen wir, was wir daraus machen. Der allerletzte Vers ist sehr gut, da geht’s um die Troika der Russen (was Federico begeisterte, er machte sich sogleich Notizen für den nächsten öffentlichen Auftritt der Objetivicios).
Nur gut, dass Z kein Spanisch verstand und Federico so tat, als ob er mich verstünde, also stand ich auf keinen Fall als Idiot da.
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Ich habe beschlossen, den drei Niederträchtigen, die sich bereits endgültig in meiner Wohnung niedergelassen haben, Namen zu geben. Ich weiß nicht, ob sie Männchen oder Weibchen sind, habe ihnen aber nicht an den Bauch fassen wollen aus Angst davor, gekratzt zu werden, wenn meine zittrige Hand Katerhoden ertastet. Sie heißen Cantos, Paterson und The. Natürlich weiß ich nie, wer wer ist, also sage ich manchmal einfach »The Paterson Cantos!«, und dann kommen siealle drei. Aber das sind zu gewichtige Namen, um sie andauernd leichtfertig zu wiederholen, also benutze ich meistens ihren gemeinsamen Nenner: Scheißyankees.
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Nach dem Zwischenfall im Morningside Park hat mich meine Exfrau nicht mehr die Kinder in Manhattan besuchen lassen. Du betrinkst dich mir, Gilberto, und verstörst mir die Kinder. Der Señora gefiel dieses »mir«, als sei alles eine Verschwörung gegen sie persönlich. Den armen Kleinen haben sie mir verprügelt, sagt sie, und das Mädchen musste ganz allein ein Taxi suchen, das euch alle zurückbrachte; und du in einem solchen Zustand, Gilberto, das habe ich mir nicht verdient.
Am ersten Wochenende, an dem ich wieder dran war, die Kinder zu besuchen, hat sie die nach Coney Island mitgenommen. Die Kinder rufen mich von dort aus an, mit dem Kleingeld, das ihre Mama ihnen sonntags gibt. Sie wissen, dass ich ein Sonntagskind bin und schon allein deshalb sehr deprimiert sein kann. Daher rufen sie an, es sind wohlerzogene Kinder: Heute haben wir die Show mit dem speienden Zwerg gesehen, und der hat uns an dich erinnert, Papa, nur in Klein. Der trank
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