Die Schwerelosen
Moskitos sind immer noch im Bad.
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Ich glaube, die Moskitos sind Stimmen. Zwei sind zu unterscheiden: die eines kleinen Jungen und die eines Babys. Das Baby schreit viel, und der Junge sagt ihm ein beunruhigendes Wiegenlied auf.
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Ich glaube, das sind die Kakerlaken, Mama.
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Das Haus zusammengekracht, die Kinder krank, Papa flucht, Mama weint … Jesusmaria!
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Der Orangenbaum verdorrt an meiner Seite, und ich werde verdursten.
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Nein, das sind die Sommerfliegen. Und die Moskitos. Tagsüber sind sie im Duschkopf und nachts stechen sie uns.
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Ich möchte nichts hören, das Lied vom Nichtssehen. In der leeren Finsternis höre ich neben mir das leise Lachen, ein fröhlicher Hauch, ein Baby. Ich spüre, wie das Laken, das mich bedeckt, sich hebt, die Hitze des Zimmers eindringt und mein Körper geschüttelt wird, höre die aufgeregte Stimme eines Jungen, die an mein Gesicht schlägt:
Gefunden!
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Die Übersetzung aus dem Englischen wurde mit Mitteln des Auswärtigen Amtes unterstützt durch litprom – Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.V.
Dieser Roman ist ein fiktionales Werk. Jede Ähnlichkeit mit der Wirklichkeit ist rein zufällig. Für die deutsche Ausgabe hat die Autorin auf einige Zitate und Namen verzichtet, um eventuelle Probleme bei Urheberrechtsfragen auszuschließen.
Ezra Pound, P ERSONAE © 1926. Abdruck mit freundlicher Genehmigung der New Directions Publishing Corp.
Gilberto Owen, O BRAS © 1979, 1996. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Fondo de Cultura Económica
© der deutschen Ausgabe: Verlag Antje Kunstmann GmbH, München 2013
© der Originalausgabe: Editorial Sexto Piso, Mexico 2011
Titel der Originalausgabe: »Los Ingrávidos«
Umschlaggestaltung: Wolf Erlbruch
eBook-Produktion: HGV Hanseatische Gesellschaft für Verlagsservice mbH
ISBN 978-3-88897-842-5
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