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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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Ihr seid zur Königin geboren, und das meinte ich ernst. Ihr müsst die außergewöhnlichen Maßnahmen verzeihen, die zu treffen wir gezwungen waren, um Euch wahrhaftig zu einer Königin zu machen.«
    »Minyev!« schrie Alicia. »Wie kommst du darauf, dass ich Königin werden will?«
    »Alle Weiber, gleich ob terranischer oder menschlicher Art, streben darnach, Göttin oder Gemahlin eines Königs zu werden.«
    »Da irrst du dich aber gewaltig, Minyev. Ich habe nie den Wunsch gehabt, Königin zu sein. Wenn ich unbedingt Königin hätte werden wollen, dann hätte ich schon vor langer Zeit den Heiratsantrag von König Ainkhist von Mutabwk annehmen können. Was ist übrigens aus ihm geworden?«
    »Er wurde von unbekannter Hand gemordet.« Minyev machte das krishnanische Äquivalent eines Achselzuckens. »Aber zurück zum Thema: Wir sind zu dem Schlüsse gekommen, dass wenn Ihr Dour Vizmans Königin werden würdet, dies sowohl Qirib als auch unserer Welt zum Nutzen gereichen würde. Wir bewundern Eure außergewöhnlichen Fähigkeiten und Talente und preisen Eure Anstrengungen, dem gemeinen Volk Glück und Wohlstand zu sichern.
    König Vizman ist über den Verlust, den Ihr ihm einst mit Eurem Scheiden von dieser Welt und Eurer Rückkehr zum Planeten Terra bereitetet, nie hinweggekommen. Nie hat er in seiner verzehrenden Leidenschaft auch nur eine Sekunde geschwankt. Wenn Ihr ihm nur Freundlichkeit erweist, werdet Ihr seine vielen glänzenden Qualitäten erkennen und ihn lieben lernen, so wie er Euch liebt und sich nach Euch verzehrt.«
    »Du bist vollkommen übergeschnappt!« rief Alicia. »Vielleicht reagieren die Frauen eurer Spezies so; aber maße dir doch nicht an, vorhersagen zu können, wie eine Terranerin fühlen würde, erst recht, nachdem sie mit brutaler Gewalt entführt worden ist! Wenn du mich wirklich so verehrst und bewunderst, wie du behauptest, dann musst du mir helfen zu fliehen.«
    Minyev schüttelte den Kopf. »Nein; unsere Entscheidung ist gefallen, und nichts, was Ihr sagt, vermag sie mehr umzustoßen. Ihr werdet Seine Imposanz heute Nacht in jenem Bette dort empfangen; und Eure Hochzeit wird sofort nach Eurer Rückkehr nach Jazmurian gefeiert werden.«
    Alicia schüttelte wütend den Kopf, so dass ihr goldenes Haar nur so flog. »Und wenn ich mich weigere mitzumachen?«
    »Wenn Ihr störrisch bleibt, stehen Seiner Imposanz geheime Kammern in seinem Palast zur Verfügung, in welchen uneinsichtige Untertanen über ihre Fehler nachsinnen können. Und wenn er nicht ihre Freilassung verfügt, bleiben sie dort, von der Welt vergessen, gleich als hätten sie sich in Luft aufgelöst.«
    »Du glaubst also, du tätest mir einen Gefallen, indem du mich lebenslänglich einsperrst?«
    »Drückt es nicht so harsch aus, meine Dame«, sagte Minyev. »Uns liegen doch nur Eure letztlich besten Interessen – sowie die Qiribs – an der Leber.«
    »Hütet Euch!« Alicia verfiel jetzt ebenfalls ins Mikardandou. »Meine terranischen Freunde werden mich rächen, und euren König Vizman wird das gleiche Schicksal ereilen wie weiland König Ainkhist.«
    »Keine Angst, dagegen haben wir Vorkehrungen getroffen«, versetzte Minyev mit einer Selbstgefälligkeit, die Alicia mit grimmiger Verzweiflung erfüllte.
    »Welches sind eure Pläne für heute Nacht?«
    »Seine Imposanz ist geneigt, Euch Vergnügen zu bereiten, trotz Eurer Hoffart; und er hat Erfahrung in derlei Dingen. Ihr wäret gut beraten, beugtet Ihr Euch seinem Willen in Liebreiz und Demut, auf dass er nicht seine Günstlinge herbeiruft, ihm hilfreich zur Hand zu gehen. Ich versichere Euch, er wird seinen Kopf durchsetzen. Doch lasst uns von andren Dingen sprechen. Für einen angehenden Diplomaten habe ich es in der Tat an Gastlichkeit gebrechen lassen.« Minyev ging zu einem Schrank und kam mit einer Flasche und zwei Pokalen zurück. Letztere füllte er mit viel feierlichem Brimborium; einen überreichte er Alicia. »Lasst uns trinken auf Euer künftiges Glück als die angebetete und edle Gemahlin Seiner Imposanz. Welch Glück, dass dieser köstliche terranische Brauch des Feierns diese Welt erreicht hat!«
    Alicia nippte an ihrem Pokal. Der Kvad war stark und von hoher Qualität. Minyev stülpte seinen halben Pokal in einem Schluck, hustete und wischte sich den Mund ab.
    »Übrigens«, sagte Minyev mit selbstgefälligem Lächeln, »solltet Ihr Euch mit dem Gedanken tragen, Dour Vizmans Kissen zu fliehen, um Euch in die schützenden Arme von Sir Fergus Ries zu

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