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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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überlegte.
    Als ein schwaches, perlenfarbenes Schillern am wolkenverhangenen Himmel den Aufgang eines der Monde ankündigte, lag Reith noch immer still auf dem Boden und horchte und spähte. Da ihn dies nicht weiterbrachte, entschied er schließlich, dass er es riskieren musste, ganz gleich, was ihn drinnen erwartete. Er prüfte die Schneide seines Messers mit dem Daumen. Nachdem die Prüfung zu seiner Zufriedenheit ausgefallen war, nahm er die Pistole, stand auf und machte einen Schritt auf das Zelt zu.
    Ein unterdrückter Ausruf, der hinter der Krümmung des großen Zelts herüberklang, ließ ihn herumfahren. Als er auf Zehenspitzen zu der Quelle des Geräusches schlich, sah er den Wachtposten, der sich gerade über etwas beugte. Im schummrigen Licht des aufgehenden Mondes sah er etwas, das aussah wie eine riesige Larve, die gerade ausschlüpfte, indem sie unter dem Rand des Zeltes hervorkroch.
    »Ha!« schnaubte der Wächter. »Das ist wohl wieder einer deiner hinterhältigen terranischen Tricks, wie?« Er bückte sich und zerrte eine nackte Frau unter dem Rand des Zeltes hervor, die ein Kleiderbündel umklammert hielt – eine Terranerin, deren blondes Haar selbst in dem dämmrigen Licht noch golden schimmerte.
    Die Frau wehrte sich nach Leibeskräften, aber der Wachtposten hielt ihre Arme fest umklammert. Mit zwei, drei schnellen Schritten war Reith hinter dem Krishnaner; ehe der überhaupt merkte, wie ihm geschah, hatte Reith schon die Armbrustpistole auf seinen Nacken gerichtet und abgedrückt.
    Der Bolzen bohrte sich mit einem hässlich schnappenden Geräusch in den Schädel des Soldaten, der lautlos zusammenbrach. Das einzige Geräusch, das zu hören war, war der dumpfe Aufprall seines Körpers auf dem Grasboden.
    »Alicia?« flüsterte Reith.
    »Wer ist da?« kam die Entgegnung.
    »Ich bin’s, Fergus!«
    »Entschuldige; ich hab dich gar nicht erkannt, so schwarz, wie du bist …«
    »Heb deine Sachen auf und komm.«
    Reith huschte mit Alicia an der Hand über die freie Fläche in den schützenden Kreis aus kleinen Zelten. Dort blieb er stehen und flüsterte: »Du ziehst dir besser was an.«
    Auf Händen und Knien krochen sie zum Rand des Zeltlagers und blieben still liegen, nur ganz flach atmend, bis beide Wachtposten sich von ihnen entfernten. Dann sprangen sie auf und rannten in den Wald.
    »Ihr habt sie gerettet!« schrie Timásh. »Ich wusste, dass Ihr sie …«
    »Wirst du wohl die Klappe halten, Blödmann!« zischte Reith. »So, und jetzt auf zur Grenze. Jeder von uns nimmt einen Aya und führt ihn am Zügel.«
    Sie machten sich auf den Weg und tasteten sich zwischen den kaum erkennbaren Baumstämmen voran in Richtung Grenze. Sie näherten sich bereits der Zaunlücke, dem letzten Hindernis auf dem Weg in die Sicherheit, als sie, gedämpft durch die Entfernung und das Blattwerk der Bäume, einen rasch lauter werdenden Tumult von Vizmans Lager herüberdringen hörten. Reith hielt inne und horchte. »Was ist da los, Lish? Haben sie gerade den toten Wachtposten gefunden?«
    »Es ist mehr als das.« Sie beugte sich dicht an sein Ohr und flüsterte: »Ich habe Vizman getötet.«
    »Au weia! Wir steigen wohl besser auf. Warte, ich helf dir!«
    Reith formte mit den Händen eine Räuberleiter. Alicia setzte den Fuß darauf und schwang sich in den Sattel des Ayas. Sie ritten in schnellem Schritt, den Kopf über die Hälse ihrer Ayas gebeugt. Trotzdem peitschten ihnen Zweige durchs Gesicht, und Dornen hinderten sie an schnellerem Vorwärtskommen. Doch schließlich erreichten sie die Zaunlücke und gewannen sicheres mikardandisches Territorium.
    Eine halbe Stunde später bogen sie in den Hof des Gasthauses von Qantesr ein. Alicia, eingemummelt in Reiths schwarzen Umhang, den sie über ihr hastig übergeworfenes Kleid gezogen hatte, fragte: »Sollen wir wirklich hier bleiben, Fergus?«
    »Nein; es ist zu nahe an der Grenze. Die Qiribuma werden wahrscheinlich im Kreis laufen; aber es ist kaum zu vermuten, dass sie über die Grenze kommen, um dich wieder einzufangen. Bist du sicher, dass Vizman tot ist?«
    »Ganz sicher.« Sie warf einen Blick auf Timásh. »Ich erzähl dir später alles darüber. Ton employe comprend l’anglais.«
    »Verstehe. Wir reiten weiter nach Ghushang, sobald ich die Rechnung bezahlt und unsere Sachen geholt habe.«
    Wenig später kam Reith mit dem Gehilfen des Wirts zurück. Jeder von ihnen trug einen kleinen Seesack. Sobald Reith und Timásh ihre Säcke hinter ihren Sätteln

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