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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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meine ich das natürlich nicht! Ich finde es toll, dich bei mir zu haben. Ich bin froh, dass du hier bist. Ich meine bloß … ach, schon gut.«
    Reith spähte hinüber zu Ordway, bereit, sofort einzuschreiten, falls der Production Manager sich wieder betrank und Stunk anfing. Aber Ordway, der sich gerade mit dem Dasht unterhielt, schien sich im Zaum zu halten. Reith sagte: »Ich hoffe, Gilan entschließt sich nicht, mir den Kopf abzuhacken – oder irgendein anderes wichtiges Organ –, sollte Vázni wieder meinen lüsternen Lockungen erliegen.«
    »Mein armer Schatz! Sollte er das versuchen, böte ich ihm meine Tugend als Opfer dar, um dich zu retten.«
    Reith schluckte seinen Gliederfüßler am Spieß hinunter und drückte Alicias Arm. »Du bist der beste Freund, den ich je gehabt habe«, sagte er, und wieder fühlte er, wie seine Augen feucht wurden.
    »Und das werde ich auch immer bleiben«, sagte Alicia. »Und du bist der einzige Ex-Ehemann, den ich wahrscheinlich je haben werde, also muss ich gut auf dich aufpassen. Da kommt der Trompetentusch, der uns zum Dinner ruft!« Sie stellte ihren Falatpokal ab und hielt sich die Ohren zu.
     
    Ein Lakai geleitete Reith zu seinem Platz an der hufeisenförmigen Tafel. Er fand sich zwischen zwei Terranern sitzend, einem Mann mittleren Alters und einer etwa gleichaltrigen Frau, beide ordentlich, aber schlicht nach terranischer Mode gekleidet. Der Dasht hatte Vázni zu seiner Linken und Alicia zu seiner Rechten platziert, und Reith bemerkte, dass Alicia jetzt ein Seidentuch in ihr Dekollete gestopft hatte, um ihre Brüste zu verhüllen.
    White und Ordway saßen inmitten von Krishnanern, mit denen sie freilich aus Mangel an gemeinsamer Sprache nur wenig kommunizieren konnten. Reith gab sich einen inneren Ruck, setzte ein maskenhaftes Lächeln und eine synthetische Verbindlichkeit auf und stellte sich seinen Tischnachbarn vor.
    »Ich heiße Trask«, sagte der Mann. »Edmund Trask; oder, wenn Sie mich förmlich anreden wollen, Reverend Edmund Trask. Und dies ist meine Frau Melissa.
    Es freut uns, Sie kennen zu lernen, Mister Reith. Wir haben viel von Ihren Heldentaten gehört.«
    »In den Erzählungen wird gern übertrieben«, sagte Reith. »Sie sind Missionare?«
    »So bezeichnet man uns. Wir betrachten uns als Freunde derer, die in Not sind.«
    Reith nickte. »Welcher Konfession sind Sie, wenn ich fragen darf.«
    Trask machte eine wegwerfende Handbewegung. »Wir geben nicht viel auf konfessionelle Unterschiede. Wir sind letztlich allesamt Brüder in Christo. Aber wenn Sie es wirklich wissen wollen: Wir sind polyökumenische Baptisten.«
    »Oh. Und welchen Erfolg haben Sie bisher in Ruz gehabt?«
    »Weniger, als wir gern hätten, aber mehr, als wir haben könnten. Zum Glück beschützt uns der Dasht vor der Boshaftigkeit der Irregeleiteten.«
    »Und wer sind die?«
    Trask senkte die Stimme. »Die Priester von diesem törichten astrologischen Kult, wie zum Beispiel dieser Bursche da drüben.« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf einen älteren Krishnaner, der ein purpurfarbenes, mit goldenen Symbolen besticktes Gewand trug. »Sie versuchen, die Ängste der Unwissenden gegen uns zu schüren; aber das haben wir nicht anders erwartet. Ich versichere Ihnen, Mister Reith, wir ergehen uns nicht in eitlem Schmarotzertum.«
    »Haben Sie den Dasht schon bekehrt?«
    Trask schmunzelte. »Nicht ganz. Er versucht, Wasser auf beiden Schultern zu tragen. Ich vermute, er will warten, bis er alt und gebrechlich ist und dann auf dem Sterbebett zu konvertieren, gerade noch rechtzeitig, um den Flammen der Hölle zu entgehen. Gewiss, der selige Konstantin – wie ihn manche nennen – tat genau das gleiche.«
    »Erzählen Sie mir mehr«, forderte Reith ihn auf, und die Trasks ergingen sich in einer wortreichen Schilderung ihrer tugendreichen Taten: wie sie Verhungernde genährt, arme Waisenkinder gerettet und andere segensreiche mildtätige Akte verrichtet hatten. Kurz, nach ihrem eigenen Dafürhalten waren sie das Salz ihres Wahlheimatplaneten.
    »Wir haben den Dasht auch dazu überredet«, sagte Melissa Trask, »jene barbarische Methode abzuschaffen, Verbrecher dadurch hinzurichten, dass man sie in eine Grube wirft und einen Yeki oder ein anderes Raubtier auf sie loslässt, so wie die Römer es mit Löwen und Krishnanern – ich meine, Christen – getan haben. Jetzt hängt oder köpft er sie im Dabeisein von lediglich ein paar Zeugen. Uns wäre es natürlich lieber, wenn er die Todesstrafe

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