Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
Vom Netzwerk:
hatten die Altvorderen doch guten Grund, der Sexualität strenge Regeln aufzuerlegen.«
    »Waren Sie und der Reverend es, die den Dasht dazu gedrängt haben, die Änderungen in den Badehäusern anzuordnen?«
    Der Reverend Trask faltete die Hände und schaute heiligmäßig drein. »Der Dasht hat uns um unsere Meinung gebeten, und wir haben sie ihm gesagt. Wir zwingen niemanden zu etwas. Und wie die Dinge liegen, finden die Badehausbesitzer immer wieder neue Vorwände, um die Änderungen hinauszuzögern.«
    Reiths angeborener Schalk reizte ihn, eine Philippika über die zerstörerische Wirkung, die eine unerbetene missionarische. Einmischung auf Eingeborenenvölker hatte, vom Stapel zu lassen; aber seine Vernunft behielt die Oberhand. »Erzählen Sie mir mehr von Ihren guten Werken«, sagte er.
    Während die Trasks arglos weiter drauflosschwafelten, arbeitete Reith sich durch den Rest des Festmahles: gekochten Burind, ein Tier, das einem geflügelten Affen ähnelte, gefüllt mit einem Omelette von Bijareiern; eine Scheibe Shaihanbraten, gedünstet in einer Fischsoße … Ein Blick an dem langen Tisch entlang zeigte ihm, dass White seinen Versuch aufgegeben hatte, den jüdischen Ernährungsregeln zu folgen. Er probierte zumindest alles durch.
     
    Als die Speisen und Getränke verzehrt waren, erhob sich der Dasht in seinem schimmernden Harnisch und erheischte mit lautem Klopfen auf den Tisch Ruhe. Das Geschnatter erstarb jählings.
    »Freunde!« schrie Gilan III auf gozashtandou. »Wir haben gegessen und getrunken und uns vergnügt. Meine Hoheit hofft, dass meine Gastfreundschaft euch nicht enttäuscht hat.
    Heute Abend werde ich von der Verteidigung unseres Heimatlandes sprechen. Lauschet mit spitzen Ohren, denn ich irre nie! Es ist mir zu Gehör gekommen, dass einige von euch über die Steuern murren, welche vonnöten sind, um das Reich gegen seine Feinde im Innern wie im Äußern zu schützen. Eine Nation, die nicht darauf vorbereitet ist, ihre schimmernde Rüstung anzulegen und ihr funkelndes Schwert zu schärfen, lebt in ständiger Gefahr!
    Wir haben nur allzu viele Beispiele von den tragischen Auswirkungen solcher Feigheit erlebt. Jo’ol war einstmals unabhängig; was ist Jo’ol heute anderes denn eine Sphäre der barbarischen Nomaden von Qaath? Doch fürchtet euch nicht, Freunde! Ich werde eure schimmernde Wehr sein; ich werde euer unbezwingbares Schwert sein …«
    Als die Rede des Monarchen sich bereits eine halbe Krishnastunde hinzog und nichts darauf hindeutete, dass sie in absehbarer Zeit enden würde, flüsterte Trask Reith zu: »Ich wünschte, wir könnten ihn dazu bewegen, den christlichen Weg zu beschreiten: ›Wenn einer dir einen Streich auf die rechte Wange gibt …‹ «
    »Würde beim Kamoran von Qaath nicht funktionieren«, brummte Reith. »Er gäbe Ihnen nicht nur einen auf die linke Backe, sondern schlüge Ihnen gleich auch noch den Kopf ab.«
    Als der Dasht endlich mit seinem Sermon fertig war, schwärmte die glitzernde Schar in einen großen Saal, an dessen Stirnseite eine Bühne errichtet worden war. Hier führte Strachan seine Spielwaren vor: einen mechanischen Yeki, der sich an einen wilden Unha heranpirschte und sich auf ihn stürzte; Ayas und Shomale, die über Zäune sprangen; Bijare und Aqebats, die, gehalten von dünnen Drähten, im Kreis flogen; ein Paar Puppen, das je einen qaathianischen und einen gozashtandischen Krieger darstellte, die miteinander kämpften. Die Vorstellung endete schließlich mit dem Ausbruch eines Miniaturvulkans, der eine Fontäne aus Qualm und Funken zur Decke schleuderte.
    Als die Gäste sich wieder von ihren Plätzen erhoben hatten, um weiter zu plaudern, gratulierte Reith Strachan. Der Schotte schaute sich verstohlen um, bevor er auf englisch murmelte: »Du weißt, dass ich einen Scheißdreck auf diese Dinger gebe. Alle ihre Prinzipien sind den Krishnanern bereits bekannt, sonst könnte ich sie nicht verwenden. Sobald mein Vertrag abgelaufen ist und ich meine Kohle gekriegt habe, bin ich schneller von hier weg als Maibud aus Bákhs Schatzkammer, als der Gott ihn beim Klauen erwischt hatte. Wie geht’s meiner kleinen Jenny und meinem kleinen Häuschen?«
    »Mit Juanita war alles okay, als ich sie das letzte Mal gesehen hab«, sagte Reith. »Wo hast du diesen neuen Highlander-Aufzug aufgetrieben?«
    »Hab ich mir in Majbur machen lassen. Der Sporran ist aus Burha statt aus Dachsfell.« Strachan grinste, als er die Felltasche befingerte, die vom Bund seines

Weitere Kostenlose Bücher