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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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und setzte sich resolut auf das Bett. »Lasst uns unsere Erinnerungen an Sir Fergus vergleichen. Als Ihr mit ihm intim wart, war da die Kraft seiner Lenden so groß wie die, derer ich mich erfreuen durfte? Er vermochte viele Male hintereinander …«
    »Vázni, bitte!« fiel Reith ihr ins Wort. »Das ist mir äußerst peinlich! Musst du mich unbedingt so sezieren …«
    »Es ist nicht mehr, als du verdienst«, sagte Vázni und wandte sich wieder Alicia zu. »Sagt an, Leidensgenossin, konnte er bei Euch auch …«
    »Wirklich, Prinzessin«, sagte Alicia. »Das ist wirklich nichts, was wir hier erörtern …«
    »Schluss jetzt mit dem Unsinn!« fuhr Reith dazwischen. »Es ist spät, und wir müssen morgen früh aus den Federn. Gute Nacht euch beiden!«
    »Ich gehe erst, wenn auch sie geht!« beharrte Vázni, ihre Rivalin mit eisigem Blick beäugend.
    »Und ich gehe erst, wenn sie geht!« konterte Alicia mit stählernem Starren.
    Reith kratzte sich am Kopf. »Also, ich gehe jetzt ins Bett – sofort. Wenn ihr unbedingt einen Männerstrip sehen wollt …«
    Vázni vollzog das krishnanische Äquivalent eines Achselzuckens. »Dann nur zu, wacker, Verflossener! Ich habe dich weiß Bákh oft genug nackt gesehen, und Mistress Dyckman gewisslich auch. Ich für mein Teil werde das Spektakel genießen.«
    »Na schön«, sagte Reith, rot im Gesicht, aber grimmig entschlossen. »Ihr habt es so gewollt.«
    Als er sein Unterzeug auszog, bemerkte Vázni: »Er ist immer noch rank wie eh und je, außer am Bauch. Dort wölbt er sich ein wenig.«
    »Er ist in bewundernswerter Verfassung für einen Mann seines Alters!« Alicia brach eine Lanze für Reith. »Er hält sich durch stetige Leibesübungen in Form.«
    »Gute Nacht, meine lieben Exfrauen!« sagte Reith, schlüpfte unter die Decke und zog sie sich über den Kopf.
    Für eine Weile lag er so da, lauschte dem Wortgefecht seiner Besucherinnen und hoffte, dass es nicht so weit eskalieren möge, dass sie sich in den Haaren lägen. Falls es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung kommen sollte, tat ihm die Prinzessin jetzt schon leid: Alicia war in den martialischen Künsten bewandert genug, um Hackfleisch aus der Krishnanerin zu machen.
    Schließlich simulierte Reith ein leises Schnarchen. Wenig später fühlte er, wie sich die Decke über ihm um das Gewicht von Váznis Umhang erleichterte, und gleich darauf hörte er, wie seine Zimmertür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Als er verstohlen unter seiner Decke hervorlugte, sah er, dass die beiden Frauen auf Zehenspitzen davongeschlichen waren. Mit einem Seufzer der Erleichterung löschte er die Lampe, und wenig später schlief er ein.

 
IV
KENNETH STRACHAN
     
    D ie dritte Stunde des darauf folgenden Tages sah Reith – mit Timásh an den Zügeln – Alicia und ihre Kollegen zum Exerzierfeld jenseits der Stadtmauern kutschieren. Der angrenzende Jahrmarkt döste noch in der Morgensonne; bunte Wimpel hingen schlaff von den Stangen der Zelte, während ein paar von den Jahrmarktsleuten schläfrig die Tiere fütterten und tränkten. Selbst die Wach-Eshuna lagen träge herum, den Kopf auf den ausgestreckten Pfoten.
    Auf dem Paradeplatz hingegen herrschte reges Getriebe. Livrierte Lakaien vom Palast stellten hurtig Klappstühle in Reihen auf, auf die sogleich ein großer Run einsetzte.
    Gleich darauf kündigte das Trommeln von Ayahufen die Ankunft des Dasht an. Flankiert von mehreren Knappen, kam der Dasht, der ein glänzender Reiter war, quer über das Feld herangesprengt. Einmal mehr war er prachtvoll-martialisch ausstaffiert: Über einem langen silberglänzenden Kettenhemd trug er einen wehenden Umhang aus einer Art Leinen, der dem eines mittelalterlichen terranischen Kreuzritters ähnelte, nur dass anstelle des Kreuzes astrologische Symbole in den Farben Rot, Gelb und Blau den Mantel zierten. Reith erkannte in einem der Gefolgsmänner einen von Gilans Leibwächtern wieder, in einem anderen einen niedrigen Beamten des Schatzamtes.
    Während Timásh Reiths Ayas an einem Pfosten festband, geleitete Reith seine Klienten zum Rand des Exerzierplatzes. Die Reiter brachten ihre Ayas mit scharfem Ruck kurz vor ihnen zum Stehen.
    »Guten Morgen!« bellte Gilan und beugte sich zu ihnen herunter. »Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Nacht! Sobald wir alle beritten sind, werden wir mit unserer Diskussion beginnen.«
    »Beritten?« stieß Ordway entsetzt hervor. »O Gott!« rief er, als im gleichen Moment Stallknechte mit vier gesattelten

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