Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
Vom Netzwerk:
schon einen haben müssen. Daher die Initiative, Alvandi zu reinthronisieren.
    Übrigens musst du mächtig Eindruck auf ihn gemacht haben, Alicia. Als er letztes Jahr zu einem Staatsbesuch hier war, fragte er mich, ob ich vielleicht eine Möglichkeit hätte, irgendwelche Bilder von dir aufzutreiben. Anscheinend besitzt er eine Sammlung alter Fotografien, und er lässt sich ein Porträt von dir nach ihnen malen.«
    »Hat er nicht schon eine Frau?«
    »Nein. Er ist immer noch Junggeselle. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass er jeden Tag eine ganze Weile damit verbringt, sich deine Fotos anzuschauen. Wenn du Königin werden möchtest …«
    »Lass uns das nicht weiter vertiefen«, würgte Reith ihn schroff ab, im Bewusstsein um die schmerzvollen Erinnerungen, die die Erwähnung des einstigen Präsidenten Vizman von Qirib in Alicia wachrufen würde. Ihr One-Night-Stand mit dem krishnanischen Politiker, obgleich aus idealistischen Gründen eingegangen, hatte eine nicht unerhebliche Rolle bei Reiths Weigerung gespielt, sie wieder zu heiraten. »Lies uns doch die Fragen und Antworten in Alvandis Kolumne vor. Sie werden uns einen interessanten Einblick in die einheimische Kultur geben, und vielleicht kriegen wir ja obendrein auch noch was zu lachen.«
    »Okay. Verstehen deine Klienten Mikardandou?«
    »Praktisch so gut wie nichts.«
    »Dann werde ich versuchen, direkt zu übersetzen.« Langsam, von Zeit zu Zeit nach dem rechten Wort fahndend, las Fallon vor: »›Liebe Alvandi! Mein Verlobter möchte, dass ich diesen ekligen, perversen und unhygienischen terranischen Brauch namens Küssen annehme. Er weigert sich, den Hochzeitstermin festzulegen, solange ich das nicht getan habe. Wie kann ich ihn umstimmen? Gezeichnet: die Angeekelte.‹
    ›Liebe Angeekelte! Wahrscheinlich wird Dir das nicht gelingen. Entweder versuchst Du, Gefallen an dem Brauch zu finden, oder Du suchst Dir einen neuen Verehrer. Den Terranern scheint das Küssen jedenfalls bisher nicht geschadet zu haben.‹
    ›Liebe Alvandi! Ich mache zur Zeit eine Schneiderlehre und stehe kurz vor meiner Gesellenprüfung. Nun habe ich die Torheit begangen, mich mit gleich zwei jungen Damen auf einmal zu verloben. Beim ersten Mal war die Nacht der drei Monde daran schuld, bei der zweiten hatte ich einen Pokal zuviel getrunken. Die beiden wissen zum Glück nichts voneinander. Die Väter beider Damen besitzen scharfe Schwerter. Nun habe ich die Hochzeitstermine schon so oft hinausgeschoben, dass ein Vater damit begonnen hat, in meiner Gegenwart laut darüber nachzudenken, welche Körperteile er dem Jüngling amputieren werde, der es wagen sollte, mit der Zuneigung seines kleinen Mädchens zu spielen. Der andere Vater hingegen sitzt, wenn ich zu Besuch komme, bloß stumm da, wetzt sein Schwert und starrt mich mit lodernden Augen an. Ich weiß nicht mehr ein noch aus. Was soll ich nur tun? Unterzeichnet: der In-die-Enge-Getriebne.‹
    ›Lieber In-die-Enge-Getriebner! Wie ich hörte, sind fahrende Schneidergesellen zur Zeit sehr begehrt in Ghulinde, der Hauptstadt Qiribs, seit einige Qiribuma es sich zur Gewohnheit gemacht haben, anstelle der traditionellen, aus einem über die Schulter drapierten und vermittelst einer Nadel gehaltnen Umschlagtuches bestehenden Tracht geschneiderte Gewänder zu tragen. Die alternative, wiewohl ein wenig unpraktisch erscheinende Lösung wäre die, mit beiden Bräuten in die Khaldoni-Lande zu ziehen, wo Bigamie legal ist.‹ «
    Hier wandte Alicia ein: »Wenn er diesem letzten Vorschlag folgte, müsste er peinlichst darauf achten, dass er beide Ehefrauen absolut gleich behandelt. Die Khaldonier sind in diesem Punkt sehr pingelig. Als ich seinerzeit König Ainkhists Frauen für Frauen in einem khaldonischen Harem interviewte, beklagten sie sich zuallererst darüber, dass er, obwohl das Alpha-Männchen der Nation, sich nicht an das Gesetz halte.«
    »Wollt ihr noch mehr hören?« fragte Fallon. Nachdem er sich ihres lebhaften Interesses versichert hatte, fuhr er fort: »›Liebe Alvandi! Vor achtzig Jahren freite mich mein Ehegemahl. In jenen guten alten Zeiten vermochte er, wenn ich meine Hitze hatte, es mir fünfzehn- oder zwanzigmal in einer Nacht zu besorgen. Heute schafft er es allenfalls noch drei- oder viermal. Was kann ich tun, um seine Potenz zu stärken? Unterzeichnet: Die Alte-aber-immer-noch-von-Leidenschaft-Durchpulste.‹
    ›Liebe Durchpulste! In seinem Alter sind drei- oder viermal wahrhaftig phänomenal. Du solltest Bákh

Weitere Kostenlose Bücher