Die Schwester der Braut
in Alex’ Halsbeuge. Ihre Lippen erforschten, was sie erreichen konnten. Dana bekam einfach nicht genug von ihrer Geliebten. »Du bist so . . .« Danas Worte verloren sich, als Alex an ihrem Ohrläppchen knabberte.
»So?«, hauchte die junge Frau, denn sie wusste genau, dass Dana kaum sprechen konnte, ganz zu schweigen von denken. Ihr selbst ging es schließlich kaum anders.
Alex’ Lippen bewegten sich über Danas Kinn zu ihrem Mund. Sie küssten sich. Ihre Zungen begannen miteinander zu ringen, tauchten tief, bewegten sich im Takt ihrer Hüften, die sich aneinander pressten, immer und immer wieder.
Sie stöhnten auf. Schweißfilme bildeten sich auf beider Haut. Atemlos stoben ihre Lippen auseinander, sie rangen nach Atem, fanden sich wieder, begannen ihr Spiel von neuem.
Es war alles so neu, doch ebenso vertraut. Sie hatten davon geträumt, Tag und Nacht. Sie hatten diese Gemeinsamkeit ersehnt und nur daran gedacht. Jedes Wort, jede Geste schien auf diesen Moment hinauszulaufen, dem Moment, in dem sie sich fanden und verloren, in dem sie den Namen der anderen nur noch keuchend hervorbringen konnten. Gefangen und befreit durch die andere, die alles war . . . Gegenwart und Zukunft.
Dana lag in Alex’ Armen. Sie waren beide erschöpft und müde. Immer noch rangen sie nach Atem und genossen jeden neuen Moment, der sich ihnen eröffnete. So wie diesen, in dem sie zusammenlagen, nackt und befriedigt. Wie sie es auch noch in zwanzig Jahren tun würden. Es fühlte sich so gut an!
Dana drückte sich noch ein Stück fester an Alex und fragte sanft: »Willst du mir erzählen, worüber deine Mom und Ally gesprochen haben?«
Alex verkrampfte leicht. Sie hatte das Thema vermieden, seit sie in Dennizville losgefahren waren. Eigentlich wollte sie noch immer nicht darüber reden.
»Bitte«, fügte Dana hinzu und küsste ihre Geliebte auf die Schulter.
Alex seufzte. »Sie haben über unseren Dad gesprochen. Die Kirche . . .« Alex schnaubte verächtlich. ». . . mich, natürlich. Uns. Offenbar bedauert Ally inzwischen ihren Ausrutscher . . .« Alex schaut auf Dana hinab, und die schaute auf. Sie nickte. »Zumindest die Ohrfeige. Zu ihren Worten steht sie weiterhin. Sie denkt, wir werden zur Hölle fahren. Sie hält uns für pervers«, presste Alex hervor.
Dana schloss die Augen. Sie hätte dieses Thema nicht aufbringen sollen. Diese Worte klangen so paradox. Besonders nachdem, was sie gerade empfunden hatte, was sie in diesem Moment empfand. Alles zwischen ihr und Alex fühlte sich so richtig an. Wie konnte sich irgendjemand – jemand, der nicht fühlte, was sie fühlten – wie konnte irgendein Außenstehender sich erdreisten . . .! Dana verstand es nicht. Sie verstand es noch weniger, weil Alex und Alicia im selben Haus aufgewachsen und von denselben Eltern erzogen worden waren. »Was sagt Lauren dazu?«, fragte Dana nach einer Weile.
»Sie sagt, ich muss Alicia Zeit geben. Sie wird weiterhin mit ihr reden . . .« Alex’ Kopfschütteln machte klar, dass sie nicht an eine Verbesserjung der bestehenden Situation glaubte. »Während des Abendessens bei dir hat sie davon gesprochen, wie sehr sie sich eine glückliche Beziehung für mich wünscht, erinnerst du dich?«
Dana nickte an Alex’ Schulter.
»Offensichtlich gilt das nur, wenn ich unter ihren Bedingungen glücklich bin.«
Dana drehte Alex zu sich um, so dass sie einander in die Augen sehen konnten. »Bist du glücklich, jetzt, in diesem Moment?«
Alex lächelte. »Ich halte es kaum aus vor lauter Glück. Ich will singen und tanzen und . . . uhhhh, ich will tanzen.«
Beide Frauen lachten.
Alex zog Dana ganz nah an sich. Ihre Nasen berührten sich, dann ihre Lippen. »Vielleicht können wir das ja am Wochenende machen, tanzen gehen. Das heißt, wenn ich dich je wieder aus dieser Wohnung lasse.« Sie schmunzelte.
Danas Hände streichelten Alex’ Oberkörper. Sie fand es unmöglich, ihre Geliebte nicht ständig zu berühren. »Ich bin glücklich«, sagte sie. »Vielleicht . . . wenn sie uns zusammen sieht . . .«, kam Dana auf Alicia zurück. ». . . wie kann sie nicht sehen, dass wir einander lieben?«
»Sie sieht es. Sie sieht es nur anders. Als etwas Schlechtes.« Alex klang hoffnungslos, was ihre Schwester betraf. Und sie klang traurig. »Ich denke, es wird sehr schwer für Mom«, äußerte sie, was ihr am meisten zu schaffen machte. »Unsere Familie wird nie wieder so zusammen sein wie bei Allys Hochzeit. Und Mom
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