Die Schwester der Braut
geachtet. Josh hat ihn hineingemalt. Er wollte seinen Vater in dem Bild haben.«
»Es ist wunderschön, so plastisch, so real. Er hat dich genau getroffen«, erwiderte Alex und sah sich zu Dana um. »So wunderschön«, wiederholte sie. Jetzt sprach sie von ihrer Geliebten, nicht mehr von dem Bild.
Dana lächelte leicht.
Alex stellte das Bild zurück in den Karton.
»Hier, ich will dir etwas zeigen.« Dana nahm Alex' Arm und zog sie zu den Bildern, die sie selbst bisher angesehen hatte. Sie nahm eines hervor, es zeigte . . .
Alex trat einen Schritt zurück, damit sie es besser sehen konnte. Es war eine Braut, doch die Komposition war abstrakt; viele Blautöne, ein leuchtendes Gelb, dunkles Grün. Dennoch war es zu erkennen als das Bild einer Braut an ihrem Hochzeitstag. Und nicht irgendeiner Braut. Es war Dana. Alex starrte.
»Wow«, entfuhr es ihr.
Dana lachte leicht. »Danke schön.«
»Du bist . . .« Alex schüttelte den Kopf. Gab es überhaupt Worte, die beschreiben konnten, was Dana war? Für Alex? Die junge Frau sah vom Bild zum Original. ». . . so . . .«, fuhr sie fort, nahm das Gesicht ihrer Geliebten zwischen beide Hände und küsste sie.
»So?«, fragte Dana nach und wiederholte die Worte, die in der vergangenen Nacht zwischen ihnen gesprochen worden waren.
Lachend schüttelte Alex den Kopf. Worte versagten ihr.
»Ein schöner Schreiberling bist du«, zog Dana sie auf.
»Du hattest auf jeden Fall recht. Josh hatte wirklich Talent.«
Dana nickte. Sie stellte das Bild zurück in die Kiste. Dabei verhedderte sich etwas, das auf der Rückseite des Bildes festgemacht war mit dem Bild, vor das sie dieses schieben wollte. Sie zog ein Foto zwischen den beiden Bildern hervor. Es war das Original, von dem Josh die Inspiration zu seinem Werk hatte. Ein Foto von Dana bei ihrer Hochzeit.
»Wow, er hat dich wirklich sehr gut getroffen«, bemerkte Alex, während sie beide das Foto betrachteten.
»Er muss es aus unseren Hochzeitsalbum genommen haben. Ich habe das Fehlen noch nicht einmal bemerkt.« Das war wohl Zeugnis der Tatsache, wie lange sie schon keinen Blick mehr auf die Bilder des »glücklichsten Tages ihres Lebens« geworfen hatte. »Möchtest du es haben?«, fragte Dana. Alex hatte ihr das Bild von sich an ihrem Hochzeitstag gezeigt und ihr gesagt, dass sie gern eins von ihr an diesem Tag gehabt hätte.
»Ernsthaft?«, fragte Alex.
»Nun, Brian legt sicher keinen großen Wert darauf. Und wenn du . . .«
Alex nickte begeistert. »Ich hänge es an meine Wand.«
Dana gab es ihr.
Alex legte es auf einen der Kartons und schloss die geliebte Frau in die Arme. »Du bist heute noch viel schöner als damals«, sagte sie und küsste sie.
Dana schüttelte den Kopf.
»Doch«, widersprach Alex. »Es wird das erste Bild von dir sein, das ich aufhänge. Aber ich will noch viele mehr haben, mit uns beiden zusammen. Ich will die ganze Wand mit Bildern von uns. Ich will Erinnerungen wie die mit dir und Josh auf der Schaukel.«
Sie hielten einander in den Armen.
»Riechst du das?« Genießerisch hielt Alex ihre Nase in die Luft.
»Hotdogs?«, fragte Dana belustigt. Sie waren an diesem Samstag in Fenway Park zu einem Baseballspiel der Boston Red Sox gegen die Baltimore Orioles . Sie saßen mit anderen Fans in den oberen Rängen und hatten einen guten Blick auf die Home-Base. Die Plätze hatten Dana überrascht, denn als Reporterin hatte Alex Anrecht auf einen Platz in der Pressebox. Tatsächlich schien Alex im Trubel der Fans – die meisten von ihnen eingefleischte Red Sox -Fans – viel glücklicher als unter ihren Kollegen mit dem besten Blick über den gesamten Park.
»Nein, Süße. Geschichte. Der Park wird nächstes Jahr hundert Jahre alt. Es ist das älteste Baseballstadion der USA. Vor siebenundneunzig Jahren stand Babe Ruth das erste Mal am Werfer-Mal. Damals war es ein aufgeschütteter Sandhügel. In diesem Stadion hat er auch seinen legendären sechzigsten Home Run in nur einer Saison geschlagen. Du kannst es riechen«, bemerkte Alex begeistert.
Dana lachte auf. »Ja, wir sind sehr stolz auf einen der berühmtesten Söhne der Stadt.«
»Tatsächlich ist Ruth in Baltimore geboren«, entgegnete Alex grinsend.
Dana schaute ungläubig.
»Es ist wahr, und wir sind wirklich sehr stolz auf einen der berühmtesten Söhne unserer Stadt«, versicherte Alex. »Sein erstes Team waren die Orioles , nicht die Red Sox .«
Dana schüttelte den Kopf.
»Er mag in Baltimore geboren sein,
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