Die Schwester der Braut
dreizehn?«, fragte Dana ungläubig.
Alex grinste. »Das war auch meine Rückennummer beim Basketball. Sie hat mir immer Glück gebracht.«
Dana lächelte und öffnete ihre eigene Jacke. Sie trug das Weiß und Rot ihrer eigenen Mannschaft.
»Was steht bei dir drauf?« Alex schälte Dana aus ihrer Jacke und sah sich Namen und Nummer auf dem Trikot ihrer Freundin an.
»Miller, zehn?«, fragte sie. »Ich kann mich an keinen Miller mit der Nummer zehn erinnern. Hat der tatsächlich mal für die Red Sox gespielt?« Die Teamtrikots konnte man sich individuell bedrucken lassen. Es gab entweder Shirts mit Namen und Rückennummern von Spielern, oder man konnte sich seinen eigenen Namen und eine gewünschte Nummer aufdrucken lassen, wie Alex es getan hatte.
»Miller ist mein Mädchenname«, entgegnete Dana.
»Wie lange hast du das Shirt schon? Es sieht so neu aus«, fragte Alex nach.
»Ich hab es vor ein paar Tagen bestellt«, bestätigte Dana.
Alex dämmerte langsam, was das bedeutete. Ihre Augen wurden groß. »Deine Scheidung?«, fragte sie nach.
Dana nickte. »Sie ist durch. Ich habe mich entschieden, wieder meinen Mädchennamen zu benutzen.«
Alex lachte auf und umarmte Dana. Sie küsste sie. »Das ist fantastisch!«, sagte sie begeistert.
»Ja.« Dana schien dennoch ein bisschen melancholisch.
»Es war eine lange Zeit«, bemerkte Alex verständnisvoll.
»Aber ich bin froh, dass es vorbei ist. Ich bin froh, dass wir zusammen sind.« Dana kuschelte sich wieder an Alex, die sie auf ihren Scheitel küsste. »Ich hab mir übrigens etwas überlegt«, sagte sie etwas später.
Alex sah sie fragend an.
»Ich habe vorgestern mit Ricardo telefoniert. Er erzählte mir, unsere Beziehung sei so ziemlich in der ganzen Stadt herum. Die Leute denken, er habe mich gefeuert, weil ich seit der Sache mit Ally nicht mehr bei der Arbeit war.«
»Er hat doch nicht wirklich vor dich zu feuern, oder?«, fragte Alex entrüstet.
Dana schüttelte den Kopf. »Nein, allerdings werde ich kündigen.« Sie hielt eine Hand hoch, um Alex’ Protest zu stoppen. »Ich werde nämlich das Haus verkaufen und nach Baltimore ziehen«, fügte sie hinzu.
»Du . . .« Mehr Worte kamen nicht. Alex starrte Dana einen Moment an, dann zog sie sie an sich und küsste sie. Leidenschaftlich.
Falls es Leute gab, die Anstoß nahmen an den zwei Frauen, die sich in dem bis zum letzten Platz gefüllten Stadion küssten, hörten diese es nicht. Für den Moment waren sie ganz allein und gaben sich ihrem Kuss hin, ihren Gefühlen, ihrer Liebe. Es war ihre Belohnung.
Als sie sich trennten, trug Dana eine gesunde, rötliche Färbung auf den Wangen. Sie schaute sich verlegen um.
Alex lachte leicht.
»Daran musst du dich jetzt gewöhnen. Ich werde nie wieder meine Gefühle verstecken. Schon gar nicht meine Gefühle für dich.« Sie streichelte Danas Wangen. »Also, wann ziehst du bei mir ein? Ich muss Urlaub nehmen und einen Anhänger mieten. Zusammen mit meinem Pick-up dürften das allerhöchstens zwei Fuhren werden. Das heißt, wenn du nicht deine ganzen Möbel mitschleppen willst. Aber die dürften bei mir nicht reinpassen, du musst also . . .«
Dana legte Alex zwei Finger an die Lippen, um sie zu stoppen. »Ich werde nicht zu dir ziehen, Alex.«
Alex stockte der Atem. Ihr Herz fing an zu rasen. Sie hatte geglaubt, jetzt sei alles gut. Sie und Dana wären ein Paar. Für immer. War das nur ein Traum gewesen? Hatte sie Dana missverstanden?
»Ich liebe dich, Alex, und ich will mit dir zusammen sein.«
Die Panik der jüngeren Frau legte sich wieder. Sie sah noch immer nicht glücklich aus.
»Aber ich brauche ein bisschen Zeit und Raum für mich. Ich habe gerade erst meine Scheidung hinter mir. Ich muss mich selbst besser kennenlernen, bevor ich mich wieder mit jemandem teilen kann.« Dana streichelte Alex’ Gesicht und blickte ihr tief in die Augen. Sie legte ihre Stirn an Alex’ Stirn.
Sie waren sich so nah, dass sie den Atem der anderen Frau auf ihren Gesichtern spüren konnten.
Alex schloss für einen Moment die Augen.
»Deine Wohnung ist außerdem ein bisschen klein für zwei Menschen, Süße«, bemerkte Dana. »Es wäre schön, wenn du nächste Woche ein bisschen Zeit hättest, um mir bei der Haussuche zu helfen. Wir können uns nach etwas umsehen, das groß genug für zwei ist . . . und das uns beiden gefällt. Und wenn wir beide soweit sind . . .«
Alex öffnete wieder ihre Augen, sie waren hoffnungsvoll.
». . . dann haben wir
Weitere Kostenlose Bücher