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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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seinem Lob Gebrauch zu machen.«
    Pasha lächelte schüchtern. »So habe ich das wirklich noch nie betrachtet. Du hast mir eine neue Sicht geschenkt, Schwester. Je mehr ich lerne, desto weniger scheine ich zu wissen. Hoffentlich werde ich eines Tages als Schwester des Lichts nur halb so weise sein wie du.«
    »Das Wissen kommt, wann es ihm beliebt, Pasha. Die Lektionen des Lebens ereilen einen in den überraschendsten Augenblicken. Wie zum Beispiel heute abend.« Sie deutete mit dem Stab aufs Fenster. »Hier stehst du, schaust aus einem Fenster und hoffst, etwas Bestimmtes zu erfahren, und dann lernst du etwas viel Wichtigeres.«
    Pasha legte der Schwester die Hand auf den Arm. »Ich danke dir, Schwester, daß du dir die Zeit genommen hast, mir etwas beizubringen. So offen hat noch keine Schwester zu mir gesprochen.«
    »Dies, Pasha, ist eine Lektion, die nicht im Lehrplan des Palastes steht. Es ist eine Lektion, über die der Namenlose sehr verärgert wäre, also behalte sie für dich. Wenn du über das nachdenkst, was ich dir gesagt habe, und das Werk des Schöpfers sich offenbart, wirst du besser verstehen, wie es ist, für ihn zu arbeiten. Und wenn du ein tieferes Verständnis suchst, dann bin ich immer hier, um dich zu führen. Aber halte unser Gespräch vor anderen geheim. Wie ich schon sagte, man kann nie wissen, wer den Eingebungen des Namenlosen lauscht.«
    Pasha machte einen Knicks. »Das werde ich, Schwester. Danke.«
    »Eine Novizin wird zahlreichen Prüfungen unterzogen. Prüfungen, die der Palast ersonnen hat. Dabei sind Regeln zu befolgen. Die letzte Prüfung, um als Schwester des Lichts ernannt zu werden, besteht darin, mit einem Neuen betraut zu werden. In dieser, der abschließenden Prüfung, gelten die Regeln nicht immer. Neue können unberechenbar sein. Das heißt aber nicht, daß sie schlecht sind.«
    »Unberechenbar?«
    »Natürlich. Sie kommen her, herausgerissen aus ihrem vertrauten Leben, und werden an einen neuen Ort verfrachtet, mit neuen Anforderungen, die sie nicht begreifen. Sie können rebellisch sein, schwer zu beherrschen. Das liegt daran, daß sie Angst haben. Wir müssen geduldig sein.«
    »Angst …? Vor den Schwestern? Und dem Palast?«
    »Hast du keine Angst gehabt, als du hierhergekommen bist? Nur ein wenig?«
    »Nun ja, vielleicht ein wenig. Aber es war mein Traum, hierherzukommen. Ich wollte es mehr als alles andere.«
    »Für die Neuen ist es nicht unbedingt ihr Traum. Sie sind verwirrt durch ihre Kraft. Deine ist mit dir zusammen gewachsen. Du warst daran gewöhnt, sie war ein Teil von dir. Bei ihnen kommt sie manchmal plötzlich, unerwartet. Es ist nichts, was sie geplant oder gewollt hätten. Der Rada Han kann diese Kraft auslösen, und auch er ist für sie neu. Das kann beängstigend sein. Die Angst läßt sie manchmal dagegen ankämpfen. Und gegen uns.
    Deine Arbeit, deine Aufgabe als Novizin dritten Ranges ist es, sie zu ihrem eigenen Besten zu beherrschen, bis sie von den Schwestern unterrichtet werden. In all deinen anderen Lektionen hat es Regeln gegeben. In dieser gibt es manchmal keine. Die Neuen wissen noch nichts von unseren Regeln. Sie können schwer zu kontrollieren sein, wenn du nur den Regeln folgst, die du schon kennst. Manchmal reicht der Halsring nicht. Du mußt alles benutzen, was der Schöpfer dir mitgegeben hat. Du mußt in der Lage sein, alles Erforderliche zu tun, um den Willen dieser unausgebildeten Zauberer zu beherrschen. Dies ist die wahre und letzte Prüfung, um Schwester zu werden. Es ist schon vorgekommen, daß Novizinnen in dieser letzten Prüfung versagt haben und aus dem Palast gewiesen wurden.«
    Pasha hatte die Augen aufgerissen. »Davon habe ich noch nie gehört.«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Dann war ich dir eine Hilfe. Ich bin froh, daß der Schöpfer mich ausersehen hat, dir zu helfen. Vielleicht haben dir andere den Erfolg nicht gegönnt und haben sich deshalb zurückgehalten. Vielleicht tätest du gut daran, mit deinen Fragen über jeden Neuen, der dir zugeteilt wird, zu mir zu kommen.«
    »Aber ja. Danke für deine Hilfe, Schwester. Ich muß zugeben, es macht mir Sorge, daß Neue unberechenbar sein können. Wahrscheinlich habe ich mir immer vorgestellt, daß sie erpicht sein müßten, zu lernen, und daß es eine Freude ist, ihnen etwas zu zeigen und beim Lernen zu helfen.«
    »Jeder ist anders. Manche sind so einfach wie ein Säugling in der Wiege. Andere werden deinen Scharfsinn auf die Probe stellen. Ich habe sogar alte

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