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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Aufzeichnungen gesehen, in denen von Neuen die Rede ist, die die Gabe ausgelöst haben, bevor wir sie erreichen konnten, bevor wir ihnen den Rada’Han umlegen und ihnen helfen konnten.«
    »Nein … Das muß ja fürchterlich für sie gewesen sein – daß ihre Kraft ohne unsere Anleitung erweckt wurde.«
    »Ganz recht. Und Angst kann sie schwierig für uns machen, wie gesagt. Ich habe sogar einen alten Bericht von jemandem gesehen, der den Halsring beim ersten Angebot verweigert hat.«
    Pasha schlug die Hand vor den Mund, ihr Atem stockte. Dann nahm sie die Hand wieder fort. »Aber … das bedeutet … eine der Schwestern…«
    Sie nickte ernst. »Dies ist der Preis, den wir alle zu zahlen bereit sind. Wir tragen eine große Verantwortung.«
    »Aber warum haben seine Eltern ihn nicht dazu bewegen können, das Angebot anzunehmen?«
    Die Schwester beugte sich vor und senkte die Stimme. »In dem Bericht, den ich gesehen habe, war es ein Erwachsener, der die Gabe besaß. Ein Mann.«
    Pasha starrte sie ungläubig mit großen Augen an. »Ein Mann …?« wiederholte sie leise. »Wenn schon ein Junge schwierig zu beherrschen sein kann … was ist dann mit einem erwachsenen Mann?«
    Die Schwester warf der Novizin einen gleichmütigen Blick zu. »Wir sind hier, um im Namen des Schöpfers zu dienen. Man kann nie wissen, was der Schöpfer in seinem Plan vorgesehen hat, warum er dich so ausgestattet hat, wie du bist. Eine Novizin, der man einen Neuen anvertraut hat, muß alle Mittel nutzen, die ihr der Schöpfer mitgegeben hat. Der Halsring genügt nicht immer. Man weiß nie ganz genau, was notwendig sein wird. Die Regeln können übertreten werden.
    Willst du noch immer eine Schwester des Lichts werden? Auch wenn du weißt, daß man dir einen Neuen zuteilen kann, der vielleicht schwieriger ist als alle, die je eine Novizin bekommen hat?«
    »Aber ja! Ja doch, Schwester. Wenn der Neue schwierig ist, dann weiß ich, daß es sich um eine Prüfung des Schöpfers handelt, ob ich mich wirklich würdig erweise. Ich werde ihn nicht enttäuschen. Ich werde tun, was getan werden muß. Ich werde alles anwenden, was ich gelernt habe, alles, was der Schöpfer mir mitgegeben hat. Ich werde wachsam darauf achten, daß er vielleicht aus einem anderen Land kommt oder fremdartige Gebräuche kennt, ängstlich, voller Kummer oder unberechenbar ist. Und daß ich vielleicht meine eigenen Regeln aufstellen muß, um Erfolg zu haben.« Sie zögerte. »Und wenn du so freundlich wärst und mir tatsächlich helfen würdest, dann werde ich bestimmt niemanden enttäuschen.«
    Sie nickte und sah sie lächelnd an. »Du hast mein Wort darauf. Und darauf kannst du dich verlassen, wie schwierig es auch werden wird.« Sie runzelte nachdenklich die Stirn. »Vielleicht bist du deshalb mit deinem Aussehen gesegnet, damit ein Neuer durch dich die Schönheit des Schöpfers erkennt – durch sein Werk. Vielleicht sollst du auf diese Weise einem Neuen den Weg weisen.«
    »Es wäre mir in jedem Fall eine Ehre, einem Neuen das Licht im Werk des Schöpfers zu zeigen.«
    »Da hast du allerdings recht, Liebes.« Sie richtete sich auf und faltete die Hände. »Gut. Ich möchte, daß du zur Herrin der Novizinnen gehst und ihr sagst, du hättest zuviel freie Zeit und würdest mit dem morgigen Tag gern ein paar neue Aufgaben übernehmen. Sag ihr, du hättest zuviel Zeit darauf verschwendet, aus dem Fenster zu schauen.«
    Pasha neigte den Kopf und machte abermals einen Knicks. »Ja, Schwester«, meinte sie unterwürfig.
    Die Schwester lächelte, indes die Novizin den Kopf hob. »Auch ich habe gehört, daß drei der Schwestern nach einem Neuen mit der Gabe suchen. Ich denke, es wird noch eine Weile dauern, bis sie mit ihm zurückkehren – wenn überhaupt –, und wenn sie ihn mitbringen, werde ich die Prälatin daran erinnern, daß du als nächste an der Reihe bist und für diese Aufgabe bereitstehst.«
    »Oh, danke, Schwester! Danke!«
    »Du bist eine nette junge Frau, Pasha. Der Schöpfer hat in dir wahrhaftig die Schönheit seiner Schöpfung offenbart.«
    »Danke, Schwester«, sagte sie, ohne rot zu werden.
    »Bedanke dich bei unserem Schöpfer.«
    »Bestimmt, Schwester. Schwester? Bevor der Neue hergebracht wird, könntest du mir noch mehr darüber beibringen, was der Schöpfer für mich vorgesehen hat? Mir helfen, es zu verstehen?«
    »Wenn du möchtest.«
    »Aber ja. Ganz bestimmt.«
    Sie tätschelte Pasha die Wange. »Natürlich, Liebes. Natürlich.« Dann richtete sie

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