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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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zu beherrschen.«
    »Damit wir dich unterrichten können, Richard. Man braucht die Aufmerksamkeit eines Menschen, wenn man ihm etwas beibringen will. Das ist der einzige Grund.«
    »Und um mir weh zu tun. Ihr habt gesagt, er wird mir Schmerzen bereiten.«
    Sie zuckte mit den Achseln und öffnete ihre Handflächen gen Himmel, die Zügel mit ihren Fingern verflochten. »Ich habe dir gerade weh getan. Ich habe dir gezeigt, welch törichte Dinge du geglaubt hast. Tut dir das nicht weh? Ist es nicht schmerzlich, wenn man erfahren muß, daß man sich getäuscht hat? Und doch, ist es nicht besser, die Wahrheit zu kennen, als einer Lüge zu glauben? Selbst wenn es schmerzlich ist?«
    Er sah zur Seite und mußte daran denken, wie Kahlan ihn gezwungen hatte, einen Halsring anzulegen, und ihn fortgeschickt hatte. »Möglich. Aber es gefällt mir nicht, einen Halsring zu tragen. Kein bißchen.«
    Er war das Gerede leid. Seine Brust tat weh. Seine gesamte Muskulatur war verkrampft. Er war müde. Er vermißte Kahlan. Aber Kahlan hatte ihn gezwungen, den Halsring anzulegen und fortzugehen. Er ließ sein Pferd und das, das an seinem Sattel angebunden war, zurückfallen und blieb ein Stück hinter der Schwester zurück, während ihm eine Träne über die Wange lief. Sie fühlte sich auf seiner Haut wie Eis an.
    Er ritt schweigend vor sich hin. Sein Pferd riß Grasbüschel aus und kaute sie, während es gemächlich vorantrottete. Normalerweise würde Richard sein Pferd nicht fressen lassen, solange es eine Kandare im Maul hatte. Mit einer Kandare konnte es nicht richtig kauen und sich am Ende eine Kolik einhandeln. Durch eine Kolik verlor man ein Pferd leicht. Anstatt es daran zu hindern, strich Richard ihm über den warmen Hals und tätschelte es ein paarmal zur Beruhigung.
    Es tat gut, sich in einer Gesellschaft zu befinden, die ihm nicht einredete, er sei dumm, in einer Gesellschaft, die weder Urteile abgab noch Forderungen stellte. Ihm war nicht danach, das Pferd ebenso zu behandeln. Als Pferd war man besser dran, überlegte er. Gehen, drehen, anhalten. Sonst nichts. Alles war besser als das, was er war.
    Ganz gleich, was Schwester Verna gesagt hatte, er war nichts weiter als ein Gefangener. Was immer sie sagte, nichts konnte daran etwas ändern.
    Wollte er jemals wieder freikommen, mußte er lernen, die Gabe zu beherrschen. Waren die Schwestern erst einmal mit ihm zufrieden, würden sie ihn vielleicht aus der Gefangenschaft entlassen. Auch wenn Kahlan ihn nicht mehr wollte, so wäre er zumindest frei.
    Das würde er tun, beschloß er. So schnell wie möglich die Gabe beherrschen lernen, damit man ihm den Halsring abnahm und ihn freiließ. Und schnell lernen konnte er, zumindest hatte Zedd das immer von ihm behauptet. Er würde alles lernen. Außerdem hatte ihm das schon immer Spaß gemacht. Immer hatte er mehr wissen wollen. Er hatte nie genug. Diese Vorstellung hellte seine Stimmung ein wenig auf. Er lernte gern Neues. Vielleicht war es gar nicht so schlimm. Er konnte es schaffen. Außerdem, was gab es sonst zu tun?
    Er mußte daran denken, wie Denna ihn ausgebildet, ihm etwas beigebracht hatte.
    Doch abermals verließ ihn der Mut. Er redete sich bloß wieder etwas ein. Sie würden ihn niemals freilassen. Er würde nicht etwa lernen, weil er es wollte oder was er wollte. Er würde lernen, was die Schwestern des Lichts von ihm verlangten. Außerdem war er nicht unbedingt davon überzeugt, daß das, was sie ihm beibrachten, die Wahrheit war. Sie würden ihm beibringen, was Schmerzen waren. Es war hoffnungslos.
    Vertieft in seine finsteren, grüblerischen Gedanken ritt er weiter. Er war der Sucher. Der Bringer des Todes.
    Als der Himmel in Rosa-, Gelb- und Goldtönen erglühte, sah er ein Stück vor sich einige weiße Flecken. Schnee war es nicht, der Schnee war nicht liegengeblieben. Außerdem bewegten sie sich. Schwester Verna verlor kein Wort über sie, sondern ritt einfach weiter. Die Sonne in ihrem Rücken warf lange Schatten voraus. Zum erstenmal wurde Richard bewußt, daß sie nach Osten ritten.
    Als sie näher herangekommen waren, erkannte er die weißen Gestalten, die über ihren Weg verteilt standen und von den letzten Sonnenstrahlen in rosafarbenes Licht getaucht wurden. Es war eine kleine Schafherde. Als sie zwischen ihnen hindurchritten, sah Richard, daß die Menschen, die sie hüteten, Bantak waren. Er erkannte sie an der Art ihrer Kleidung.
    Drei Bantak-Männer näherten sich Richard von der Seite her. Schwester

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