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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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widerstrebend zu.
    Sie spitzte die Lippen. »Wahrscheinlich bist du in diesem Zustand der Selbsttäuschung gestürzt und hast dich an einem Scheit im Feuer verbrannt und dir nur eingeredet, es sei eine Seele gewesen.«
    Richard kam sich zunehmend töricht vor. Hatte die Schwester vielleicht recht? War alles so einfach? War er tatsächlich so leichtgläubig?
    »Du hast gesagt, es könnte zweierlei bedeuten? Was ist die andere Möglichkeit?«
    Die Schwester ritt einen Augenblick lang schweigend weiter. Als sie endlich sprach, klang ihre Stimme leiser, dunkler als zuvor. »Der Namenlose trachtet ständig danach, uns auf seine Seite zu ziehen. Er ist zwar hinter seinem Schleier gefangen, und doch reicht sein Zugriff bis in diese Welt. Er kann uns immer noch Schaden zufügen. Er ist gefährlich. Die dunkle Seite ist gefährlich. Wenn Unwissende sich auf oberflächliche Weise mit Dingen aus der Finsternis beschäftigen, können sie eine Gefahr heraufbeschwören oder die Aufmerksamkeit des Namenlosen oder seiner Günstlinge auf sich ziehen. Es ist durchaus möglich, daß du tatsächlich von einem dieser Teufel berührt und verbrannt worden bist.« Sie sah ihn an. »Es gibt Gefahren, die die Menschen in ihrer Torheit nicht vermeiden können. Manchmal sind sie sogar tödlich.«
    Ihre Stimme hellte ein wenig auf. »Das ist eine unserer Aufgaben: wir versuchen, denen, die das Licht des Schöpfers noch nicht gesehen haben, beizubringen, wie sie sich diesem Licht nähern – und sich von den dunklen, gefährlichen Dingen fernhalten können.«
    Richard wußte nicht, was er den Erklärungen der Schwester hätte entgegenhalten können. Was sie sagte, ergab einen Sinn. Wenn sie recht hatte, bedeutete dies, daß Kahlan nicht wirklich in Gefahr schwebte, sondern in Sicherheit war. Er hätte das nur zu gern geglaubt. Er klammerte sich verzweifelt an diesen Glauben. Trotzdem…
    »Ich gestehe wohl ein, du könntest recht haben, aber sicher bin ich mir nicht. Es scheint mehr dahinterzustecken, als ich in Worte fassen kann.«
    »Das verstehe ich, Richard. Es fällt schwer, einen Irrtum offen einzugestehen. Niemand gibt gern zu, daß er hereingelegt worden ist oder daß man ihn zum Narren gehalten hat. Und doch gehört es zum Erwachsenwerden, zu lernen, die Wahrheit allem anderen vorzuziehen, selbst wenn man dabei törichte Einbildungen zugeben muß. Bitte, glaub mir, Richard, ich halte dich deswegen nicht für einen Narren. Deine Angst war verständlich. Ein weiser Mensch zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, hinter die Wahrheit zu blicken. Er kann immer noch mehr lernen, als er bereits weiß.«
    »Aber all diese Dinge hängen zusammen…«
    »Tun sie das? Ein weiser Mensch zieht die Perlen unabhängiger Geschehnisse nicht auf eine Kette, nur damit er das erhält, was er gern sehen möchte. Ein weiser Mensch sieht die Wahrheit, selbst wenn sie unerwartet kommt. Das ist die allerschönste Kette, die man tragen kann – die Wahrheit.«
    »Die Wahrheit«, murmelte er in sich hinein. Er war der Sucher. Die Wahrheit, das war es, worum es dem Sucher einzig ging. Sie war mit Golddraht in das Heft seines Schwertes eingewirkt: des Schwertes der Wahrheit. Irgend etwas an diesen Geschehnissen überstieg seine Fähigkeit, sie ihr mit Worten zu erklären. Konnte es sein, daß es so war, wie sie sagte? Konnte er sich einfach täuschen?
    Er mußte an das Erste Gesetz der Magie denken: Menschen sind dumm. Sie glauben alles, entweder weil sie es glauben wollen, oder weil sie sich davor fürchten, es könnte wahr sein. Aus Erfahrung wußte er, daß er ebenso anfällig dafür war wie alle anderen. Er war keinesfalls darüber erhaben, eine Lüge zu glauben.
    Er hatte geglaubt, Kahlan würde ihn lieben. Er hatte geglaubt, sie würde nie etwas tun, was ihn verletzte. Und doch hatte sie ihn fortgeschickt. Richard spürte, wie ihm der Kloß abermals den Hals versperrte.
    »Ich sage die Wahrheit, Richard. Ich bin hier, um dir zu helfen.« Er antwortete nicht. Er glaubte ihr nicht. Wie als Antwort auf seine Gedanken fragte sie: »Was machen deine Kopfschmerzen?«
    Die Frage verblüffte ihn. Nicht so sehr die Frage als vielmehr die Erkenntnis. »Sie sind … weg. Die Kopfschmerzen sind völlig verschwunden.«
    Schwester Verna lächelte und nickte zufrieden. »Wie ich dir versprochen habe, der Rada’Han wird dir die Kopfschmerzen nehmen. Wir wollen dir nur helfen, Richard.«
    Er drehte sich um und musterte sie. »Ihr habt auch gesagt, der Kragen diene dazu, mich

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