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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Prophezeiungen hergestellt. Sie sagte, es sei vielleicht der wichtigste magische Gegenstand, den ich je in Händen halten würde. Er sei mit mehr Kraft ausgestattet, als sie oder ich je begreifen würde. Sie meinte, er sei aus Skrinknochen und enthielte die Kraft der Skrin und er sei ein Talisman, der von großer Wichtigkeit wäre, sollte der Schleier jemals in Gefahr geraten.
    Ich fragte sie, wie man ihn benutze, wie die Magie funktionierte und wie er in ihre Hände geraten war. Sie war sehr erschöpft, mein Besuch hatte sie sehr aufgeregt, und sie sagte, sie müsse sich jetzt ausruhen. Ich sollte am Morgen wiederkommen, dann wollte sie mir alles erzählen, was sie wußte. Als ich wiederkam, war sie gestorben.« Adie sah ihn bedeutungsvoll an. »Ihr Tod kam für mich ein wenig zu früh.«
    Zedd hatte denselben Gedanken gehabt. »Aber du hast keine Ahnung, was es ist oder wie man ihn benutzt?«
    »Nein.«
    Schon jetzt benutzte Zedd Magie, um ihn mit einem Luftkissen hochzuheben, ihn im Raum schweben zu lassen, wo er zusah, wie er sich langsam drehte. Die ganze Zeit über erwiderten die fein geschnitzten Augen seinen Blick, während die Kugel vor ihm rotierte. »Hast du versucht, Magie bei ihm anzuwenden?«
    »Ich hatte Angst davor.«
    Zedd hielt seine knochigen Hände rechts und links neben das schwebende Schnitzwerk und untersuchte es vorsichtig mit verschiedenen Arten von Kraft, verschiedenen Arten von Magie, die er auf der Suche nach einem Riß, einem Schild, einem Auslöser vorsichtig prüfend über den rundlichen Knochen gleiten ließ.
    Es fühlte sich äußerst seltsam an. Die Magie wurde zurückgeworfen, als wäre sie auf nichts gestoßen, als wäre das Ding überhaupt nicht vorhanden. Vielleicht handelte es sich um einen Schild, wie er ihn noch nie gesehen hatte. Er erhöhte die Kraft. Sie glitt am Schnitzwerk ab wie eine neue Ledersohle auf Eis.
    Adie rang die Hände. »Ich glaube, du solltest nicht…«
    Die Flamme der Lampe erlosch mit einem leisen Puffen. Unvermittelt stieg ein dünner Faden öligen Rauchs kräuselnd vom toten Docht in die Höhe. Plötzlich war der Raum leer bis auf die flackernden Schatten, die das Feuer des Kamins warf. Zedd sah die Lampe verwundert an.
    Ein plötzliches Krachen ließ ihrer beider Köpfe herumwirbeln. Der Schädel kam über den Fußboden auf sie zugerollt. Auf halbem Weg blieb er wackelnd und schaukelnd liegen. Leere Augenhöhlen starrten die beiden an. Die langen Reißzähne ruhten auf dem Dielenboden.
    Der mit Schnitzereien verzierte Knochenball sprang auf den Tisch, hüpfte zweimal. Adie und Zedd sprangen auf.
    »Was für eine Dummheit hast du jetzt gemacht, alter Mann?«
    Zedd starrte den Schädel an. »Ich habe überhaupt nichts gemacht.«
    Weitere Knochen fielen aus den Regalen. Knochen, die an der Wand gehangen hatten, landeten klappernd auf dem Boden, einige sprangen nach dem Aufprall wieder in die Luft.
    Zedd und Adie drehten sich gleichzeitig um, als sie hinter sich Lärm hörten. Der Knochenhaufen fiel klappernd auseinander, Knochen stürzten und fielen übereinander, als der Haufen sich selbst auseinanderzerrte. Als wären sie lebendig, rutschten oder rollten einige der Knochen über den Fußboden auf den Schädel zu. Ein Rippenknochen, der über den Boden glitt, verfing sich an einem Stuhlbein und wirbelte herum, setzte seinen Weg dann fort.
    Zedd wandte sich Adie zu, die jedoch zu dem Regal über der Arbeitsplatte eilte, zu jenem Regal, das mit dem blau-weiß gestreiften Tuch bedeckt war.
    »Was tust du, Adie? Was ist hier los?«
    Knochen in wachsender Zahl sammelten sich um den Schädel.
    Sie riß das Tuch fort, zerrte es von seinem Haken. »Geh! Bevor es zu spät ist.«
    »Was ist hier los?«
    Gläser und Dosen schlugen scheppernd aneinander, als sie sie zur Seite fegte. Sie schob die Hand tiefer ins Regal, ihre Finger tasteten blind herum. Gefäße stürzten mit dumpfem Schlag zu Boden. Ein Glasbehälter kippte aus dem Regal und zerschellte auf der Kante der Arbeitsplatte, verteilte seine funkelnden Glassplitter über Tisch und Stühle. Eine dicke, dunkle Masse quoll über den Arbeitsplattenrand und nahm Splitter mit sich – sie sah fast aus wie ein zerschmolzener Igel.
    »Tu, was ich sage, Zauberer! Verschwinde! Sofort!«
    Zedd lief zu ihr, unter seinen Füßen knirschte Glas. Er blieb mit einem Ruck stehen, als er über seine Schulter einen Blick auf den Schädel warf.
    Er befand sich in Augenhöhe. Unter ihm sammelten sich Knochen und setzten sich

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