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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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zusammen, während er weiter in die Höhe wuchs. Ein paar Rippenknochen reihten sich ein, Wirbel glitten an ihren Platz, Krallen setzten sich auf Klauen, neben beiden Flanken richteten sich Beinknochen auf. Der Kiefer rastete an seinen Platz ein, als der Kopf sich zur Decke hob.
    Zedd wirbelte zu Adie herum, packte sie am Arm, riß sie zu sich hin. Sie löste sich von der Arbeitsplatte und hielt eine kleine Blechdose in der anderen Hand.
    »Adie, was ist hier los?«
    Sie deutete mit dem Kopf auf den Schädel, der bereits die Decke streifte. »Was siehst du?«
    »Was ich sehe! Verdammt, Frau! Ich sehe, wie ein Haufen Knochen zum Leben erwacht!«
    Der Skrin zog den Kopf zwischen die Schultern, während die Bestie immer weitere Knochen anzog und weiter in die Höhe wuchs.
    Adie glotzte ihn mit offenem Mund an. »Ich sehe keine Knochen. Ich sehe Fleisch.«
    »Fleisch! Verdammt! Ich dachte, du hättest das Ungeheuer umgebracht.«
    »Ich habe gesagt, ich hätte mit ihm gekämpft. Ich weiß nicht, ob man einen Skrin überhaupt töten kann. Ich glaube, sie leben nicht einmal. In einem Punkt hattest du recht, Zauberer: weil du einen Screeling besiegen konntest, hat der Hüter Schlimmeres geschickt.«
    »Woher wußte er, wo wir sind? Woher weiß der Skrin, wo wir uns befinden? All diese Knochen sollten uns eigentlich unsichtbar machen!«
    »Ich weiß es nicht. Ich verstehe nicht, wieso…«
    Ein Knochenarm kam auf sie zu. Zedd sprang zurück und riß Adie mit. Noch immer setzten sich weitere Knochen zusammen. Adie war in verzweifelter Hektik damit beschäftigt, die Dose aufzuschrauben, während Zedd sie hinter den Tisch zerrte. Der Deckel löste sich, fiel zu Boden, wo er sich wie eine Münze um sich selbst drehte. Der Skrin holte aus, schlug mit einem Arm zu. Der Tisch zersplitterte unter lautem Krachen.
    Der mit Schnitzereien verzierte Ball hüpfte über den Boden. Zedd versuchte, ihn mit Magie zu schnappen, doch ebensogut hätte man versuchen können, einen Kürbiskern mit fettigen Fingern zu packen. Er versuchte ihn mit einer Hülle aus komprimierter Luft aufzuheben, doch er glitt fort und rollte in die Ecke.
    Das Skelett des Skrin sprang auf sie zu. Zedd riß Adie nach unten, und die beiden sanken zu einem Haufen zusammen. Zedd zerrte sie auf die Beine, während sie ihre Hand in die kleine Dose steckte. Der Skrin hatte Mühe, sich schnell zu bewegen, er war so sehr in die Höhe geschossen, daß er nicht mehr unter das Dach paßte.
    Die Bestie riß das Maul auf, als wollte sie brüllen. Man hörte kein Geräusch, doch Zedd konnte den Luftzug spüren, der ihre Kleider wie in einer Windbö flattern ließ.
    Adie zog die Hand aus der Dose und schleuderte funkelnden weißen Sand auf die Bestie.
    Zauberersand. Diese verrückte Frau besaß Zauberersand.
    Der Skrin torkelte einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. Er hatte sich im Nu erholt und taumelte wieder nach vorn. Zedd setzte einen Feuerball frei. Er flog durch die Knochen hindurch und klatschte als flüssiges Feuer an die gegenüberliegende Wand. Die Flammen züngelten, erloschen zischend und hinterließen einen Rußfleck. Zedd versuchte es mit Luft, da Feuer nichts nützte. Es war zwecklos.
    Die beiden wichen quer durch den Raum zurück, als die Bestie herumwirbelte, um erneut anzugreifen. Zedd probierte die unterschiedlichsten magischen Elemente, während er Adie hinter sich herzerrte. Sie ignorierte die Gefahr und schüttete den restlichen Zauberersand in ihre Hand. Als der Skrin einen weiteren stummen Schrei ausstieß, schleuderte sie den Sand mit einer seltsamen Beschwörung fort. Der kräftige Hauch des Schreis erstarb, als sie die Worte aussprach. Der Skrin schien den funkelnden weißen Sand einzuatmen, aufzusaugen. Die Kiefer schlossen sich mit einem klackenden Geräusch, als der Kopf zurückgezogen wurde.
    »Das war alles, was ich habe«, meinte sie. »Hoffentlich war es genug.«
    Der Skrin schüttelte den Kopf und spie den Staub in einer funkelnden Wolke aus. Er griff erneut an, doch als Zedd an ihrem Ärmel zerrte, riß sie sich los. Zedd schleuderte der Knochenbestie Holzscheite und Stühle entgegen, versuchte sie abzulenken, während Adie ihr in den Rücken fiel. Alles prallte einfach von dem Ungeheuer ab.
    Zedd stopfte die Hand in seine Tasche und holte eine Handvoll seines eigenen funkelnden Sands hervor. Mit einer kurzen Handbewegung schleuderte er ihn mitten in die Ansammlung von Knochen, die vor ihm stand. Er zeigte genausowenig Wirkung wie Adies

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