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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Hände fanden das Schwert.
    Schwester Verna stürzte auf ihn zu. Er kam auf die Beine, das Schwert in weitem Bogen schwingend. Die Gier nach ihrem Blut brannte sich in seine Seele, unwiderruflich. Nichts sonst zählte.
    Der Bringer des Todes.
    Die Klinge durchschlug den Körper der Schwester in Schulterhöhe. Eine Gischt heißen Bluts spritzte in die kalte Luft. Der Geruch stieg ihm in die Nase, der Anblick füllte sein Gesichtsfeld. Kopf und Teile ihrer Schultern trudelten in hohem Bogen durch die Luft.
    Blut und Knochen klatschten an die Wand. Die untere Hälfte ihres Körpers sank zu Boden. Blut sickerte in den weißen Sand, breitete sich unter ihr aus. Was von Kopf und Schultern übrig war, landete gut drei Meter entfernt in einer Fontäne aus weißem Sand. Die weiche Masse ihrer Innereien bildete ein glänzendes Band, das sich aus ihrem Rumpf gelöst hatte.
    Richard sank keuchend auf die Knie. Endlich war der Schmerz verschwunden. Er hatte sich geschworen, nie wieder zuzulassen, daß man ihm dies antat. Es war ihm ernst damit gewesen.
    Wie eine ferne Erinnerung erfüllte jetzt der Schmerz über seine Tat sein Inneres. Es war alles so schnell passiert, bevor er Zeit gehabt hatte nachzudenken. Er hatte die Magie des Schwertes dazu benutzt, jemandem das Leben zu rauben, und die Magie würde ihren Tribut verlangen.
    Ihm war es egal. Das war nichts im Vergleich mit der Qual dessen, was sie ihm angetan hatte. Er konzentrierte sich auf seinen Zorn, und der Schmerz verflüchtigte sich und war verschwunden.
    Aber was sollte er jetzt machen? Er brauchte die Schwestern, damit sie ihm beibrachten, wie man die Gabe daran hinderte, ihn umzubringen. Ohne Schwester Vernas Hilfe würde er sterben. Wie konnte er jetzt zu den anderen Schwestern gehen und sie um ihre Hilfe bitten? Hatte er gerade sein eigenes Todesurteil ausgesprochen?
    Auf keinen Fall jedoch würde er zulassen, daß sie ihm noch einmal weh taten. Auf keinen Fall.
    Er kniete sich hin und kam zur Ruhe, setzte sich auf die Hacken, versuchte nachzudenken. Vor ihm, gleich neben Schwester Vernas Leiche, lag das kleine Buch, das sie im Gürtel aufbewahrt hatte. Es war das kleine Buch, in das sie ständig geschrieben hatte.
    Richard hob es auf und blätterte darin. Es war leer. Nein, nicht ganz. Kurz vor dem Ende gab es zwei beschriebene Seiten.
    Ich bin die Schwester, die für diesen Jungen verantwortlich ist. Diese Anweisungen sind ungerechtfertigt, wenn nicht gar absurd. Ich verlange, daß man mir die Bedeutung dieser Anweisungen erklärt. Ich verlange zu wissen, auf wessen Geheiß sie gegeben wurden.
    Im Dienste des Lichts, Eure Schwester Verna Sauventreen.
    Richard dachte darüber nach, daß die Schwester sogar beim Schreiben voller Temperament gewesen war. Er blickte auf die nächste Seite. Sie trug eine andere Handschrift.
    Du wirst tun, was man dir aufgetragen hat, oder du mußt die Konsequenzen tragen. Wage es nicht, die Befehle des Palastes erneut in Frage zu stellen.
    Höchstselbst, die Prälatin.
    Es sah ganz so aus, als hätte Schwester Verna es geschafft, sich außer seinem noch den Zorn von jemand anderem zuzuziehen. Er warf das Buch wieder neben sie auf die Erde. Er saß da und starrte ihre Leiche an, betrachtete, was er angerichtet hatte. Was sollte er jetzt tun?
    Er hörte ein Seufzen, hob den Kopf und erblickte Kahlan in ihrem weißen Konfessorenkleid, die in einem Torbogen stand. Mit traurigem Gesichtsausdruck schüttelte sie langsam den Kopf.
    »Und du fragst dich, weshalb ich dich fortgeschickt habe.«
    »Du verstehst nicht, Kahlan. Du weißt nicht, was sie…«
    Ein stilles Lachen lenkte seine Aufmerksamkeit auf die andere Seite des Raumes. Darken Rahl stand in einem anderen Torbogen. Sein weißer Umhang leuchtete.
    Richard fühlte, wie der Handabdruck seines Vaters vor Hitze zu kribbeln und zu brennen begann.
    »Der Hüter heißt dich willkommen, Richard.« Darken Rahls grausiges Feixen wurde breiter. »Du machst mich stolz, mein Sohn.«
    Mit einem Aufschrei stürzte Richard über die Sandfläche. Sein Zorn war neu entflammt. Mit dem Schwert voran warf er sich auf Darken Rahl.
    Die leuchtende Gestalt verflüchtigte sich, als Richard durch den Torbogen segelte. Hallendes Gelächter erscholl und verklang kurz darauf.
    Außerhalb des Turms toste das Unwetter. Drei heiße Blitze kamen durch das Dunkel auf ihn zugerast. Instinktiv riß er das Schwert als Schutzschild hoch. Die Blitze schlugen im Schwert ein, zuckten und wanden sich wie eine Schlange in

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