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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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die Luft, während sich die gelb-schwarz geringelten Körper auf die beiden zuschlängelten.
    Richard glaubte nicht, daß dies nur immaterielle Trugbilder waren. Die Wunde auf seinem Arm, wo der Blutstropfen hingekleckert war, brannte schmerzhaft. Die Schlangen zischten. Einige rollten sich ein, um anzugreifen, bleckten triefende Fangzähne.
    »Richard, wir müssen fort von hier. Komm, Kind.«
    Sie machten kehrt und rannten los, gefolgt von den rotäugigen Gebilden. Richard fühlte die dicke Luft, als er hindurchlief. Die Luft ringsum funkelte.
    Schwester Verna stieß einen Schrei aus. Er drehte sich um und sah sie auf dem Boden liegen, kurz hinter ihr die Schlangen. Sie sprang auf und versuchte es noch einmal, kam aber nicht hindurch. Für sie war die Luft undurchdringlich.
    Schweigend blieb sie einen Augenblick lang stehen und beruhigte sich. Sie faltete die Hände. »Richard, ich bin in diesem Bann gefangen. Ich kann ihn nicht verlassen. Der Bann hat mich wiedererkannt. Für mich ist es zu spät. Rette dich. Lauf. Ohne mich hast du vielleicht eine Chance. Beeil dich. Los.«
    Es schienen nun wesentlich mehr Schlangen zu sein, als Richard anfangs gesehen hatte. Der Boden wimmelte nur so von ihnen. Sie kreisten ihn ein. Er schlug auf sie ein und enthauptete drei von ihnen, die ihm zu nahe kamen.
    Die kopflosen Körper wanden sich und zerfielen zu Hunderten riesiger, glänzender, schwarz-braun geringelter Käfer. Sie flitzten in alle Richtungen davon. Ein paar krabbelten in seinem Hosenbein hinauf. Verzweifelt trat er mit dem Bein aus, um sie abzuschütteln. Jeder Biß fühlte sich an wie ein Stück glühender Kohle auf der Haut. Er trampelte, um sie loszuwerden. Aus der Erde, dort, wo er die Schlangen getötet hatte, kamen immer mehr Käfer hervorgekrabbelt, deren hart gepanzerte Körper übereinanderpurzelten und dabei raschelten wie trockenes Laub, das über ausgedörrtes Land geweht wird.
    Inmitten der raschelnden Käfer und der wimmelnden Schlangen herumspringend, trat er zurück in die funkelnde Luft. »Ohne Euch habe ich keine Chance. Ihr kommt mit.«
    Er schlang die Arme um sie und stürzte sich mit dem Schwert voran vor die funkelnde Barriere. Zuerst schien die Wand hart zu sein, doch dann explodierte die Luft ringsum zu glitzernden Blitzen. Lichtzacken wie von zersprungenem Glas schossen in alle Richtungen davon. Die Luft zerbarst mit krachendem Donner in einer Funkenexplosion. Die umherschießenden funkelnden Teilchen wurden langsamer und rieselten wie dicke Schneeflocken zur Erde. Bei der Berührung mit dem Boden erlosch ihr Licht. Die beiden schoben sich an der verschwundenen Barriere vorbei, vom Bann befreit.
    Die dunklen Gebilde folgten ihnen. Die Schlangen verfolgten sie. Käfer zerplatzten knirschend unter seinen Stiefeln.
    Richard packte das Schwert fester. »Machen wir, daß wir von hier fortkommen.«
    Sie machte zwei Schritte und erstarrte.
    »Was ist?«
    »Ich kann den Weg nicht fühlen«, sagte sie leise. »Richard, ich spüre die Lücken nicht.« Sie drehte sich zu ihm um. »Fühlst du etwas?« Er schüttelte den Kopf. »Versuch es! Versuche zu spüren, wo weniger Gefahr lauert, Richard.«
    Er stampfte mit den Füßen auf, um die Käfer von den Beinen zu abschütteln, und wischte einen fort, der es bis zu seinem Gesicht geschafft hatte. Noch immer strömten Schlangen aus der Erde, dort, wo das Monster zu Boden gegangen war. Sie sprudelten hervor wie Wasser aus einer Quelle. »Ich kann nicht. Ich spüre überall Gefahr. Es ist überall das gleiche. Wohin?«
    Sie raffte ihr Kleid zusammen. »Ich weiß es nicht.«
    Richard hörte einen Schrei. Die vertraute Stimme hatte seine Aufmerksamkeit erregt, bevor er sich bremsen konnte. Kahlan stand genau dort, wo die Schlangen aus dem Boden hervorsprudelten. Sie glitten an ihr hinauf und über sie hinweg, als wäre sie ein Fels in einem Strom aus Schlangen. Sie streckte die Hände nach ihm aus.
    »Richard! Hilf mir! Du hast gesagt, du würdest mich immer lieben! Bitte, Richard! Laß mich jetzt nicht allein. Hilf mir.«
    Leise und verunsichert fragte er: »Schwester Verna, was seht Ihr?«
    »Jedidiah« , antwortete sie ruhig. »Er ist über und über mit Schlangen bedeckt. Er will meine Hilfe. Möge der Schöpfer uns gnädig sein.«
    »Warum sollte er ausgerechnet jetzt damit anfangen?«
    »Bitte, keine Gotteslästerungen!«
    Er zwang sich, dem Trugbild den Rücken zuzukehren. Er packte die Schwester am Arm und führte sie fort. Sie beobachteten, wie die

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