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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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tun, oder es wird große Schwierigkeiten geben.«
    »Was muß ich tun?«
    »Du wirst jemanden für sie töten müssen.«
    »Schwester Verna, ich versichere Euch eins, ich werde nicht…«
    Ihr Zeigefinger schnellte aus ihrer geballten Faust, und sie bat sich Ruhe aus. »Wage es nicht, diesmal die Axt zu schwingen, Richard«, zischte sie. »Du hast keine Ahnung, welche Folgen das hätte.«
    Sie erhob sich. »Mach die Pferde fertig. Wir müssen aufbrechen.« Richard stand auf. »Wollt Ihr Euer Frühstück nicht?«
    Sie überging seine Frage und trat dicht an ihn heran.
    »Zum Streiten gehören zwei, Richard. Du bist ständig wütend auf mich, egal, was ich zu dir sage. Du ärgerst dich über mich. Du haßt mich, weil du glaubst, ich hätte dich gezwungen, den Halsring anzulegen. Aber das war ich nicht, und das weißt du. Kahlan hat dich dazu gezwungen. Ihretwegen trägst du den Rada’Han. Wäre sie nicht gewesen, wärst du nicht hier bei mir. Das ist der Preis, den du bezahlt hast, und deswegen haßt du mich.
    Aber du solltest bedenken, daß ich dies nicht aus eigenem Entschluß getan habe. Ich habe dir dies nicht angetan. Sondern Kahlan. Du solltest entweder auf sie wütend sein, oder du solltest, wenn du ihr so ergeben bist, wie du behauptest, ihr den Wunsch mit Freuden erfüllen. Vielleicht hatte sie einen gewichtigen Grund dafür. Vielleicht hatte sie dein Wohl im Sinn. Wie auch immer, hör auf, mir die Schuld zu geben.«
    Richard versuchte zu schlucken, aber es wollte ihm nicht gelingen.

37. Kapitel
    Das blutrote Licht des sterbenden Tages fiel durch das Gerippe der Bäume, die den Grat des nächsten Kammes säumten. Der Blick ihrer grünen Augen löste sich von den verborgenen Stellen, an denen man vorgeschobene Posten aufgestellt hatte. Sie standen zu weit auseinander, sonst wäre sie hier, wo sie sich im Augenblick befand, nicht unbemerkt geblieben. Sie zählte die Männer Zeltreihe auf Zeltreihe durch, die sich auf dem Talboden unten entlangzogen. Fünftausend wäre großzügig geschätzt, entschied sie.
    Links von ihr hatte man Pferde angepflockt, in der Nähe von Versorgungswagen, die alle sauber aufgereiht dastanden. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tales hatte man Latrinen in den Schnee gegraben. Zwischen den Männern und den Versorgungswagen waren die Küchenwagen, wo schon für die Nacht zusammengepackt wurde. Über den Kommandozelten flatterten bunte Schlachtwimpel. Es war wahrscheinlich die ordentlichste Armee, die sie je im Feld gesehen hatte. Galeaner hatten einen Hang zur Ordnung.
    »Sie sehen sehr freundlich aus«, meinte Chandalen mit ruhiger Stimme, »für Männer, die bald den Tod in der Schlacht finden werden.« Seine beiden Brüder gaben ihm mit nervösem Kichern recht.
    Kahlan nickte geistesabwesend. Am Morgen hatten sie die Armee gesehen, die diese Männer verfolgten. Dort war nichts ordentlich gewesen. Sie hatten nicht freundlich ausgesehen. Und deren Wachen waren nicht zu weit auseinander postiert gewesen. Trotzdem war es Chandalen und den beiden Brüdern gelungen, sie nahe genug heranzuführen, so daß sie sehen konnte, was sie hatte sehen wollen, und um eine Schätzung vorzunehmen.
    Sie hatte ihre Zahl auf fünfzigtausend geschätzt. Und das war keine großzügige Schätzung.
    Sie stieß einen langen Seufzer aus, der als dünne, weiße Dunstwolke in der kalten Luft hing. »Ich muß es verhindern.« Sie schob sich ihren Rucksack und den Bogen auf den Rücken. »Gehen wir hinunter.«
    Chandalen, Prindin und Tossidin folgten ihr, als sie mühsam den locker verschneiten Hang hinunterstapfte. Es hatte länger als erhofft gedauert, diese Männer einzuholen. Ein Schneesturm auf dem Jara-Paß hatte die vier zwei Tage lang aufgehalten, während der sie unter einer Launenfichte Schutz gesucht hatten. Launenfichten erinnerten Kahlan stets an Richard, und als sie in ihren Fellumhang gehüllt dagelegen und auf das Heulen den Windes gelauscht hatte, da hatte sie von ihm geträumt – im Schlaf und auch im Wachen.
    Sie war wütend, daß sie auf ihrem Weg nach Aydindril so viel wertvolle Zeit vergeuden mußte, um diese Armee von ihrer selbstmörderischen Verfolgung jener Streitmacht abzuhalten, die Ebinissia zerstört hatte, doch als Mutter Konfessor durfte sie nicht zulassen, daß beinahe fünftausend Mann sinnlos in den Tod gingen. Sie mußte sie aufhalten, bevor sie der anderen Armee zu nahe kamen, jener, die Ebinissia geplündert hatte. Sie waren bereits jetzt zu nah. Am nächsten Tag würden

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