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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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geschehen wird, Hauptmann? Ihr habt nicht genug Männer, um sie vor euch herzutreiben. Wenn Ihr diese Unterabteilung um sie herumschickt, werden sie Euch den Gefallen tun und sich ein Stück bewegen, und dabei werden sie sich teilen und Eure Truppen hereinlassen. Das nennt man Nußknacker. Jetzt ratet mal, wer die Nuß ist.
    Dann werden sie sich in Bewegung setzen. Das Ziel ist Euer Amboß. Sie werden sein wie Hunde, die Blut gerochen haben. Nachdem sie Euren Hammer aufgerieben haben, wird sie nichts mehr zurückhalten können, nichts wird ihre Flanken daran hindern können, sich zu schließen, während sie vordringen. Sie verfügen über Kampferfahrung und wissen genau, was sie tun.
    Sie werden Eure Lanzenträger und Eure Bogenschützen aufspalten und sie von den Schwertkämpfern abschneiden. Ein von Schilden geschützter Keil wird in die Lanzenträger getrieben werden. Halbmonde auf den Seiten werden sie umschließen. Ihre gepanzerte Kavallerie wird Eure Bogenschützenflanken im Sturmangriff niedermähen, welche zu diesem Zeitpunkt über keine Lanzenträger mehr verfügen, die dem Ansturm etwas von seiner Wucht nehmen könnten. Ihr alle werdet tapfer kämpfen, aber Ihr werdet vielleicht zwanzig zu eins unterlegen sein, weil Ihr bereits einen Teil Eurer Männer für den Hammer geopfert habt. Und die werden zu diesem Zeitpunkt bereits alle tot sein.
    Um eine größere Streitmacht zu bekämpfen, müßt Ihr sie aufteilen und sie Stück für Stück besiegen. Ihr dagegen hättet genau das Gegenteil getan. Ihr hättet Euch für sie geteilt, so daß sie eine Hälfte nach der anderen töten können. In aller Ruhe.«
    Der Hauptmann gab sich noch nicht geschlagen. »Wir sind gut darin, den Feind zu täuschen. Ihr wißt nicht, wir gut wir sind. Wir sind keine Anfänger.«
    »Jedes einzelne dieser Kinder unter Eurem Kommando wird sterben! Habt Ihr jemals einen Menschen sterben sehen, Hauptmann? Nicht einen alten Mann im Bett, sondern im Kampf? Man wird euch mit Speeren durchbohren, mit Pfeilen durch die Augen schießen. Schwerthiebe werden euch die Arme abhacken, die Rippen spalten. Klingen werden euch die Bäuche aufschlitzen, und eure Eingeweide werden sich auf den kalten Erdboden ergießen.
    Gesichter, die Ihr kennt, Eure Freunde, diese Kinder, werden voller Panik zu Euch aufschauen, während sie an ihrem eigenen Erbrochenen und Blut ersticken. Andere werden kreischend um Hilfe flehen, wenn Euer Feind durch die auf dem Boden liegenden Verwundeten geht, sie ausweidet und ihnen einen grauenhaften Tod beschert. Wer sich ergibt, wird hingerichtet, während Euer Feind tanzend und singend den großen Sieg feiert, den er gerade errungen hat.«
    Endlich hob Hauptmann Ryan den Kopf. Seine Leutnants blickten immer noch zu Boden. »Ihr hört Euch an wie Prinz Harold, Mutter Konfessor. Er hat mir bei mehreren Gelegenheiten fast die gleiche Ansprache gehalten.«
    »Prinz Harold ist ein kluger Soldat.«
    Hauptmann Ryan schloß zwei der Messingknöpfe auf seiner dunkelbraunen Wolljacke. »Aber das ändert nichts an meinem Entschluß. Von allen unseren Möglichkeiten ist der Hammer und Amboß die beste Chance, die wir gegen sie haben. Ich glaube, es kann gelingen. Wir haben keine andere Wahl.«
    Chandalen beugte sich vor und sagte in seiner Sprache: »Mutter Konfessor, diese Männer sind bereits so gut wie tot. Wir sollten uns von ihnen fernhalten, um nicht von ihrer Torheit angesteckt zu werden. Sie werden bis auf den letzten Mann sterben.«
    Der Hauptmann runzelte die Stirn. »Was hat er gesagt?«
    Kahlan beugte sich zum jungen Hauptmann vor. »Er sagt, morgen werdet ihr alle sterben.«
    Hauptmann Ryan betrachtete Chandalen von Kopf bis Fuß. »Was weiß der denn schon von Schlachten? Er ist doch bloß ein Eingeborener aus der Wildnis.«
    Kahlan zog die Augenbrauen hoch. »Ein Eingeborener? Er ist ein ziemlich kluger Mann. Er spricht zwei Sprachen. Seine und unsere.« Hauptmann Ryan schluckte. »Und er hat in Schlachten gekämpft. Er hat Männer getötet. Wie viele Männer habt Ihr getötet, Bradley?«
    Er warf seinen beiden Leutnants einen Blick zu. »Na ja, noch keinen, schätze ich. So hört doch, es tut mir leid. Ich wollte niemanden beleidigen, aber über den Krieg weiß ich Bescheid.«
    »Was weißt du schon vom Krieg, Kind?« fragte sie leise.
    »Wir sind alles Freiwillige. Ich habe mich vor drei Jahren gemeldet. Kaum einer dieser Männer hier hat weniger als ein Jahr auf dem Buckel. Wir haben alle hart trainiert. Prinz Harold

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