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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ihm. »Das ist Leutnant Nolan Sloan.« Er zeigte nach links. »Das ist Leutnant Flin Hobson.«
    »Wie viele Kinder habt Ihr hier bei euch, Hauptmann Ryan?«
    Er richtete sich ein wenig auf. »Mutter Konfessor, wir sind vielleicht jünger als Ihr, wenn auch nicht viel, und möglicherweise habt Ihr keine hohe Meinung von uns, aber wir sind Soldaten. Gute Soldaten.«
    »Gute Soldaten.« Sie konnte sich kaum beherrschen, ihn nicht anzuschreien. »Wenn Ihr tatsächlich solch gute Soldaten seid, wieso konnte ich dann unbemerkt durch eure Postenkette spazieren?« Er wurde rot und hatte sichtlich Mühe, nichts zu erwidern. »Und gibt es einen einzigen unter diesen guten Soldaten, Euch eingeschlossen, der über achtzehn ist?«
    Er preßte die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf.
    »Dann wiederhole ich, wie viele Kinder habt Ihr hier bei Euch?«
    »Viereinhalbtausend stehen unter meinem Kommando.«
    »Und wißt Ihr, Hauptmann Ryan, daß Ihr kurz davor steht, in eine Streitmacht hinein zustolpern, die zehnmal so groß ist wie die Eure?«
    Hauptmann Ryan zog die Augenbrauen hoch, und über die eine Seite seines Gesichts spielte ein Kleinjungengrinsen. »Wir werden in niemanden ›hineinstolpern‹, Mutter Konfessor. Wir werden sie in Kürze einholen. Wir verfolgen sie schon seit einiger Zeit. Ich denke, morgen werden wir sie erreicht haben.«
    Sie blickte ihn finster an. »Sie erreicht haben? Morgen, hätte ich Euch nicht eingeholt, junger Mann, würdet Ihr und alle Eure ›Männer‹ sterben. Ihr habt keine Ahnung, um was für eine Armee es sich handelt, die Ihr im Begriff steht zu ›erreichen‹?«
    Er hob sein Kinn. »Wir wissen, wen wir verfolgen. Wir haben Späher, müßt Ihr wissen. Ich bekomme Berichte.«
    Kahlan sprang auf die Beine, reckte ihren Arm vor und zeigte nach rechts. »Auf der anderen Seite dieses Berges warten fünfzigtausend Mann.«
    »Zweiundfünfzigtausend und ein paar hundert.« Er zuckte mit den Achseln. »Wir sind nicht dumm. Wir wissen, was wir tun.«
    Sie ließ ihren Arm sinken und funkelte ihn wütend an. »Ach, tatsächlich? Und was genau habt Ihr vor, wenn Ihr sie einholt?«
    Hauptmann Ryan beugte sich lächelnd vor. Er war überzeugt, ihr beweisen zu können, daß er tatsächlich wußte, was er tat. »Nun, sie werden in Kürze auf eine Gabelung der Paßstraße stoßen. Dort hinauf werde ich einen Trupp schicken, der sie umgeht und sie aus beiden Gabelungen heraus angreift. Sie werden glauben, von einer großen Streitmacht angegriffen zu werden. Wir werden sie hierher zurückdrängen und sie erwarten. Hinter dem Engpaß, ein Stück weiter vorn.
    Dann werden wir uns bis hierher zurückziehen, bis zum Engpaß, uns dann teilen, sie hineinlassen, bis sie nirgendwo mehr hinkönnen. Die Lanzenträger werden massiert an der engsten Stelle stehen, sie bilden das, was man einen Amboß nennt. Bogenschützen auf den Seiten werden den Feind in der Mitte binden. Die Streitmacht, die sie vor sich hertreibt, nennt man Hammer.« Sein Feixen wurde breiter. »Wir werden sie dazwischen aufreiben.«
    Er machte eine beiläufige Handbewegung und richtete sich ein Stück weiter auf. »Eine klassische Taktik. Man nennt sie Hammer und Amboß.«
    Kahlan starrte ihn sprachlos an. »Ich weiß, wie man sie nennt, junger Mann. Der Hammer und Amboß ist ein kühnes Manöver … unter günstigen Bedingungen. Gegen eine Streitmacht, die Euch zehnfach überlegen ist, ist er mehr als tollkühn. Ihr seid ein Dachs, der versucht, einen Ochsen in einem Stück zu verschlucken.«
    »Wie man uns beigebracht hat, kann auch eine kleine Streitmacht aus guten Soldaten, die im richtigen Augenblick und entschlossen handelt, an einem engen Ort wie diesem Tal…«
    »Gute Soldaten? Glaubt Ihr, das hat bei den Seelen irgendein Gewicht? Ist das die Annahme, zu der Euch Euer Stolz und Eure Vermessenheit verleitet?« Der Blick des Hauptmanns sank zu Boden. »Man kann einen Felsbrocken nicht mit einem Stöckchen aushebeln! Die einzige Möglichkeit, sie hierher zurückzutreiben, besteht darin, ihnen Angst zu machen.« Sie streckte den Arm aus und zeigte erneut in Richtung Feind. »Das sind erfahrene, kampfgestählte Männer! Sie ziehen schon lange kämpfend und mordend durch das Land. Glaubt Ihr, die wissen nicht, was ein Hammer und Amboß ist? Glaubt Ihr, die sind dumm, nur weil es Feinde sind?«
    »Nein, natürlich nicht, aber…«
    Sie tippte ihm mit dem Finger auf die Brust und schnitt ihm das Wort ab. »Soll ich Euch erklären, was

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