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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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angetretenen Männer, die gespannt auf ihre nächsten Worte warteten. Ein milder Lufthauch wehte den blutdurchtränkten Wolfspelz raschelnd gegen ihre Wange. Kahlan zog ihr Messer blank und hielt es in die Höhe, so daß alle es sehen konnten. Dann legte sie sich die Waffe aufs Herz.
    »Einen Eid auf die guten Menschen von Ebinissia, die jetzt bei den Seelen weilen, und auf die guten Menschen der Midlands!«
    Fast alle Männer folgten ihrem Beispiel und hielten sich das Messer aufs Herz. Sieben taten es nicht, sondern erhoben sich unter leise gemurmelten Flüchen, um sich Mosle anzuschließen. Sechsundsiebzig.
    »Rache ohne Erbarmen, erst dann soll uns das Leben wiedergegeben werden!« gelobte sie.
    Mit nüchterner Stimme wiederholte jeder einzelne der Männer vor ihr den Eid und verband sich mit allen ändern zu einer unerschütterlichen Einheit.
    »Rache ohne Erbarmen, erst dann soll uns das Leben wiedergegeben werden!« Das Donnern ihrer Worte verwehte in der Morgenluft.
    Kahlan beobachtete, wie Mosley einen flüchtigen Blick über die Schulter warf, bevor er seinen Männern zurück den Paß hinauf folgte.
    Sie richtete ihr Augenmerk wieder auf die Männer vor ihr. »Jetzt seid ihr alle auf diesen Schwur vereidigt. Heute abend werden wir mit dem Töten der Soldaten der Imperialen Ordnung beginnen. Es soll ohne Gnade geschehen. Wir machen keine Gefangenen.«
    Diesmal erhob sich kein Jubelgeschrei. Die Männer lauschten in grimmiger Entschlossenheit.
    »Wir können nicht länger so weiterziehen, wie ihr es bisher getan habt – mit Karren für unser Gerät und unsere Vorräte. Wir dürfen nur mitnehmen, was wir tragen können. Wir müssen in der Lage sein, den Wald zu durchqueren, die kleinen Pässe zu nehmen, damit wir die Männer, die wir jagen, ausmanövrieren können. Ich habe die Absicht, sie von allen Seiten und nach Belieben anzugreifen, wie Wölfe auf der Jagd. Und wie Wölfe werden wir koordiniert jagen, sie kontrollieren und dirigieren, so wie Wölfe ihre Beute kontrollieren und dirigieren.
    Ihr seid Männer dieses Landes. Ihr kennt die Wälder und die Berge ringsum. Seit eurer Kindheit habt ihr in ihnen gejagt. Wir werden uns euer Wissen zunutze machen. Der Feind befindet sich auf fremdem Gebiet und ist mit seinen Karren und seiner großen Zahl auf die breiten Pässe angewiesen. Wir werden nicht länger so behindert sein wie er. Wir werden uns durch das Land ringsum bewegen wie die Wölfe.
    Ihr müßt aufteilen, was sich auf den Karren befindet, und in eure Rucksäcke stopfen, was ihr tragen könnt. Laßt die schweren Rüstungen zurück, es kostet zuviel Mühe, sie zu transportieren, außerdem werden wir sie bei unserer Kampfweise nicht benötigen. Nehmt nur die leichten Rüstungen mit, die euch bei einem Gewaltmarsch nicht behindern. An Vorräten nehmt mit, was ihr tragen könnt.
    Schnaps oder Bier dürft ihr nicht mitnehmen. Sobald ihr die Bevölkerung von Ebinissia gerächt habt, dürft ihr soviel trinken, wie ihr wollt. Bis dahin werdet ihr es unterlassen. Ich will, daß jedermann zu jeder Zeit wachsam ist. Wir lassen nicht nach, solange unser Feind nicht bis zum letzten Mann getötet ist.
    Ein Teil der Lebensmittel, die zurückgelassen werden, soll auf einige der kleineren Karren gepackt werden, die weder bewaffnet noch gepanzert sind. Wir brauchen Freiwillige, die sie dem Feind bringen.«
    Unter den Männern machte sich überraschtes, verwirrtes Gemurmel breit.
    »Vor uns teilt sich die Straße. Sobald wir die Gabelung hinter uns haben und uns auf dem Weg nach Cellion befinden, werden die Karren mit den Lebensmitteln und dem gesamten Bier die andere Straße nehmen, und schließlich die kleineren Wege, um den Feind zu überholen. Dort werdet ihr ihnen mit diesen Karren auflauern, bis sich ihre Vorhut zeigt, und schließlich deren Weg kreuzen, so daß sie euch sehen. Wenn ihre Vorhut euch erspäht und verfolgt, laßt ihr die Karren zurück und flieht. Überlaßt ihnen die Vorräte und das Bier.
    Die Imperiale Ordnung hat fast kein Bier mehr, und heute abend wird sie ihr Glück feiern. Die Männer werden sich betrinken. Ich will, daß sie betrunken sind, wenn wir sie angreifen.«
    Dieser Plan rief Jubel unter den Männern hervor.
    »Eins sollt ihr wissen: Wir werden sein wie ein Rudel Wölfe, das versucht, einen Bullen zu reißen. Wir sind zwar nicht stark genug, dies mit einem einzigen, tödlichen Streich zu tun, aber wir werden ihm bis zur Erschöpfung zusetzen, ihn zu Boden zerren und ihn töten.

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