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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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zusammen. »Wie ist dein Name?«
    Der Angesprochene ließ seinen Blick kurz über seine Kameraden schweifen, dann reckte er entschlossen das Kinn in die Höhe. »Ich bin William Mosle. Wir wurden von Prinz Harold persönlich ausgebildet.«
    »Und ich«, sagte Kahlan, »wurde von seinem Vater, König Wyborn, ausgebildet. König Wyborn war auch mein Vater. Ich bin eine Halbschwester von Königin Cyrilla und Prinz Harold.«
    Überall in der Menge war erstauntes Zischeln zu hören. Ohne den Blick von Mosle zu wenden, hob Kahlan die Hand und brachte das Getuschel dadurch zum Verstummen. »Doch das ist im Augenblick nicht von Belang. Ihr seid Soldaten. Es ist eure Pflicht, die Befehle eurer Kommandeure zu befolgen, die wiederum der Königin dienen, welche sich an die Befehle des Zentralrats der Midlands zu halten hat. Der Zentralrat der Midlands folgt den Befehlen der Mutter Konfessor.
    Im Augenblick bekleide ich dieses Amt. Mein Familienname lautet Amnell, wie der eurer Königin, doch zuallererst entstamme ich einem Geschlecht von Konfessoren. Ich bin die Mutter Konfessor der Midlands, und wenn ich in dieser Funktion befehle, ihr sollt in einen See hineinmarschieren, dann ist es eure Pflicht, solange zu marschieren, bis ihr Wasser atmet und Fische vor den Augen habt. Habe ich mich klar genug ausgedrückt, Soldat?«
    Ein paar andere stießen Mosle an und bedrängten ihn, ihre weiteren Zweifel auszusprechen. »Das bedeutet, daß Ihr uns befehligen könnt, aber das bedeutet nicht, daß Ihr auch wißt, was Ihr tut.«
    Kahlan stieß einen Seufzer aus, strich ein paar blutverkrustete Strähnen nach hinten und hakte sie hinters Ohr. »Ich habe heute nicht Zeit, euch von meiner gesamten Ausbildung zu erzählen oder von all den aussichtslosen Kämpfen, die ich durchgestanden, oder den Männern, die ich dabei habe töten müssen.
    Ich will euch nur erzählen, daß ich gestern abend allein in das Lager der Imperialen Ordnung geritten bin, um euch das Leben zu retten. Die Männer der Imperialen Ordnung, die D’Haraner, fürchten die Dinge der Nacht, die Geier, und als Schutz vor ihnen als Unterstützung hatten sie einen Zauberer in ihrem Gefolge. Hättet ihr im Vertrauen auf eure Strategiekenntnisse versucht, diese Männer anzugreifen, wäre dieser Zauberer lange zuvor über euer Vorgehen im Bilde gewesen und hätte vermutlich Magie eingesetzt, um euch alle zu töten.«
    Mosles Gesichtsausdruck verlor nichts von seinem Trotz, doch einige der anderen fingen an, besorgt zu tuscheln. Gegen Stahl zu kämpfen war eine Sache, ein Kampf gegen Magie etwas völlig anderes.
    Hauptmann Ryan trat einen Schritt nach vorn. »Die Mutter Konfessor hat den Zauberer getötet«, erklärte er voller Stolz. Aus den Reihen der Männer waren erleichterte Seufzer zu hören. »Ohne ihre Erfahrung wären wir in den Tod marschiert, ohne auch nur die Gelegenheit zu haben, die Klingen zu kreuzen. Ich für meinen Teil habe die Absicht, denen zu folgen, denen ich lebenslange Treue geschworen habe: meinem Land, meiner Königin, den Midlands und der Mutter Konfessor.
    Wir werden dieser Bedrohung der Midlands ein Ende setzen, und wir werden es tun, indem wir denen folgen, denen wir Gefolgschaft geschworen haben. Wir ziehen unter dem Befehl der Mutter Konfessor in den Kampf.«
    »Ich bin Soldat der galeanischen Armee!« Mosle schien eher noch trotziger zu werden. »Kein Soldat der Armee der Midlands! Ich kämpfe für Galea, aber ich beschütze keine Länder wie Kelton!« Kahlan mußte mitansehen, wie andere Männer ihr Zustimmung hinausbrüllten. »Diese Armee, die Imperiale Ordnung oder wie immer sie sich nennen, marschiert auf die Grenze zu. Cellion ist eine Grenzstadt, die größtenteils auf der anderen Seite des Flusses liegt, in Kelton! Die meisten Einwohner sind Keltonier! Wieso sollte ich für die Keltonier sterben?«
    In der Menge kam es zu Streitereien. Hauptmann Ryan bekam einen roten Kopf. »Mosle, du bist eine Schande für …!«
    Kahlan hob die Hand und brachte ihn zum Schweigen. »Nein, Soldat Mosle sagt nur, was er denkt, und darum habe ich ihn gebeten. Ihr müßt mich verstehen, Männer. Ich befehle euch dies nicht. Ich bitte euch, für das Leben unschuldiger Menschen in den Midlands zu kämpfen. Zehntausende eurer Kameraden sind bereits in diesem Kampf gefallen. Ich würde nicht von euch verlangen, euer Leben für etwas zu opfern, an das ihr nicht glaubt. Die meisten, die in diesen Kampf ziehen, werden sterben.
    Die Entscheidung liegt ganz bei euch.

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