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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Niemand befiehlt euch zu bleiben. Wenn ihr euch aber entscheidet zu bleiben, dann nur unter meinem Kommando. Ich will niemanden bei uns, der nicht an das glaubt, was wir tun.
    Entscheidet jetzt, ob ihr bei uns bleiben wollt oder nicht. Wenn nicht, dann seid ihr frei zu gehen, denn dann seid ihr euren Kameraden keine Hilfe.«
    Ihre Stimme wurde kalt wie die Morgenluft. »Wenn ihr euch entscheidet, mit mir in diesen Krieg zu ziehen, dann werdet ihr die Befehle eurer Vorgesetzten befolgen. In den Midlands steht niemand rangmäßig höher als ich. Ihr werdet meinen Befehlen ohne Fragen Folge leisten, oder ihr werdet bestraft. Es steht zuviel auf dem Spiel, um Soldaten zu verschonen, die den Gehorsam verweigern.
    Wenn ich etwas anordne, dann werdet ihr es tun, auch wenn ihr wißt, daß es euch das Leben kosten wird – denn dadurch werden sehr viel mehr Leben gerettet werden. Ich erteile keinen Befehl ohne triftigen Grund, ich werde allerdings nicht immer Zeit haben, sie zu erklären. Es ist eure Pflicht, auf eure Vorgesetzten zu vertrauen und zu tun, was sie befehlen.«
    Sie streckte die Hand aus und umfaßte die jungen Männer mit einer ausladenden Geste. »Entscheidet euch also. Mit uns – oder nicht mit uns. Aber entscheidet euch heute für alle Zeit.«
    Kahlan steckte ihre Hände zurück unter den warmen Pelzumhang und wartete schweigend, während die Männer miteinander debattierten und stritten. Gemüter erhitzten sich, und man leistete zornige Schwüre. Männer scharten sich um Mosle, andere entfernten sich von ihm.
    »Also ich verschwinde!« rief Mosle den anderen zu. Er reckte die Faust in die Höhe. »Ich folge keiner Frau in den Kampf, ganz gleich, wer sie auch sein mag! Wer geht mit mir?«
    Ungefähr sechzig oder siebzig Männer, die sich um ihn versammelt hatten, bekundeten jubelnd, daß sie zu ihm hielten.
    »Dann geht«, befahl Kahlan. »Bevor ihr in einen Kampf verstrickt werdet, an den ihr nicht glaubt.«
    Nachdem sie ihre Wahl getroffen hatten, warfen ihr Mosle und die Männer bei ihm wütende, verächtliche Blicke zu. Er trat großspurig vor. »Wir brechen auf, sobald wir unsere Sachen gepackt haben. Wir lassen uns nicht auf Euer Wort hin vertreiben.«
    Die Männer aus der Menge drängten sich dazwischen. Bevor die ersten Schläge fielen, hob Kahlan die Hand. »Halt! Laßt sie in Frieden. Sie haben ihre Wahl getroffen. Laßt sie ihre Sachen zusammensuchen und dann gehen.«
    Mosle machte kehrt und bahnte sich seinen Weg durch das Gedränge, seine neuen Gefolgsleute im Schlepptau. Kahlan zählte sie genau durch, als sie die Menge der angetretenen Soldaten verließen. Siebenundsechzig. Siebenundsechzig würden gehen.
    Sie blickte hinaus in die Gesichter. »Noch jemand? Will noch jemand uns verlassen?« Niemand rührte sich. »Dann wollt ihr euch also alle an diesem Kampf beteiligen?« Ein gemeinsamer Jubelschrei erschallte. »So sei es denn. Ich wünschte, ich brauchte euch Männer nicht hierzu aufzufordern, aber es gibt sonst niemanden, den ich um Hilfe bitten könnte. Mein Herz trauert um die, die sterben werden. Ihr sollt wissen, daß niemand je das Opfer vergessen wird, daß ihr für sie und die Völker der Midlands erbracht habt.«
    Aus dem Augenwinkel beobachtete sie, wie die siebenundsechzig Männer zwischen den Karren hin und her liefen und sich von den Vorräten nahmen, was sie zu brauchen glaubten. »Und nun zu dem, was getan werden muß.«
    Langsam schüttelte sie den Kopf. »Ihr Soldaten müßt uns begreifen: Es handelt sich nicht um eine ruhmvolle Schlacht, wie ihr vielleicht glaubt, wo ihr euch wie Figuren auf einem Spielbrett bewegt. Nicht um eine Taktik, mit der man den Gegner in einem grandiosen Gefecht überlistet. Sondern wir werden ihnen auf dem Schlachtfeld gegenüberstehen, um sie auf jede nur erdenkliche Weise zu töten.«
    »Aber Mutter Konfessor«, rief einer aus den vorderen Reihen, »es ist der Ehrenkodex der Soldaten, sich im Kampf gegenüberzustehen, den Gegner im fairen Kampf zu besiegen.«
    »Im Krieg kämpfen zu müssen, hat nichts mit Fairneß zu tun. Das einzig Gerechte wäre Frieden. Krieg kennt nur ein Ziel: das Töten.
    Das müßt ihr alle begreifen, denn es ist entscheidend für euer Überleben. Töten hat nichts Ehrenhaftes, egal mit welcher Methode. Tot ist tot. Man tötet einen Feind im Krieg, um das Leben derer zu schützen, für die man kämpft. Deren Leben läßt sich nicht besser schützen, wenn man den Feind Schwert gegen Schwert bekämpft, als wenn man ihm

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