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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Einige zupften sich untätig an den langen, baumelnden Ohrringen, die sie in ihren linken Ohren trugen.
    Schwester Verna ritt durch die engen Straßen voraus und führte sich und Richard tiefer und tiefer in das Gewirr aus graubraunen Häusern hinein. Als sie endlich eine breitere Kopfsteinpflasterstraße erreichten, hielt sie an, drehte sich zu ihm um und sprach mit leiser, warnender Stimme.
    »Diese Menschen hier sind Majendie. Ihr Land ist ein ausgedehntes, halbmondförmiges Waldgebiet. Wir müssen ihr Land der Länge nach durchqueren, bis hin zur Spitze der Sichel. Sie verehren Geister. Diese Schädel, die wir ein Stück weiter hinten gesehen haben, waren Opfer für diese Geister.
    Sie hängen zwar törichten Vorstellungen an, die verwerflich sind, aber wir haben nicht die Macht, das zu ändern. Wir müssen jedoch unbedingt durch ihr Land hindurch. Deshalb wirst du tun, was sie verlangen, oder unsere Schädel enden bei all den anderen auf dem Stapel.«
    Richard widersprach nicht, antwortete überhaupt nicht. Er saß regungslos da, die Hände über dem Sattelknauf verschränkt, und sah sie an, bis sie sich schließlich abwendete und weiterritt.
    Nachdem sie unter einem niedrigen Brückengebäude durchgeritten waren, betraten sie einen zur Mitte hin leicht abfallenden, offenen Platz. Vielleicht tausend Männer liefen hier umher und standen in kleinen Gruppen beieinander. Wie die anderen Männer, die er gesehen hatte, trugen sie alle einen langen Ohrring, wenn auch auf der rechten statt der linken Seite. Zudem trugen sie kurze Schwerter und schwarze Schärpen. Anders als die anderen Männer hatte keiner von ihnen einen Hut auf seinem kahlgeschorenen Kopf.
    Weiter vorn, auf einer erhöhten Plattform in der Mitte, hockte um einen dicken Pfahl ein Kreis von Männern, die Beine untergeschlagen, das Gesicht zur Mitte hin gekehrt. Hier war die Quelle der unheimlichen Melodie. Um den Ring aus Männern herum saß, mit dem Gesicht nach außen, ein Kreis schwarzgekleideter Frauen.
    Mit dem Rücken zum Pfahl stehend, ließ eine dicke Frau in voluminöser Kleidung ihren Handrücken am Pfahl hinaufgleiten und ergriff den Knoten am Ende eines Seils, das an einer Glocke hing. Während sie beobachtete, wie Richard und die Schwester auf den Platz ritten, läutetet sie die Glocke einmal. Die Schwester ließ sofort Halt machen, als das durchdringende Läuten über den Platz wehte, die Männer verstummen ließ und die Flötenspieler veranlaßte, sich noch mehr anzustrengen.
    »Das ist eine Warnung«, erklärte Schwester Verna. »Eine Warnung an die Seelen ihrer Feinde. Gleichzeitig ist die Glocke ein Aufruf an die anwesenden Krieger. Das sind die Männer hier auf dem Platz. Die Seelen wurden gewarnt, die Krieger gerufen. Läutet sie die Glocke noch einmal, sterben wir.« Schwester Verna sah kurz in sein gelassenes Gesicht. »Dies ist ein Opferritual, um die Seelen zu besänftigen.«
    Sie verfolgte, wie Männer kamen und die Zügel ihrer Pferde ergriffen. Der Kreis der Frauen in Schwarz erhob sich und begann zu der betörenden Musik zu tanzen. Als Schwester Verna das nächste Mal zu Richard hinüberblickte, überprüfte dieser gerade sorgfältig und bedächtig, ob sein Schwert auch locker in der Scheide hing. Sie seufzte und stieg ab. Auf ihr genervtes Räuspern hm stieg auch er schließlich ab.
    Schwester Verna raffte ihren hellen Umhang fest um ihren Körper und begann auf ihn einzureden, während sie die Frauen in Schwarz dabei beobachtete, wie sie den Pfahl und die Frau in der Mitte tanzend umkreisten.
    »Die Majendie leben in einem halbmondförmigen Landstrich rings um ein sumpfiges Waldgebiet, in dem ihre Feinde leben. Die Menschen, die im Herzen dieses scheußlichen Landes leben, sind ein wilder, primitiver Haufen und werden keinen von uns durch ihr Land lassen, geschweige denn führen. Selbst wenn wir ihnen aus dem Weg gehen könnten, hätten wir uns innerhalb einer Stunde verlaufen und fänden niemals den Weg hinaus. Die einzige Möglichkeit für uns, den Palast der Propheten zu erreichen, der hinter diesen Wilden liegt, ist, sie zu umgehen und dieses halbmondförmige Land, das den Majendie gehört, der Länge nach zu durchqueren. Unser Ziel liegt genau zwischen den Spitzen des Halbmonds, der den Majendie gehört.«
    Sie sah zu ihm hinüber, um sich zu vergewissern, daß er wenigstens zuhörte. »Die Majendie befinden sich ständig im Krieg mit den Wilden aus diesem sumpfigen Waldgebiet. Um durch das Land der Majendie gelassen

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