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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Gesicht.
    »Vorsicht jetzt, Junge. Sei nicht zu übereifrig. Behalte einen kühlen Kopf und denk an dich selbst, dann wirst du Spaß mit dieser Wilden haben.«
    Sie kicherten über diesen Scherz, schoben den Vorhang zur Seite und gingen hindurch. Der kleine, quadratische Raum dahinter hatte einen nackten Lehmboden. Die Decke war wenigstens drei Stockwerke hoch. Ein Fenster in der Nähe des oberen Rands der Wand tauchte den Raum in trübes Licht. Es stank nach dem Nachttopf, der ein Stück entfernt an der Seite stand.
    Links auf der anderen Seite hockte eine nackte Frau. Sie versuchte sich tiefer in die Ecke zu drücken, als sie die Männer sah. Sie schlang die Arme um die Knie und zog sie fest an ihren Körper.
    Sie war übersät mit Schmutz, Schnittwunden und blauen Flecken. Ihr langes, verfilztes schwarzes Haar umrahmte kraus ihr verdrecktes Gesicht. Der Blick in ihren dunklen Augen verengte sich vor Ekel, während sie die vier Männer beobachtete. Nach deren lüsternen Grinsen zu urteilen, wußte sie offenbar, was sie von ihnen zu erwarten hatte.
    Um ihren Hals lag ein mächtiger Eisenring, der mittels einer schweren Kette an einem massiven Stift in der Wand befestigt war.
    Die Männer verteilten sich ringsum im Raum, hockten sich hin und lehnten sich mit dem Rücken an die Wand. Ihre Speere hielten sie senkrecht zwischen den Knien. Richard tat es ihnen nach, setzte sich auf den Boden und lehnte sich an die Wand rechts von der Frau.
    »Ich möchte mit den Seelen sprechen«, erklärte Richard. Die vier Männer sahen ihn verständnislos an. »Ich muß sie fragen, wie sie es haben möchten.«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, es zu tun«, meinte der, dem ein Zahn fehlte. »Du mußt ihr den Kopf abschneiden. Jetzt, da sie den Eisenring um den Hals hat, ist es die einzige Möglichkeit, sie herauszubekommen. Ihr Kopf muß vom Körper getrennt werden.«
    »Trotzdem, es muß so gemacht werden, wie die Seelen es wünschen. Ich muß mit ihnen sprechen. Ich muß ganz genau wissen, wie ich es machen soll … um sie nicht zu verärgern.«
    Sie dachten darüber nach. Der Kerl mit dem fehlenden Zahn schob die Wange mit der Zunge nach außen, während er grübelte. Schließlich hellte sich seine Miene auf. »Die Königin-Mutter und ihre Frauen trinken juka , um mit den Seelen zu sprechen. Ich könnte dir etwas juka bringen, dann kannst du auch mit den Seelen sprechen.«
    »Dann hol mir dieses juka , damit ich mit den Seelen sprechen und tun kann, was sie verlangen. Ich möchte nichts tun, womit ich euer Saatopfer verderben könnte.«
    Die Männer hielten dies für ein weises Ansinnen, wenn man bedachte, daß Richard das Opfer persönlich durchführen und nicht einfach nur segnen sollte. Einer der Männer eilte davon.
    Die anderen drei warteten schweigend und musterten dabei erneut lüstern die Frau. Sie schob ihre Füße enger zusammen, um sich zu bedecken, während sie in der Ecke hockte und ihren Blick finster erwiderte.
    Einer der Männer zog eine Pfeife mit dünnem Stiel und einen Fidibus aus irgendeiner Tasche. Er entzündete den Fidibus an der Flamme der Lampe und steckte damit seine Pfeife an. Paffend betrachtete er die Frau, beäugte sie auf obszöne Weise. Die Frau funkelte ihn wütend an, das Kinn trotzig hochgereckt. Der Rauch stieg im trüben Licht nach oben, während der Mann schneller paffte.
    Richard nahm eine geduckte Haltung ein, lehnte sich an die Wand, die Arme über seinem Schoß gekreuzt, und verbarg so seine rechte Hand, die er lässig neben das Heft gelegt hatte. Schließlich kam der vierte Mann mit einen runden Tontopf zurück, den er in beiden Händen trug. Der Topf hatte oben eine kleine Öffnung und war auf der Seite mit weißen Symbolen bemalt.
    »Die Königin-Mutter und ihre Frauen haben zugestimmt und schicken dieses juka , damit du die Seelen rufen kannst. Wenn du dies trinkst, werden die Seelen dich besuchen.« Er stellte den Topf vor Richard ab, dann zog er ein Messer aus seinem Gürtel und hielt ihm den grünen Malachitgriff hin. Er war mit Figuren in obszönen Stellungen verziert. »Dies ist das heilige Messer, welches bei dem Opfer benutzt werden muß.« Als Richard das Messer entgegennahm und die kräftige Klinge hinter seinen Gürtel schob, setzte sich der Mann zu seinen Gefährten an den Wänden.
    Der Mann, der der Frau auf der anderen Seite am nächsten saß, schien erfreut, weil die Königin-Mutter das juka geschickt hatte. Er zwinkerte Richard durchtrieben zu. Dann hielt er der Frau die

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