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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Der Soldat drehte sich um und sah Hauptmann Ryan hinter sich stehen.
    »Ich denke, sie könnte uns Schwertkämpfern noch das eine oder andere beibringen. Ihr würdet nicht glauben, was sie…«
    Kahlan legte ihm die Hand auf die Schulter. »Hast du schon gegessen?«
    Er zeigte auf den Topf Bohnen über dem Feuer. »Würdet Ihr ein wenig mit uns teilen, Mutter Konfessor?«
    Fast hätte sie die Kontrolle über ihren empfindlichen Magen verloren. »Eßt ihr nur. Ihr braucht die Kraft. Danke für das Angebot, aber ich muß mich zuerst um die anderen kümmern.« Als sie ging, folgte Hauptmann Ryan ihr. »Ich hatte gedacht, daß Ihr vielleicht ein paar Schwierigkeiten im Umgang mit dem Schwert hättet. Die Männer, die Euer Pferd abgesattelt haben, haben mir erzählt, sie hätten abgetrennte Hände und Finger gefunden, die sich am Bauchgurt und an ein paar anderen Stellen verfangen hatten.«
    Kahlan lächelte den Männern im Vorübergehen zu. Sie winkten kurz oder verneigten zum Gruß den Kopf. »Habt Ihr vergessen, wer mein Vater war? Er hat mir den Umgang mit dem Schwert beigebracht.«
    »Mutter Konfessor, das bedeutet doch nicht…«
    »Leutnant Sloan ist tot.«
    Er wurde einen Augenblick lang still. »Ich weiß. Man hat es mir gesagt.« Er stützte sie mit einer Hand unter ihrem Arm, als sie ins Straucheln kam. »Ihr macht keinen sehr guten Eindruck. Selbst einige der Männer, die vergiftet wurden, sahen besser aus als Ihr jetzt.«
    »Das liegt nur daran, daß ich so lange nicht geschlafen habe.« Sie verschwieg ihm, daß sie außerdem wieder von ihrer Kraft Gebrauch gemacht hatte. »Ich bin todmüde.«
    Draußen vor der winzigen Hütte aus Tannenzweigen bot Tossidin ihr einen Napf Bohnen an. Sie hielt sich die Hand vor den Mund, wich zurück und schloß die Augen. Beim Anblick und Geruch des Essens war ihr, als würde sie das Bewußtsein verlieren. Tossidin schien zu begreifen und nahm den Eintopf fort.
    Prindin legte ihr die Hand unter den anderen Arm. »Mutter Konfessor, du mußt essen, aber noch mehr mußt du dich ausruhen.« Sie nickte. »Ich habe dir etwas Tee gebraut, ich dachte, er würde dich beruhigen.« Er deutete mit dem Kinn auf den Unterschlupf. »Er steht drinnen.«
    »Ja, vielleicht hilft Tee, meinen Magen zu beruhigen.« Sie drückte kurz den Arm des Hauptmanns. »Weckt mich am Morgen, wenn es Zeit für den nächsten Angriff ist. Ich werde mit den Männern gehen.«
    »Wenn Ihr ausgeruht genug seid. Nur wenn…« Sie schnitt ihm mit einem Blick das Wort ab. »Gut, Mutter Konfessor. Ich werde Euch persönlich wecken.«
    Im Innern des behaglichen Unterschlupfes nippte sie an dem Tee und schüttelte sich. Ihr drehte sich der Kopf. Sie konnte nur noch ein paar Schlucke nehmen, bevor sie auf ihr Lager fiel. Es würde ihr besser gehen, redete sie sich ein, sobald sie sich ausgeruht hätte. Endlich spürte sie, wie ihre Kraft zum Leben erwachte und mit altvertrauter Energie in ihrer Brust anschwoll.
    Sie rollte sich unter ihrem Fellumhang zusammen und dachte an die tausend Dinge, die erledigt sein wollten. Sie sorgte sich um die Männer, die in diesem Augenblick angriffen, und um die, die als nächste losziehen würden. Sie sorgte sich um alle. Sie waren noch so jung.
    Sie sorgte sich um das, was sie in Gang gesetzt hatte. Den Krieg.
    Aber angefangen hatte sie ihn nicht. Sie hatte sich lediglich geweigert, unschuldige Menschen dem Tod zu überlassen. Sie hatte keine Wahl gehabt. Als Mutter Konfessor trug sie die Verantwortung für die Menschen in den Midlands. Wenn die Imperiale Ordnung nicht aufgehalten wurde, würden ungezählte Tausende durch ihre Hand sterben, und wer überlebte, würde dies als Sklave dieser Ordnung tun.
    Sie dachte an die jungen Frauen im Palast in Ebinissia. Ihre Gesichter zogen an ihrem inneren Auge vorüber. Sie war zu matt, als daß sie hätte um sie weinen können. Wenn sie gerächt wären, war zum Weinen noch genug Zeit.
    Sie schäumte vor Rachegelüsten. Sie beschloß, die Armee der Imperialen Ordnung bis ins Grab zu jagen. Am Morgen wollte sie noch einmal ihre Soldaten gegen den Feind führen. Sie würde es zu Ende bringen. Sie würde dafür sorgen, daß diese Mädchen und all die anderen gerächt wurden.
    Wenn man der Imperialen Ordnung nicht Einhalt gebot, würden nicht nur unschuldige Menschen dahingemetzelt werden, sondern alle Magie würde zugrunde gehen, die gute wie die schlechte, sowie sämtliche Geschöpfe der Magie.
    Richard

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