Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
mußten. Jetzt besaß die Galeanische Armee das nötige Wissen, um den Feind zu besiegen. Was sie getan hatte, war richtig, denn jetzt wußten die Soldaten, was sie zu tun hatten – genau wie sie selbst.
    Diese Armee wußte, was jetzt zu geschehen hatte. Sie dagegen mußte nach Aydindril.
    Nachdem sie sich entschieden hatte, war es, als wäre ihr eine große Last von den Schultern genommen worden, gleichzeitig jedoch war sie ganz von ihrem Ziel erfüllt. Richard, auch wenn er nicht bei ihr war, hatte ihr geholfen, die Wahrheit inmitten all dieses Wirrwarrs zu finden, hatte ihr geholfen, ihre wahre Pflicht zu erkennen.
    Sie sah in die Teetasse, doch hatte sie den Tee längst getrunken und die Tasse war leer. Sie fühlte sich benommen. Ihre Augen wollten nicht offenbleiben. Sie war so müde, daß sie nicht länger aufrecht sitzen konnte.
    Indem sie sich wieder zurücksinken ließ, fragte sie sich, was Richard jetzt wohl tat, wo er sein mochte. Wahrscheinlich bei den Schwestern, wo er lernte, die Gabe zu beherrschen. Sie betete zu den guten Seelen, daß sie ihm halfen zu erkennen, wie sehr sie ihn liebte.
    Ihr Arm war plötzlich zu schwer, um ihn hochzuhalten, und fiel zur Seite. Die Tasse rollte davon.
    Ihr Schlaf war so traumlos wie der Tod.

46. Kapitel
    Sie tauchte in eine Leere ein, eine Ödnis aus brutaler Schwärze, in der jedes Gefühl für Zeit und Raum verlorenging. Sie nahm nichts mehr wahr, was um sie herum geschah. Das schwarze Nichts war jenseits allen Begreifens, allen Trostes.
    Während sie durch die Tiefen jener Leere trieb, spürte sie etwas. Daß es etwas zu spüren gab, entfachte neue Hoffnung in ihr, die Hoffnung, aus diesem gottverlassenen Nichts zu entkommen. Mit diesem kribbelnden Erwachen einer Empfindung klammerte sie sich verzweifelt an Materie, so, als greife sie nach einem Fels in einem weiten, dunklen Strom. Der Versuch, sich aus der erstickenden Dunkelheit zurückzukämpfen, brachte das Gefühl zurück in ihren Körper.
    Sie trieb zurück, ihr Kopf pochte vor dumpfem Schmerz, und benommen versuchte sie zu verstehen, was mit ihr geschah. Irgend jemand rief nach ihr. Mutter Konfessor, riefen sie. Nein, das war nicht ihr Name.
    Dann dämmerte es ihr. Kahlan. Das war ihr Name. Hände rüttelten sie. Irgend jemand rief nach ihr und schüttelte sie.
    Sie kam von ganz weither zurück.
    Kahlan öffnete die Augen, und die Welt drehte sich. Hauptmann Ryan hielt sie an den Schultern gepackt, schüttelte sie, rief ihr etwas zu.
    Sie sog kalte Lüfte tief in ihre Lungen. Sie schob seine Arme fort, mußte sich dann aber wieder auf dem Boden abstützen. Sein Gesicht war sorgenzerfurcht.
    »Mutter Konfessor, geht es Euch gut?«
    »Ich … ich…« Sie sah sich um. Tossidin war ebenfalls da. Sie setzte sich ganz auf und legte ihre kalten Finger an die Stirn. »Mein Kopf … wie spät ist es?«
    »Es wird bald hell.« Mit besorgter Miene sah er über die Schulter zu Tossidin. »Wir sind gekommen, um Euch zu wecken, wie Ihr mir aufgetragen habt. Die Schwertkämpfer sind bereit zum Aufbruch.«
    Kahlan schob ihren Umhang zurück. »Ich bin gleich fertig, dann können wir…«
    Ihr fiel ein, daß sie sich entschlossen hatte, nach Aydindril zu gehen. Sie mußte zu Zedd. Sie mußte Hilfe für Richard beschaffen. Wenn es stimmte, daß der Schleier eingerissen war…
    »Mutter Konfessor, Ihr seht nicht gut aus. Ihr habt eine Menge durchgemacht, seit Tagen nicht geschlafen, und auch jetzt hattet Ihr nur ein paar Stunden Schlaf. Ich denke, Ihr braucht mehr.«
    Ja, das stimmte. Zwar spürte sie, wie ihre Kraft zurückgekehrt war, aber sie fühlte sich ganz sicher nicht erholt. Sie legte ihm die Hand auf den Arm.
    »Hauptmann, ich muß nach Aydindril aufbrechen. Ich muß…«
    Er lächelte sie zaghaft an. »Ruht Euch aus. Ihr seid noch zu erschöpft, um zu reisen. Bleibt hier und ruht Euch aus. Wenn wir zurückkommen, seid Ihr ausgeruht und könnt aufbrechen.«
    Sie nickte, sich immer noch an seinem Ärmel als Stütze klammernd. »Ja. Und dann muß ich aufbrechen. Ich habe gestern abend darüber nachgedacht. Ich muß nach Aydindril. Ich werde mich ausruhen, bis Ihr wieder zurück seid, aber dann muß ich aufbrechen.« Sie sah sich um. Nur Tossidin war da, zusammen mit dem Hauptmann. »Wo steckt Chandalen – und wo ist Prindin?«
    »Mein Bruder ist gegangen, um zu sehen, ob der Feind Wachposten aufgestellt hat oder nicht«, meinte Tossidin, »damit unser Angriff ohne Vorwarnung erfolgt.«
    »Chandalen greift mit den

Weitere Kostenlose Bücher