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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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nur zentimeterweit bewegen konnte, bevor sie in einer Verdickung der Luft feststeckte, die sie gefangenhielt. Erfolglos kämpfte sie gegen die übermächtige Kraft an.
    Der Zauberer hob die Hände. Kahlan sah einen Blitz. Sie schrie auf, als sie einen kalten Schock spürte, der ihren gesamten Körper durchflutete. Es war, als wäre sie nackt in einen eiskalten Fluß gesprungen. Sie zitterte heftig. Die beißende Kälte trieb ihr die Tränen in die Augen. Der kalte Schmerz schien nicht mehr schlimmer werden zu können, tat es aber doch.
    Es war, als würde ihr Innerstes auseinandergerissen, als würde ihr das Herz aus der Brust gezerrt. Sie schrie vor Schmerzen. Benommen vom Schock, stellte sie fest, daß sie auf den Knien lag. Ranson hielt seine Hände über ihren Kopf.
    Als der Schmerz nachließ, überkam sie ein kribbelndes Gefühl von Panik.
    Ihre Kraft war verschwunden.
    Wo sie sie zuvor immer gespürt hatte, meist ohne sich ihrer bewußt zu sein, spürte sie jetzt eine tiefe Leere.
    So oft hatte sie sich gewünscht, sie los zu sein, doch niemals war ihr klargewesen, wie es ohne ihre Magie sein würde. Sie schrie erneut auf. Tränen strömten ihr angesichts der Trostlosigkeit über die Wangen. Sie fühlte sich nackt vor diesem Mob.
    Sie zwang sich, die Tränen zurückzuhalten. Diese Leute sollten die Mutter Konfessor nicht weinen sehen. Nein – diese Leute sollten Kahlan Amnell nicht weinen sehen.
    Ranson zog Prinz Fyrens Schwert aus seiner Scheide. Er trat hinter sie. Er packte ihr Haar mit seiner Faust und riß es fest nach hinten, während sie auf dem kalten Boden kniete.
    Er schnitt ihr das Haar mit dem Schwert ab, kurz, dicht über ihrem Halsansatz. Das Geschorenwerden war fast ein ebensogroßer Schock wie der Verlust ihrer Kraft. Das Haar, das Richard so liebte. Sie verkniff sich ihre Tränen.
    Neville Ranson hielt ihren abgetrennten Haarschopf unter wildem Jubel in die Höhe. Kahlan starrte kniend wie betäubt ins Leere, während ihr Soldaten die Hände auf den Rücken banden. Ranson packte sie am Arm, unterhalb der Schulter, und riß sie auf die Beine.
    »Das wäre also das erste, Mutter Konfessor. Soeben wurdet Ihr Eurer Kraft beraubt und ihres Symbols. Wie ich es Euch versprochen habe. Und nun das übrige.«
    Kahlan schwieg – es gab nichts zu sagen –, als Ranson und eine Gruppe feixender Wachen sie durch den Palast führten. Sie achtete nicht darauf, wohin man sie schleppte. Sie dachte an Richard und hoffte, er werde nie vergessen, wie sehr sie ihn hebte. Sie verlor sich in Erinnerungen an ihn. Sie ließ die Welt ringsum von sich abfallen. Schon bald würde sie auch die Welt des Lebens fahrenlassen. Die Guten Seelen hatten sie verlassen.
    Sie registrierte kaum, was mit ihr geschah. Die Leere, die das Fehlen ihrer Kraft hinterließ, gab ihr das Gefühl, bereits tot zu sein. Erst als sie verschwunden war, wurde ihr bewußt, wieviel ihr die Magie bedeutete, wie sehr sie ein Teil von ihr war. Sie fragte sich, ob diese trostlose Trägheit der Normalzustand der Menschen ohne diese Kraft war. Ohne die Magie zu leben, war für sie unvorstellbar.
    Jetzt sehnte sie den Tod herbei, um diesem Gefühl der Leblosigkeit ein Ende zu machen. Allein Richard hatte sie zusammen mit ihrer Kraft akzeptiert. Sie selbst hatte sie nie völlig akzeptiert, aber Richard hatte es getan. Jetzt war es zu spät. Den Verlust ihrer Magie betrauerte sie mehr als den ihres Lebens. Jetzt wußte sie, was die anderen Geschöpfe der Magie empfanden, wenn ihnen dies geschah. Sie trauerte auch um sie.
    Ranson packte ihren Arm und riß sie zurück, in die schreckliche Gegenwart zurück. Vor einer Eisentür in einem schwach beleuchteten Gang blieb sie stehen. Eine Wachen bearbeitete das rostige Schloß an der Eisentür. Kahlan erkannte die Tür wieder. Hier unten hatte sie Beichten entgegengenommen.
    »Und nun zu meinem zweiten Versprechen, Mutter Konfessor«, sagte Ranson mit einem spöttischen Grinsen. »Jetzt werdet Ihr Eurer Würde beraubt.«
    Kahlan stockte der Atem, als er mit der geballten Faust nach dem Rest ihrer Haare griff und ihren Kopf nach hinten zog. Während sie hilflos war, weil man ihr die Hände schmerzhaft fest hinter dem Rücken gefesselt hatte, weil er ihr Haar in der Faust hielt, küßte Ranson sie auf den Hals.
    Genau dort, wo Darken Rahl sie auf den Hals geküßt hatte.
    Dasselbe Grauen wie damals schoß ihr durch den Kopf, als Darken Rahl sie an derselben Stelle geküßt hatte. Sie schüttelte sich voller Abscheu,

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