Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
Mriswith trotzdem töten.«
    »Andere haben die Klinge auch schon benutzt. Sie hatten nicht einmal die Gabe, noch viel weniger subtraktive Magie.«
    »Sie haben nicht wirklich die Magie des Schwertes eingesetzt. Die Klinge wurde für dich gemacht. Sie ist ein Hilfsmittel, so wie Prophezeiungen und die Mriswiths Hilfsmittel sind, die man dir durch die Zeit hindurch zukommen läßt.«
    »Ich glaube nicht, daß ich einer dieser Kriegszauberer bin.«
    »Magst du Fleisch?«
    »Was hat das damit zu tun?«
    »Du bist ein Kind der Ausgewogenheit. Zauberer müssen sich selbst ausgleichen, die Dinge, die sie tun, ihre Kraft. Kriegszauberer essen selten Fleisch. Ihre Enthaltsamkeit in diesem Punkt ist ein Ausgleich für das Töten, zu dem sie gelegentlich gezwungen sind.«
    »Tut mir leid, Ann, aber ich kann einfach nicht glauben, daß ich subtraktive Magie besitze.«
    »Deshalb bist du eine solche Gefahr. Jedesmal, wenn du Magie begegnest, lernt dein Han mehr darüber, wie es dich schützen und dir dienen kann, obwohl du selbst gar nicht merkst, daß es etwas dazulernt. Der Rada’Han hilft ihm nur beim Wachsen.
    Du tust Dinge, ohne die Wichtigkeit oder den Grund zu kennen, wie zum Beispiel, als du dich zum schwarzen Zauberersand hingezogen fühltest und ihn nahmst oder als du den runden Skrinknochen von Adie mitgenommen hast.«
    Richards Brauen zogen sich zusammen. »Adie kennt Ihr auch?«
    »Ja. Sie hat deinem Vater und mir geholfen, durch den Paß zu gelangen, damit wir das Buch der Gezählten Schatten zurückholen konnten.«
    »Welchen runden Knochen meint Ihr?«
    Richard bemerkte, wie ihre Augen kurz alarmiert aufblitzten.
    »Adie hatte einen runden Knochen, in den ringsum Bestien geschnitzt waren. Es handelt sich um einen Gegenstand von großer Kraft. Bestimmt hat dich deine subtraktive Magie zu ihm hingezogen.«
    Richard erinnerte sich, den runden Knochen oben auf einem Regal gesehen zu haben. »Ich habe so etwas in ihrem Haus gesehen, aber ich habe den Knochen nicht mitgenommen. Ich würde niemals etwas nehmen, was mir nicht gehört. Vielleicht besitze ich also in Wirklichkeit doch keine subtraktive Magie?«
    Sie richtete sich auf. »Nein. Er ist dir aufgefallen. Daß du ihn nicht mitgenommen hast, bedeutet bloß, daß deine Kraft noch nicht genug entwikkelt war, um dich zu dem Skrinknochen ebenso hinzuziehen wie zu dem schwarzen Sand – und zwar deshalb, weil du den Rada’Han noch nicht getragen hast.«
    Richard war unschlüssig. »Ist das ein Problem?«
    Sie lächelte. Ihm kam dieses Lächeln gezwungen vor. »Nein. Adie würde diesen Knochen mit ihrem Leben verteidigen. Sie weiß, wie wichtig er ist. Du kannst ihn später wiederfinden.«
    »Was kann man damit tun?«
    »Er hilft, den Schleier zu beschützen. Von einem Kriegszauberer benutzt, der wie du über beide Kräfte verfügt, ruft er den Skrin herbei. Die Skrin sind eine Kraft, die dafür sorgt, daß die Welten getrennt bleiben. Man könnte sie als Wächter der Grenze zwischen den Welten bezeichnen.«
    »Und wenn er in die falschen Hände gerät? In die Hände eines Menschen, der dem Hüter helfen will?«
    Sie zupfte an seinem Hemd, drängte ihn, sich zu erheben. »Du machst dir zu viele Gedanken, Richard. Ich habe noch zu tun. Du mußt mich jetzt damit allein lassen. Gib dein Bestes, Kind, und lerne. Lerne, dein Han zu berühren, es zu beherrschen. Du mußt lernen, wenn du dem Schöpfer eine Hilfe sein willst.«
    Richard drehte sich wieder zu ihr um. Ihr Blick war ins Ferne gerichtet.
    »Ann, wozu will der Hüter die Welt der Lebenden? Was bringt ihm das? Was ist sein Ziel?«
    Sie gab die Antwort mit leiser, entrückter Stimme. »Der Tod ist die Antithese des Lebens. Es ist der Lebenszweck des Hüters, die Lebenden zu verschlingen. Sein Haß für das Leben kennt keine Grenzen. Sein Haß ist genauso ewig wie sein Gefängnis des Todes.«

62. Kapitel
    Richard hatte sich vollkommen in seinen Gedanken verloren, als er auf die Steinbrücke zusteuerte. Tagelang hatte er sich in sein Zimmer zurückgezogen und nachgedacht. Wenn die Schwestern kamen, um ihm seinen Unterricht zu geben, war er nur halbherzig bei der Sache. Mittlerweile hatte er Angst, er könnte tatsächlich sein Han berühren.
    Warren war Tag und Nacht in den Gewölbekellern beschäftigt, überprüfte, was Richard ihm gesagt hatte, und suchte nach weiteren Hinweisen. Irgend etwas mußte dran sein, an dem, was die Prälatin ihm erzählt hatte – warum sonst hätte der Hüter das Tor nicht längst

Weitere Kostenlose Bücher