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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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benutzen sollen, wenn er dazu in der Lage war.
    Er mußte ein wenig raus. Der Kopf schien ihm zu platzen. Er wollte einfach eine Weile fort vom Palast.
    Plötzlich tauchte Pasha an seiner Seite auf. »Ich habe schon nach dir gesucht.«
    Er ging weiter und starrte geradeaus. »Warum?«
    »Ich wollte einfach bei dir sein.«
    »Also, ich habe jedenfalls vor, einen Spaziergang hinaus aufs Land zu machen.«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Gegen einen Spaziergang hätte ich nichts einzuwenden. Darf ich mitkommen?«
    Richard sah sie an. Sie trug ihr hauchdünnes, kastanienbraunes Kleid, das mit dem V-Ausschnitt. Der Tag war kühl. Wenigstens hatte sie einen ganz brauchbar aussehenden violetten Umhang an. In den Ohren trug sie große goldene Ringe. Ihr Gürtel paßte zur Halskette, er wies dieselbe Art goldener Medaillons auf. Sie sah verführerisch aus, so wie sie vor ihm stand, wenn es auch nicht gerade die richtige Bekleidung für eine ländliche Wanderung war.
    »Hast du wieder diese Pantöffelchen an?«
    Sie streckte einen Fuß vor, um ihm ihre handgearbeiteten Lederstiefel zu zeigen. »Habe ich mir extra anfertigen lassen, damit ich mit dir wandern kann.«
    Extra anfertigen lassen, dachte er. Richard erinnerte sich, wie verletzt sie gewesen war, als er ihr erklärt hatte, das blaue Kleid stehe ihr nicht gut. Er wollte sie nicht verletzen, indem er sie fortschickte. Sie versuchte nur, ihm zu gefallen. Vielleicht täte ihm die Gesellschaft eines lächelnden Gesichtes ganz gut, überlegte er.
    »Also gut, von mir aus. Du kannst mitkommen, solange du keine fröhlichen Plaudereien von mir erwartest.«
    Schmunzelnd hakte sie sich bei ihm ein. »Ich bin schon glücklich, wenn ich dich nur begleiten darf.«
    Zumindest hielt ihm Pasha an seinem Arm die meisten Frauen fern, als sie die Stadt durchquerten. Die, die sich trotzdem dreist an ihn ranmachten, handelten sich einen wütenden Blick von Pasha ein. Wer diesem wütenden Blick die Stirn bot, bekam etwas anderes zu spüren, eine Berührung durch ihr Han. Die Frauen schrien auf, sobald sie etwas Unsichtbares zwackte, und machten sich auf und davon.
    Inzwischen begriff Richard, warum der Palast Zauberer heranzüchtete. Sie versuchten einen Zauberer mit additiver und Subtraktiver Magie hervorzubringen.
    Und jetzt hatten sie einen.
    Schweigend wanderten sie hinauf in die Hügel, die ins goldene Licht der späten Nachmittagssonne getaucht waren. Hier draußen, in den offenen, felsigen Hügeln, von denen man die Stadt überblicken konnte, fühlte Richard sich besser. Auch wenn es eine Selbsttäuschung war, er fühlte sich frei. Plötzlich wünschte er sich, Pasha wäre nicht mitgekommen. Seit Tagen war er nicht mehr hergekommen, um Gratch zu besuchen. Wahrscheinlich war Gratch schon ganz verzweifelt.
    Er wußte nicht recht, was er als nächstes tun sollte. Er wußte nicht, ob alles stimmte, was die Prälatin gesagt hatte, er wußte auch nicht, wovor er sich mehr fürchtete – davor, daß es eine Lüge war oder die Wahrheit.
    Pashas Hand auf seinem Arm verkrampfte sich. Das riß ihn aus seinen düsteren Grübeleien und ließ ihn stehenbleiben. Sie sah sich nervös um. An der Art, wie sie durch ihren Mund atmete, konnte er erkennen, daß sie sich fürchtete.
    »Was ist?« fragte er.
    Ihr Blick wanderte suchend über die umliegenden Felsen. »Richard, hier draußen ist irgendwas. Bitte, laß uns umkehren.«
    Richard zog das Schwert. Das einzigartige Klirren erfüllte die stille Nachmittagsluft. Er spürte nichts, kein Gefühl von Gefahr, doch offenkundig hatte Pashas Han etwas gespürt, das ihr angst machte.
    Pasha stieß einen leisen Schrei aus. Richard wirbelte herum. Gratchs Kopf schob sich hinter einem Felsen vor. Pasha wich zurück. »Schon gut, er tut dir nichts.«
    Gratch lächelte zögernd und zeigte seine Reißzähne, während er sich zu seiner vollen Größe aufrichtete.
    »Töte ihn!« kreischte sie. »Das ist eine wilde Bestie!«
    »Beruhige dich, Pasha. Er tut dir nichts.«
    Sie wich noch weiter zurück. Gratch stand da, blickte von Richard zu Pasha und wußte nicht, was er tun sollte. Richard wurde klar, daß sie möglicherweise ihr Han benutzen würde, um dem Gar weh zu tun, also stellte er sich zwischen die beiden.
    »Richard! Geh dort weg! Man muß ihn töten! Das ist eine Bestie!«
    »Er wird dir nichts tun. Ich kenne ihn. Pasha…«
    Sie machte kehrt und lief davon, ihr violetter Umhang flatterte hinter ihr her. Stöhnend verfolgte Richard, wie sie von einem Fels

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