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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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oder überhaupt alles zu tun, was dir beliebt. Aber welche anderen Pflichten hast du noch?«
    »Vermutlich habe ich dir nie von all den anderen Dingen erzählt, die es mit sich bringt, wenn man Mutter Konfessor ist. Es war nicht wichtig damals. Ich war überzeugt, daß wir niemals zusammenbleiben könnten. Ich dachte, wir würden sterben. Und selbst wenn es uns irgendwie gelingen würde, zu gewinnen, dachte ich, du müßtest zurück nach Westland und ich würde dich nie wiedersehen.«
    »Du meinst jenen Teil, in dem es heißt, du seist mehr als eine Königin?«
    Sie nickte. »Der Zentralrat der Midlands in Aydindril besteht aus Vertretern der wichtigeren Länder der Midlands. Mehr oder weniger ist es der Zentralrat, der die Midlands regiert. Obwohl die Länder unabhängig sind, unterwerfen sie sich dem Wort des Zentralrats. Auf diese Weise werden in der gesamten Konföderation der Länder die gemeinsamen Ziele geschützt, und der Frieden bleibt gewahrt. Und so bringt man auch die Leute dazu, miteinander zu reden, anstatt sich zu bekriegen. Sollte ein Land ein anderes angreifen, würde man dies als einen Angriff auf die Einheit betrachten, gegen die Gesamtheit, und diese Gesamtheit würde die Aggression niederwerfen. Könige, Königinnen, Herrscher, Beamte, Kaufleute und andere suchen den Zentralrat mit ihren Eingaben auf: Handelsverträge, Grenzabkommen, Übereinkünfte, die die Magie betreffen – es gibt eine endlose Liste mit Wünschen und Begehren.«
    »Verstehe. In Westland ist es ganz ähnlich. Der Rat dort regiert auf ganz ähnliche Weise. Auch wenn Westland längst nicht groß genug für verschiedene Königreiche ist, so gibt es doch Bezirke, die sich selbst verwalten, in Kernland jedoch von Räten vertreten werden.
    Da mein Bruder erst Rat, dann Oberster Rat war, habe ich einiges von der Regierung mitbekommen. Ich sah, wie Räte kamen, um ihre Bitten vorzutragen. Als Führer habe ich sie ständig nach Kernland hinein und wieder hinausbegleitet. Aus den Gesprächen mit ihnen habe ich eine Menge gelernt.«
    Richard verschränkte die Arme. »Und welche Rolle spielt die Mutter Konfessor nun dabei?«
    »Nun, der Zentralrat regiert die Midlands…« Sie räusperte sich und blickte auf ihre Hände, die in ihrem Schoß gefaltet lagen. »… und die Mutter Konfessor herrscht über den Zentralrat.«
    Er löste seine Arme. »Willst du damit sagen, daß du über sämtliche Könige und Königinnen herrschst? Über alle Länder? Die gesamten Midlands?«
    »Nun, ich denke, auf gewisse Weise schon. Du mußt wissen, daß nicht alle Länder im Zentralrat vertreten sind. Einige sind zu klein, wie Königin Milenas Tamarang oder das Volk der Schlammenschen, und ein paar andere sind Länder der Magie, das Land der Irrlichter zum Beispiel. Die Mutter Konfessor ist die Fürsprecherin dieser kleineren Länder. Überließe man es ihnen selbst, ihre Anliegen vorzutragen, würde der Rat beschließen, diese kleineren Länder zu zerstückeln. Es wäre ein leichtes, die Armeen dazu hätte er. Allein die Mutter Konfessor tritt für die ein, die keine Stimme haben. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß die Länder häufig nicht einer Meinung sind. Einige von ihnen sind seit Menschengedenken miteinander verfeindet. Häufig kommt es im Rat zum Patt, oder die verschiedenen Vertreter beharren hartnäckig auf ihren Vorstellungen, zum Nachteil der übergeordneten Interessen der Midlands. Die Mutter Konfessor verfolgt kein anderes Interesse als das Wohl der Midlands.
    Ohne Führung würden die verschiedenen Länder sich im Zentralrat nur über Machtfragen streiten. Diesen engstirnigen Interessen stellt sich die Mutter Konfessor entgegen. So wie die Mutter dank ihrer magischen Kräfte oberste Richterin der Wahrheit ist, so ist sie auch die oberste Richterin der Macht. Das Wort der Mutter Konfessor ist Gesetz.«
    »Du erklärst also sämtlichen Königen und Königinnen und all den Ländern, was sie zu tun haben?«
    Sie ergriff eine seiner Hände und hielt sie fest. »Ich – und das haben die meisten Mütter Konfessor vor mir getan – lasse dem Zentralrat bei seinen Entscheidungen freie Hand. Doch wenn sie sich nicht einigen können oder keine gerechte Lösung finden, dann geht dies meist zu Lasten derer, die nicht vertreten sind. Erst dann schreite ich ein und erkläre ihnen, was geschehen soll.«
    »Und sie tun immer, was du sagst.«
    »Immer.«
    »Warum?«
    Sie schöpfte tief Luft. »Nun, sie wissen, wenn sie sich nicht der Führung der

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