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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Zeitlang still. »Sie hat mich im Tal auf der anderen Seite der Hügel rings um die Feuerstelle abgesetzt. Ich bin durch die Höhle gegangen.«
    Er sah sie nicht an. Kahlan schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr. »Und gab es in der Höhle tatsächlich ein Ungeheuer? Einen Shadrin?«
    Er atmete tief durch und blickte über die unbebaute Fläche hinweg. »Allerdings. Und noch etwas anderes.« Sie legte ihm die Hand auf die Schulter. Er ergriff sie und küßte sie auf den Handrücken, immer noch in die Ferne blickend. »Ich dachte, ich müßte dort sterben, einsam und allein. Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen.« Dann schien er die Erinnerung abzuschütteln, stützte sich auf einen Ellbogen und sah sie mit seinem schiefen Lächeln an.
    »Der Shadrin hat ein paar Narben hinterlassen, die noch nicht verheilt sind. Aber ich müßte meine Hosen ausziehen, wenn ich sie dir zeigen wollte.«
    »Ach, wirklich?« Kahlan lachte derb. »Ich glaube, ich sollte besser einen Blick darauf werfen … um zu sehen, ob alles noch in Ordnung ist.«
    Sie sah ihm tief in die Augen, und ganz plötzlich wurde ihr bewußt, daß die meisten Ältesten sie beobachteten. Sie spürte, wie ihr Gesicht heiß wurde. Sie schnappte sich einen Reiskuchen und nahm schnell einen Bissen, heilfroh darüber, daß die anderen ihre Worte nicht verstehen konnten. Hoffentlich wußte niemand den Blick in ihren Augen zu deuten. Sie machte sich Vorwürfe, weil sie nicht darauf geachtet hatte, wo sie war. Richard setzte sich wieder auf. Kahlan beugte sich zu einer kleinen Schale mit gebratenen Rippchen hinüber, die dem Anschein nach vom Wildschwein stammten, und stellte sie ihm in den Schoß.
    »Hier. Probier mal hiervon.«
    Sie schaute zu einer Gruppe Frauen hinüber, hielt den Reiskuchen in die Höhe und lächelte. »Sie sind ausgezeichnet.« Die Frauen nickten zufrieden. Sie drehte sich wieder zu Richard um. Er starrte in die Schale mit dem Fleisch. Sein Gesicht war blaß.
    »Nimm es fort«, sagte er leise.
    Kahlan nahm ihm erstaunt die Schale aus dem Schoß und stellte sie hinter sich ab. Sie rutschte näher an ihn heran. »Richard, was ist denn?«
    Er starrte immer noch in seinen Schoß, als wäre die Schale noch dort. »Ich weiß es nicht. Ich habe das Fleisch gesehen, dann habe ich es gerochen. Mir ist schlecht davon geworden. Es kam mir vor, als wäre es einfach nur ein totes Tier. Als würde ich ein totes Tier essen, das dort vor mir liegt. Wie kann man ein totes Tier verspeisen, das einfach nur so daliegt?«
    Kahlan wußte nicht, was sie sagen sollte. Er sah gar nicht gut aus. »Ich glaube, ich weiß, was du meinst. Man hat mir auch schon einmal Käse zu essen gegeben, als mir übel war. Ich habe alles wieder ausgespuckt. Die Leute dachten, es würde mir guttun, und gaben mir jeden Tag mehr davon zu essen. Und ich spie alles wieder aus, bis es mir besserging. Vielleicht ist es bei dir ähnlich, weil du diese Kopfschmerzen hast.«
    »Vielleicht«, meinte er mit schwacher Stimme. »Ich war lange im Palast des Volkes. Dort ißt man kein Fleisch. Darken Rahl ißt – oder aß – kein Fleisch, also wurde im Palast keines aufgetischt. Vielleicht habe ich mich daran gewöhnt, kein Fleisch zu essen.«
    Sie rieb ihm über den Rücken, während er seinen Kopf in die Hände nahm und sich mit den Fingern durch die Haare fuhr. Erst der Käse, jetzt das Fleisch. Seine Eßgewohnheiten wurden so merkwürdig wie die eines … Zauberers.
    »Kahlan … es tut mir leid, aber ich muß irgendwohin, wo es ruhig ist. Mein Kopf tut wirklich weh.«
    Sie legte ihm die Hand auf die Stirn. Seine Haut fühlte sich kalt und feucht an. Er sah aus, als könnte er jeden Augenblick zusammenklappen. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihrer Magengegend breit.
    Kahlan wandte sich an den Vogelmann. »Richard fühlt sich nicht gut. Er braucht ein wenig Ruhe. Ist das in Ordnung?«
    Anfangs glaubte er zu wissen, weshalb sie fortwollten. Sein Lächeln verblaßte jedoch, als er ihr besorgtes Gesicht sah. »Bring ihn zum Haus der Seelen. Dort ist es ruhig. Niemand wird ihn dort behelligen. Hole Nissel, wenn du es für nötig hältst.« Zögernd kehrte sein Lächeln zurück. »Vielleicht hat er zuviel Zeit auf dem Drachen verbracht. Ich danke den Seelen, daß mein Fluggeschenk nur von kurzer Dauer war.«
    Sie nickte, brachte es aber nicht fertig, groß zu lächeln. Sie verabschiedete sich schnell von den anderen und wünschte ihnen eine gute Nacht. Dann hob sie ihre beiden Rucksäcke vom

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