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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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oben, eine unten. Es hielt ihn nicht davon ab, die Zielscheibe zu treffen. Sie konnte seine Konzentration nicht stören. Ihr Atem ging immer schneller.
    Sie beschloß, das Spiel zu gewinnen. Lächelnd preßte sie sich fester an seinen Körper und vergrößerte ihre Reichweite.
    »Kahlan!« Ihm stockte der Atem. »Kahlan … das ist nicht fair!« Er hielt den Bogen immer noch gespannt, doch seine Zielsicherheit ließ nach. Er gab sich alle Mühe, sie wiederzufinden.
    Zärtlich sog sie ein Ohrläppchen zwischen ihre Lippen und küßte dann sein Ohr. »Du hast gesagt, man muß schießen können, ganz gleich, was passiert«, flüsterte sie, während sie ihre Hand noch tiefer schob.
    »Kahlan…« Seine Stimme klang schrill und angestrengt. »Das ist nicht fair … das ist geschummelt!«
    »Was auch passiert. Das waren genau deine Worte. Du mußt in der Lage sein, den Schuß auch unter Druck abzugeben.« Sie fuhr ihm mit der Zunge ins Ohr. »Ist der Druck auch groß genug, mein Liebster? Kannst du noch? Kannst du noch schießen?«
    »Kahlan…«, keuchte er. »Du schummelst…«
    Sie lachte kehlig und drückte zu. Er keuchte und ließ die Sehne los. Am Flug erkannte sie, daß sie den Pfeil nie wiedersehen würden.
    »Ich glaube, du hast danebengeschossen«, hauchte sie ihm ins Ohr.
    Er drehte sich in ihren Armen um und ließ den Bogen fallen. Mit hochrotem Kopf schloß er sie in seine Arme.
    Er küßte sie aufs Ohr. »Nicht fair«, murmelte er mit heißem Atem. »Du schummelst.« Als er ihr Ohr mit den Lippen berührte, blieb ihr die Luft weg.
    Sie hielt sich fest, als er ihren Kopf an den Haaren nach hinten zog und ihren Hals mit seinen heißen Lippen berührte. Sie schauderte. Sie versuchte noch, sich durch das Hochziehen ihrer Schulter zu retten, dann stieß sie eine Mischung aus Lachen und Stöhnen aus, als ihr die Welt entgegenfiel und sie sich plötzlich unter ihm auf dem Boden wiederfand. Sie brachte gerade noch das meiste von ›Ich liebe dich‹ hervor, dann küßte er sie, und sie schlang ihm die Arme um den Hals. Luft bekam sie keine. Sie hätte sie auch nicht gewollt.
    Sie überlegte gerade, wann seine Hände sich für ihre Untaten rächen würden, da sprang Richard auf die Füße.
    Im Nu hatte er sein Schwert gezogen.
    Die Leidenschaft in seinen Augen war der Wut gewichen. Der Zorn des Schwertes der Wahrheit blitzte in seinem Gesicht auf. Das Klirren des Stahls wurde vom Wind davongetragen. Er stand da mit offenem Hemd, mit nackter und vor Zorn bebender Brust. Sie stützte sich auf den Ellenbogen.
    »Was ist los, Richard?«
    »Da kommt etwas in unsere Richtung. Hinter mich, rasch!«
    Kahlan sprang auf die Beine, schnappte sich ihren Bogen und legte einen Pfeil auf die Sehne. »Etwas?«
    Sie sah, wie sich ein Stück entfernt das Gras bewegte, und es war nicht der Wind, der es neigte.

12. Kapitel
    Ein fleckig-grauer Kopf kam durch das hohe Gras auf sie zugesprungen. Was immer es war, sehr groß war es nicht. Kahlan fragte sich, ob es vielleicht ein weiterer Screeling sein konnte. Der Gedanke ließ sie die Bogensehne spannen, bis die Pfeilspitze ihren Griff am Bogen und die Sehne ihre Wange berührte. Verzweifelt überlegte sie, ob sie den Schuß würde abfeuern können, wenn er sie tatsächlich angriff. Wenn auch ein Pfeil nach dem, was sie bislang gesehen hatte, gegen einen Screeling kaum etwas nützen würde. Aber vielleicht konnte sie ein weiteres Mal den Blitz herbeirufen.
    Richard hielt sie mit seinem Arm zurück. »Warte.«
    Eine gedrungene, haarlose Gestalt mit langen Armen und großen Füßen, bekleidet nur mit einer von Trägern gehaltenen Hose, brach vor ihnen durch das Gras. Blinzelnde gelbe Augen starrten auf die Pfeilspitze, die genau zwischen sie zielte.
    Ein spitzzahniges Grinsen spaltete sein Gesicht. »Hübsche Lady«
    Es war der Gefährte der Hexe Shota.
    »Samuel«, fuhr Richard ihn knurrend an. »Was tust du hier?«
    Das garstige Wesen stieß einen Zischlaut aus und grabschte nach dem Schwert. »Meins! Gib her!«
    Richard schwang die Klinge drohend. Samuel schnitt einen Schmollmund und zog seinen Arm zurück. Richard legte die Schwertspitze in die grauen Hautfalten an Samuels Hals. »Ich habe dich gefragt, was du hier tust!«
    Von unten kam ein haßerfüllter Blick. »Die Herrin will dich.«
    »Geh allein zurück nach Hause. Wir gehen nicht in die Weite Agaden.«
    Er betrachtete Richard mit einem seiner gelben Augen. »Herrin ist nicht in Agaden.« Er drehte sich um, stellte sich auf die

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