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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Zehenspitzen, um über das Gras hinwegblicken zu können, und zeigte mit einem langen, plumpen Finger nach hinten auf die Stelle, wo das Dorf der Schlammenschen lag. »Herrin wartet dort auf dich. Wo diese Menschen alle zusammen leben.« Er warf Richard einen wütenden Blick zu. »Hat gesagt, wenn du nicht kommst, bringt sie sie um, und Samuel kann sich ein Süppchen aus ihnen kochen.« Sein Grinsen kehrte zurück.
    Richard biß wütend die Zähne zusammen. »Wenn sie auch nur einem einzigen etwas…«
    »Hat gesagt, sie tut ihnen nichts … wenn du zu ihr kommst.« »Was will sie?«
    »Dich.«
    »Und was will sie von mir?«
    »Hat Herrin Samuel nicht gesagt. Hat nur gesagt, ich soll dich holen.«
    Kahlan hatte die Bogensehne halb entspannt. »Richard, Shota hat gesagt, sie bringt dich um, wenn sie dich noch einmal sieht.«
    Er behielt Samuel im Blick, während er antwortete. »Nein. Sie hat gesagt, sie bringt mich um, wenn ich jemals in die Weite Agaden zurückkehre. Aber dort ist sie nicht.«
    »Aber…«
    »Wenn ich nicht gehe, bringt sie jemanden um, hat sie gesagt. Glaubst du ihr etwa nicht?«
    »Doch … aber vielleicht tötet sie dich trotzdem.«
    Er stöhnte, dann mußte er lächeln. »Töten, mich? Das glaube ich nicht. Sie mag mich. Ich habe ihr das Leben gerettet. Wenigstens mittelbar.«
    Kahlan wurde wütend. Shota hatte schon einmal versucht, ihn zu verhexen, und das hatte ihr überhaupt nicht gefallen. Im Verein mit den Schwestern des Lichts war Shota so ungefähr der letzte Mensch, den Kahlan je wiedersehen wollte. »Mit gefällt das nicht.«
    Richard warf ihr einen verstohlenen Blick zu. »Wenn du eine bessere Idee hast, sprich nur.«
    Kahlan machte ihrem Ärger Luft. »Wir haben wohl keine andere Wahl. Aber sieh zu, daß sie ihre Finger von dir läßt.«
    Richard sah sie verblüfft an, dann wandte er sich an den Gefährten der Hexe. »Geh du vor, Samuel, und vergiß nicht, wer das Schwert trägt. Und denke daran, was ich dir beim letzten Mal versprochen habe. Wenn du irgend etwas zu unserem Nachteil unternimmst, stecke ich dich vielleicht doch noch in den Topf.«
    Samuel musterte die Klinge einen Augenblick, dann machte er ohne ein weiteres Wort kehrt, zog los und vergewisserte sich mit einem Blick über die Schulter, ob sie ihm auch folgten. Richard ließ das Schwert blank, schlang sich den Bogen über die Schulter und schob sich zwischen Kahlan und Samuel. Samuel sprang vor ihnen durch das Gras, drehte sich gelegentlich um und zischte sie an.
    Kahlan folgte Richard dicht auf den Fersen. »Sie soll es nur nicht wagen, mir noch einmal Schlangen auf den Leib zu hetzen. Keine Schlangen!« sagte sie mit Nachdruck. »Das meine ich ernst!«
    »Als hätten wir die Wahl«, murrte Richard.
    Es war fast dunkel, als sie das Dorf erreichten. Sie kamen von Osten und sahen sofort, daß sich die gesamte Dorfbevölkerung dichtgedrängt am Südende des Gemeindeplatzes versammelt hatte, beschützt von bewaffneten Jägern, die Schulter an Schulter standen. Kahlan wußte, daß die Schlammenschen eine Todesangst vor der Hexe hatten. Sie wagten nicht einmal, ihren Namen auszusprechen.
    Allerdings hatte jeder, der sie kannte, eine Todesangst vor der Hexe – Richard und Kahlan eingeschlossen. Shota hätte sie beim letzten Mal getötet, hätte Richard nicht einen von ihr gewährten Wunsch benutzt, um sie zu retten. Noch mehr Wünsche würde sie Richard allerdings sicher nicht gewähren.
    Samuel führte sie durch die engen Gassen zum Haus der Seelen, als hätte er sein ganzes Leben hier verbracht. Er stieß ein gurgelndes Lachen aus, sprang voran und sah sich gelegentlich nach ihnen um. Mit blutleeren Lippen grinste er sie an, als wüßte er etwas, das sie nicht wußten. Als Richard ihn wegen seines zähnefletschenden Grinsens mit dem Schwert anstieß, fing er an zu knurren und zu zischeln, und seine gelben Augen leuchteten im schwächer werdenden Licht auf.
    Samuel legte die langfingrige Hand auf den Riegel des Seelenhauses. »Die hübsche Lady wartet hier. Bei mir. Herrin will nur den Sucher sehen.«
    »Richard, ich gehe mit rein«, meinte Kahlan entschieden.
    Er sah sie von der Seite an, dann musterte er Samuel. »Mach die Tür auf.«
    Samuel riß die Tür mit einem kräftigen Arm zurück und sah ihn aus seinen leuchtenden gelben Augen wütend an. Richard ließ das Schwert gezückt und gab Kahlan zu verstehen, daß sie mit hineinkommen solle. Die Tür schloß sich knarrend hinter ihnen; auf der anderen Seite blieb ein

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