Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition)
es kaum erwarten kannst, endlich zu essen, kannst du mir ja in der Küche helfen. Rick, reich Josh bitte ein Glas Wein.“
Widerwillig folgte Ashley ihrer Schwester in die Küche. Sie wusste genau, was jetzt kommen würde, besonders da Melanie ihr ebenfalls folgte.
„Du bist gerade mal einen Tag in der Stadt, und schon hast du dir einen tollen Mann geangelt“, zog Maggie Ashley auf, während sie ihr ein Platzdeckchen reichte.
„Mach dich nicht lächerlich“, erwiderte Ashley. „Ich weiß doch gar nichts über ihn.“
Melanie strahlte. „Wie gut, dass dir genügend Zeit zur Verfügung steht, das zu ändern.“
„Selbst wenn ich interessiert wäre … Was sagt dir denn, dass Josh nicht bereits in festen Händen ist?“
„Oh, bitte“, wehrte Maggie ab. „Hast du nicht bemerkt, wie er dich anguckt? Er sieht so aus, als könnte er sein Glück kaum fassen, eine Frau wie dich kennengelernt zu haben.“
„Drew hat mich auch mal so angesehen“, bemerkte Ashley trocken.
„Nein, das hat er nicht“, widersprach Maggie verächtlich. „Drew hat dich angesehen, als ob du ein wertvoller Besitz wärst wie sein BMW oder seine goldene Armbanduhr.“
Ashley wusste, dass Maggie recht hatte, aber sie rollte trotzdem theatralisch die Augen. „Könnten wir das Abendessen bitte mit so wenig Demütigungen wie möglich hinter uns bringen? Versuch nicht, mich vor Josh so hinzustellen, als ob ich irgendein leidendes Geschöpf wäre, das dringend etwas Aufmunterung und Zuwendung braucht.“
„Das ist gar nicht nötig“, erwiderte Maggie zuversichtlich. „Josh kommt mir vor wie ein Mann, der die Dinge selbst in die Hand nimmt.“
„Ich bin nicht hier, um mich auf Männer einzulassen, die ich kaum kenne“, wehrte Ashley ab.
„Aber du kannst dich ja wenigstens etwas freundlicher geben“, bat Melanie. „Jetzt geh, und lege das Platzdeckchen für Josh hin. Und dann setz dich neben ihn. Maggie und ich werden gleich das Abendessen bringen.“
Ashley musste gegen ihren Willen lachen. „Ihr beide gebt nie auf, was? Nur weil ihr jetzt gut verheiratet seid, heißt das noch lange nicht, dass jeder den Wunsch hat, sich einen Mann zu angeln. Solltet ihr es vergessen haben, es ist durchaus möglich, auch als Single ein erfülltes und zufriedenes Leben zu führen.“
„Schon möglich“, räumte Maggie skeptisch ein, „aber du kannst uns dann zumindest nicht vorwerfen, wir wollten nicht, dass du genauso glücklich wirst wie wir. Ihr habt mir damals geholfen, mit Rick zusammenzukommen. Dies hier ist meine Chance, dir einen Gefallen zu tun. Und Melanies Chance ebenfalls.“
„Ich betrachte das nicht als Gefallen“, meinte Ashley.
Maggie lächelte. „Ich bin sicher, dass deine Einstellung sich ändern wird.“
Melanie nickte und fügte dann schmunzelnd hinzu: „Gut Ding will eben Weile haben.“
Josh war nicht entgangen, dass Ashley sich bewusst nicht neben ihn, sondern an die andere Seite des Tisches gesetzt hatte – sehr zum Missfallen von Maggie. Er dagegen war sogar ein wenig erleichtert. Ashley überwältigte ihn geradezu. Er brauchte diesen Abstand zwischen sich und ihr, um ruhig atmen zu können.
Außerdem hatte er Stephanie noch immer nicht angerufen. Es war eine Frage der Ehre, die Dinge erst mal zu klären, bevor er sich einer anderen Frau zuwandte. Und wenn Ashley ihm zu nahe kam, könnte es sein, dass er gegen seinen Willen versuchen würde, noch heute Nacht mit ihr ins Bett zu steigen. Himmel, dass er überhaupt an solch eine Möglichkeit dachte, war ein äußerst schlechtes Zeichen. Schließlich war er hierher gekommen, um einige Dinge zu klären, und nicht, um sich noch tiefer in Schwierigkeiten zu manövrieren.
Er war immer ein Mann gewesen, der gründlich nachdachte, bevor er eine Entscheidung traf. Unter anderem hatte er so lange das Für und Wider einer Ehe mit Stephanie abgewogen, bis er diese Möglichkeit praktisch zu Tode gedacht hatte. Das war einer der Gründe gewesen, warum es – glücklicherweise – nie zu einer Hochzeit gekommen war. Mit anderen Worten: Stephanie hatte ihm immer noch Raum gegeben, klare Gedanken zu fassen.
Bei der Frau, die ihm gegenübersaß, war das anders. Bei ihr reagierte sein Körper so stark, dass sein gesunder Menschenverstand augenblicklich ausgeschaltet wurde. Als er Mike und Melanies Angebot annahm, hatte er nicht geahnt, dass er Ashley hier treffen würde. Als er dann jedoch ihren Wagen in der Einfahrt sah, schlug sein Herz plötzlich so schnell, dass er
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