Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition)
scheint sich hier im Rose Cottage zu wiederholen.“
Nicht dieses Mal, dachte Josh.
Natürlich fühlte er sich zu Ashley hingezogen, ohne Zweifel. Und natürlich wollte er sie öfter sehen, solange er hier war. Aber sein Leben steckte in einer Krise, und etwas sagte ihm, dass es ihr ähnlich ging. Das bedeutete, dass dies kein geeigneter Zeitpunkt war, um längerfristige Pläne zu machen. Ab und zu ein gemeinsames Abendessen, ein paar anregende Gespräche, ein wenig Geselligkeit. Mehr war nicht drin.
Als er sich am Tisch umsah, bemerkte Josh, dass fünf Augenpaare ihn etwas zu erwartungsvoll ansahen. Doch in den Augen, die wirklich zählten, entdeckte er Misstrauen. Ashley schien genauso wenig bereit zu sein wie er, sich auf eine Beziehung einzulassen. Und das war gut so.
„Vielleicht solltet ihr, Ashley und du, euch zusammensetzen, um über den Schaden zu sprechen, der an euren Fahrzeugen entstanden ist“, schlug Maggie vor.
„Das ist bereits geklärt“, erwiderte Ashley knapp.
Zu seiner eigenen Bestürzung hatte Josh aus heiterem Himmel Lust, sie ein wenig zu quälen. „Vielleicht waren wir ein wenig zu voreilig. Keiner von uns beiden war vorhin zu einem klaren Gedanken fähig.“
„Ich habe nie klarer gedacht“, entgegnete Ashley kühl. „Ich habe meine Schuld zugegeben und Ihnen Schadensersatz angeboten. Dieses Angebot steht noch immer.“
Josh lächelte. „Sie? Ich dachte, wir hätten uns auf das Du geeinigt. Außerdem weißt du, dass dein Angebot übertriebene Forderungen nach sich ziehen könnte“, konterte er. „Du hast ein Schuldgeständnis abgegeben. Du kannst gar nicht klar gedacht haben, ein Anwalt hätte so etwas niemals getan.“
„Ich habe lediglich die Verantwortung für mein Handeln übernommen“, erwiderte sie und sah ihn fragend an. „Du hast mein Angebot abgelehnt. Hast du deine Meinung geändert? Willst du doch noch was herausholen?“
Allein um weiterhin das Funkeln in ihren Augen zu sehen, hätte Josh das Angebot gern weitergeführt, aber er hatte bemerkt, wie fasziniert die anderen Anwesenden ihre Unterhaltung verfolgten, und er wollte keinesfalls, dass sie auf falsche Ideen kamen. Etwas sagte ihm, dass sie Ashley und ihn gern als Paar sehen würden. Es war also Vorsicht geboten.
„Vielleicht“, bemerkte er und rieb sich den Nacken. Wie er es erwartet hatte, funkelte es in ihren Augen auf vor Entrüstung.
„Nun, dann lass es mich wissen, wenn du dich entschieden hast“, gab Ashley sarkastisch zurück. „Wie kommt es bloß, dass es Männern so schwerfällt, Entscheidungen zu treffen?“
„He“, protestierten Rick und Mike im Chor.
„Pass auf, sonst hast du uns beide auch noch gegen dich“, fügte Mike hinzu.
„Oh“, meinte Maggie. „Pass auf, was du jetzt sagst, Ashley. Sonst gibst du den dreien hier einen Grund, gemeinsam gegen dich zu kämpfen. Das wird nicht lustig, glaub mir.“
„Da hast du verdammt recht“, stimmte Josh ihr zu. „Männer denken logisch und rational.“
„Natürlich“, spottete Ashley. „War es vielleicht logisch und rational, mich so rasch meiner Verantwortung zu entheben?“
„Der Unfall hatte dich ziemlich mitgenommen, und ich habe versucht, nett zu sein“, erwiderte Josh.
„Ha!“, murmelte Ashley.
„Frauen hassen es, wenn Männer nett sein wollen“, erklärte Rick.
„Sie betrachten es als ein Zeichen von Schwäche“, bestätigte Mike.
„Nun, ihr könnt sicher sein, dass ich diesen Fehler nicht noch mal machen werde“, schwor Josh und schaute Ashley an. „Ich dachte, du wärst eine vernünftige Frau.“
„Das bin ich auch. Du bist derjenige, der sich wie ein Idiot aufführt.“
Er runzelte die Stirn. „Du nennst mich einen Idioten?“
„Genau das tue ich.“ Eisiges Schweigen entstand, und die Worte hingen in der Luft. Ashley wirkte plötzlich verlegen. „Was ist bloß in mich gefahren?“
Maggie schmunzelte. „Hier regiert wohl eine starke Anziehung. Ich fand eure Unterhaltung sehr anregend.“
„Sehr amüsant“, fügte Melanie hinzu und warf ihrem Mann einen vielsagenden Blick zu.
Noch bevor Josh etwas sagen konnte, wandte Ashley sich ihren Schwestern zu. „Ich muss jetzt gehen“, stieß sie hervor und eilte davon.
Josh war versucht, ihr zu folgen, doch er hielt sich zurück und winkte ihr nur zu. „Fahr vorsichtig“, rief er ihr hinterher.
Sie blieb stehen und warf ihm einen finsteren Blick zu. Er wartete darauf, dass sie den Fluch ausstieß, den sie offensichtlich auf den Lippen
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