Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition)
hatte, doch es gelang ihr, sich zu beherrschen. „Es hat mich gefreut, dich wiederzusehen“, säuselte sie stattdessen zuckersüß und schaute ihn herausfordernd an.
„Oh, ich bin sicher, unsere Wege werden sich schon bald kreuzen“, meinte Josh. „Hoffentlich stoßen wir das nächste Mal nicht wieder zusammen.“
Als er ihr jedoch nachschaute, wie sie den Raum verließ, musste er sich eingestehen, dass ihr kleiner Unfall eine angenehme Fügung des Schicksals war. Seit ihrer Begegnung fühlte er sich viel lebendiger.
3. KAPITEL
N ach dem zweiten Zusammentreffen mit Ashley D’Angelo wusste Josh, dass er die unvermeidliche Aussprache mit Stephanie keine Minute länger hinauszögern durfte. Er brauchte nur in Ashleys Nähe zu kommen, und alle seine Sinne verlangten danach, sie zu berühren. Stephanie hatte nie diese Wirkung auf ihn ausgeübt. Sie waren Freunde, die wussten, was sie voneinander erwarteten, und sie akzeptierten, dass feurige Leidenschaft nicht dazugehörte.
Als er zum Telefonhörer griff, war er sich darüber im Klaren, dass er diese Unterhaltung eigentlich von Angesicht zu Angesicht führen sollte. Aber da er nicht vorhatte, so schnell wieder nach Richmond zurückzukehren, musste er das Gespräch noch an diesem Abend hinter sich bringen. Bei seinem nächsten Treffen mit Ashley wollte er völlig frei sein von der Vergangenheit.
Glücklicherweise war Stephanie eine Nachteule. Sie würde bestimmt noch wach sein, obwohl es bereits nach elf Uhr war. Er hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass er Lachen, Geplauder und Musik im Hintergrund hören würde. Bei ihr musste eine Party in vollem Gange sein. Außerdem hörte sie sich unbeschwert und glücklich an. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal so fröhlich geklungen hatte. Wenn sie beide zusammen waren, wirkte sie immer zurückhaltend und nachdenklich.
„Stephanie, ich bin es“, begann er.
„Josh, Liebling. Ich habe nicht damit gerechnet, so spät noch etwas von dir zu hören.“
„Offensichtlich.“ Er hatte keine Ahnung, warum er plötzlich einen derart bissigen Ton anschlug. Er war doch absolut nicht eifersüchtig. Eigentlich war er sogar erleichtert. Vielleicht ärgerte es ihn lediglich, dass er zu einem Zeitpunkt angerufen hatte, der unpassend für das Gespräch schien, das er führen wollte. „Hör zu, anscheinend hast du Gesellschaft. Vielleicht sollte ich dich lieber morgen früh wieder anrufen.“
„Red doch keinen Unsinn. Es sind nur ein paar Freunde da. Ich werde in einen anderen Raum gehen, damit wir in Ruhe reden können.“
Die Musik und das Lachen waren von einer Sekunde auf die andere sehr viel gedämpfter. „So, jetzt ist es besser, nicht wahr?“, fragte sie. „Wie geht es dir? Hast du einige der Probleme gelöst, über die du nachdenken wolltest?“
„Ja, zumindest einige.“
„Ich wünschte mir, du hättest mich mitgenommen. Vielleicht hätte ich dir helfen können. Ich weiß ja nicht, worum es geht. Nur, dass du unzufrieden warst, das habe ich bemerkt. Früher konnte ich dir immer einige gute Ratschläge geben.“
„Ja, das stimmt. Aber dieses Mal ist es anders“, erwiderte er. „Das hier muss ich für mich alleine klären.“
„Du denkst über uns nach, nicht wahr?“, vermutete sie ernst, aber nicht überrascht.
Josh hatte immer gewusst, dass Stephanie klug und sehr intuitiv war, er hatte jedoch nicht erwartet, dass sie in diesem Fall so direkt auf den Punkt kommen würde. „Ja“, gab er zu. „Ich denke, wir sollten über unsere Zukunft reden.“
„Okay“, meinte sie.
„Du hast eigentlich etwas Besseres verdient als eine Unterhaltung am Telefon, aber ich will nicht warten, bis ich wieder zurückkomme.“
„Komm schon, Josh, bring es hinter dich, und sag mir, was du auf dem Herzen hast.“
„Ich weiß, dein Vater wartet darauf, dass wir heiraten. Wir haben auch bereits vor langer Zeit darüber gesprochen“, begann er. „Aber ich glaube, dass er der Einzige ist, der sich über eine Heirat freuen würde.“
Auf seine Worte folgte nur Schweigen.
„Stephanie?“
„Was willst du damit sagen, Josh?“, fragte sie.
Er atmete tief durch und zwang sich zu fast brutaler Ehrlichkeit. „Dass wir nicht füreinander bestimmt sind. Wir haben es versucht, Stephanie, aber ich glaube, du spürst es selbst auch. Es ist wirklich nicht deine Schuld, Stephanie. Du bist eine wunderbare Frau. Es geht hier um mich. Ich brauche einfach etwas anderes. Ich wünschte, ich könnte es
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